GEMÄLDE 15. – 19. JH. Cloaca Maxima
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Presse20.11.2018
Insgesamt spielten die erfolgreichen Auktionen Alte Kunst, Kunstgewerbe und Schätze einer niedersächsischen Sammlung sehr erfreuliche 8,3 Millionen ein (ohne Mehrwertsteuer). Höhepunkte der Alten Meister waren Der Meister der Weiblichen Halbfiguren mit 409.000 Euro, Roelant Savery mit € 322.000, der Monogrammist I. W. (€ 186.000), Gemälde von Abel Grimmer (€ 285.000), des Meisters der Heiligen Sippe (€ 174.000) und von Jacob van Ruisdael (€ 112.000). Das 19. Jahrhundert führte Leo von Klenze souverän mit einer Rom-Vedute für 372.999 Euro an.
Zu einem der Höhepunkte der Auktion wurde Der Meister der Weiblichen Halbfiguren, ein anonymer Maler, dessen genaue Lebensdaten noch immer unbekannt sind. Seinen Namen erhielt er Ende des 19. Jahrhunderts nach einem Gemälde in der Sammlung Harrach (Schloss Rohrau), das drei musizierende junge Frauen darstellt. 1935 hat M. J. Friedländer diesem Meister eine Gruppe von 67 Gemälden zugeschrieben. Das Motiv „Bekehrung des Heiligen Paulus“ ist bislang einmalig in der Produktion dieses Meisters; darüber hinaus ist es selten in der flämischen Malerei der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts anzutreffen. Das Gemälde von hoher technischer Qualität war mit € 100/140.000 bewertet und stieg nach einem langen Bietwettstreit bis auf 409.000 Euro (Lot 1516).
Das großformatige Gemälde „Landschaft mit Rundturm und Bogenbrücke im Vordergrund, Wasser- und Wattvögel“ des niederländischen Malers Roelant Savery zeigte eine beachtliche Fülle unterschiedlichster Vögel in einer paradiesisch anmutenden Landschaft mit zahlreichen verschiedenen Pflanzen und Bäumen. Das Bietgefecht trieb das eindrucksvolle Gemälde von € 180/200.000 bis auf 322.000 Euro (Lot 1533).
Die auf Holz gemalte „Salomé“ des in Böhmen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts tätigen Monogrammisten I. W. war nicht datiert, kann aber stilistisch mit um 1525 entstandenen Werken dieses Künstlers in Verbindung gebracht werden. Über die Identität dieses Künstlers ist weiter nichts bekannt, lediglich dass er um 1520 in der Werkstadt von Lukas Cranach tätig
war und danach nach Böhmen zog, wo er bis in die 1550er Jahre dessen Stil verbreitet hat. Ein Schweizer Bieter konnte sie erst bei 186.000 Euro in Besitz nehmen (Lot 1514, € 150/170.000).
Ein belgischer Sammler musste 285.000 einsetzen, um die mit 120/160.000 Euro bewerteten „Vier Jahreszeiten“ von Abel Grimmer übernehmen zu können. Der Lauf der Zeit, illustriert am Wechsel der Jahreszeiten, und das ländliche Alltagsleben im Flandern des 16. Jahrhunderts – dies sind die Themen der außergewöhnlichen Serie von vier Tafeln des bedeutenden Antwerpener Malers Grimmer. Der Zyklus beginnt mit dem Frühling und der Anlage von Beeten in einem streng geometrisch ausgerichteten Garten. Es folgen der Sommer mit der Heuernte sowie der Herbst mit der Schlachtung eines Schweins. Abgeschlossen wird der Zyklus mit der Darstellung des Winters, repräsentiert durch zahlreiche Schlittschuhläufer (Lot 1523).
In die Hände eines deutschen Sammlers ging für 174.000 Euro die Tafel „Heiliger Jakobus der Ä. und Heiliger Johannes Evangelist“ des Meisters der Heiligen Sippe. Sie gehörte ursprünglich zu der Predella eines großen Altarretabels, das von diesem in Köln tätigen Meister geschaffen wurde und in der auf insgesamt sieben Feldern Maria und der thronende Christus (heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn) sowie sechs Apostelpaare dargestellt waren. Der nach dem "Sippenaltar" im Kölner Wallraf-Richartz-Museum benannte Meister ist zu den bedeutendsten rheinischen Malern des ausgehenden Mittel-alters zu zählen, wobei die vorliegende qualitätsvolle Tafel seinen Hauptwerken zur Seite zu stellen ist (Lot 1508, € 150/170.000).
Onorio Marinari (1627 – 1716) präsentierte eine um 1680 entstandene Kleopatra. Das vorliegende Gemälde wurde erst kürzlich von Professor Sandro Bellesi als Werk des Florentiner Malers Marinari identifiziert und umfänglich publiziert. Der Künstler, der bei seinem Cousin Carlo Dolci sowie bei Baldassare Franceschini ausgebildet wurde, malte vornehmlich religiöse Themen für geistliche Orden und private Auftraggeber; seine Werke waren auch bei den Medici und vielen anderen Adelsfamilien in Italien und Europa gefragt. Für 149.000 ging es nun in europäischen Privatbesitz (Lot 1591, € 130/150.000).
Zu der Offerte sechsstelliger Gemälde gehörte auch ein charakteristischer „Pferdemarkt“ von Philips Wouwerman. Das Gemälde befand sich Ende des 18. Jahrhunderts in Frankreich, im Besitz des Fürsten von Monaco. Im frühen 19. Jahrhundert gelangte es auf den Londoner Kunstmarkt, der in Folge der französischen Revolution einen einzigartigen Boom erlebte. Dieses Werk steht exemplarisch für den anhaltenden posthumen Erfolg Wouwermans und spielte nun 155.000 ein (Lot 1578, € 130/150.000).
Von Jacob van Ruisdael wurde eine „Landschaft mit hohen Bäumen, einem Angler und Schäfern“ offeriert, die beispielhaft Jakob Rosenbergs Feststellung belegte, van Ruisdael sei der holländische Künstler, der am ehesten einen Sinn für die Schönheit des Waldes entwickelt habe. Für 112.000 Euro ging das Gemälde in die Hände eines russischen Sammlers über (Lot 1583, € 100/120.000).
19. JH.
An der Spitze der Offerte mit Werken des 19. Jahrhunderts stand mit 372.000 Euro Leo von Klenzes mit 1824/25, auf Kupfer gemalte „Römische Bauten mit Ansicht der Cloaca Maxima“. Das Gemälde mit den Maßen 56,5 x 44,5 cm war ein Geschenk an den Malerfreund Ludwig Lange und bis vor kurzem im Besitz der Nachkommen. Seine Ausbildung als Zeichner und Maler hat Klenze in Paris während seines ersten Aufenthalts im Jahr 1805 bei Constant
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20.11.2018Presse »
Nachbericht: Lempertz Auktion 1118 Vorbesichtigung
Katalog online / Live-Auktion
17. Nov. 2018, 11.00 Uhr, Lempertz Köln 10. – 16. Sept. http://www.lempertz.com/kataloge.html