Verborgene Schätze: Neue Entdeckung unter Picassos Meisterwerk der "Blauen Periode"
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Presse16.02.2025
Eine spektakuläre Enthüllung sorgt in der Kunstwelt für Aufsehen: Im Rahmen einer eingehenden kunsttechnologischen Analyse wurde unter dem ikonischen "Portrait de Mateu Fernández de Soto" (1901) von Pablo Picasso eine bislang unbekannte Komposition entdeckt. Die Restauratoren des Courtauld Institute of Art in London identifizierten unter der obersten Farbschicht das Porträt einer Frau mit Dutt, das aus Picassos früher postimpressionistischer Phase stammt – einer stilistischen Periode, die sich durch intensive Farbgebung und expressive Formensprache auszeichnet. Diese Entdeckung gewährt neue Einblicke in den Schaffensprozess des spanischen Avantgardisten und bekräftigt die These, dass Picasso wiederholt frühere Werke übermalte, um seine künstlerische Vision weiterzuentwickeln.
Die Praxis des "Palimpsests" – das Übermalen früherer Kompositionen – war ein wiederkehrendes Element in Picassos Werk. Bereits bei "La Miséreuse accroupie" (1902) und "Das blaue Zimmer" (1901) konnten durch Röntgen- und Infrarotreflektografie verborgene Bildwelten freigelegt werden. Derartige Befunde dokumentieren nicht nur Picassos künstlerische Ästhetik, sondern auch seinen materialbewussten Umgang mit Leinwänden. Die neue Entdeckung bestätigt zudem, dass der Maler bereits in den Anfängen seiner Karriere mit kompositorischen Iterationen experimentierte, die sich bis in seine kubistischen und späteren surrealistischen Werke fortsetzten.
Das "Portrait de Mateu Fernández de Soto" nimmt eine herausragende Stellung innerhalb der "Blauen Periode" ein, einer von tiefer Melancholie geprägten Phase in Picassos Oeuvre, die durch den tragischen Selbstmord seines engen Freundes Carlos Casagemas im Jahr 1901 ausgelöst wurde. Der in dunklen, kühlen Farbtönen gehaltene Duktus spiegelt die introspektive Schwere dieser Jahre wider. Mateu Fernández de Soto, ein befreundeter spanischer Bildhauer, wohnte im Herbst 1901 in Picassos Atelier in Paris, wo das Porträt entstand. Auffallend ist das Bild im Hintergrund: Es zeigt eine symbolhafte Darstellung der Beerdigung Casagemas' und stellt damit eine der zentralen Reflexionen über Tod und Verlust im Frühwerk Picassos dar.
Die bahnbrechende Entdeckung erfolgte im Vorfeld der Ausstellung "Goya to Impressionism. Masterpieces from the Oskar Reinhart Collection", die ab dem 14. Februar in der Londoner Courtauld Gallery zu sehen sein wird. Aufgrund von umfassenden Renovierungsarbeiten bleibt die Sammlung Oskar Reinhart "Am Römerholz" in Winterthur bis Januar 2026 geschlossen, sodass ihre Meisterwerke aktuell auf internationale Reisen gehen. Die Wissenschaftler der Courtauld Gallery widmen sich nun der Frage, wer die unbekannte Frau unter der Farbschicht ist – eine kunsthistorische Spurensuche, die womöglich neue Facetten der frühen Schaffensphase Picassos enthüllt.
"Ich suche nicht, ich finde." – Pablo Picasso
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