Sakrale Kunst
Kunst war im Laufe der Geschichte immer sehr eng mit dem Glauben und mit der Kirche verbunden. Die ursprünglichsten Kunstformen dienten häufig dazu, die Verbindung zwischen dem Menschen und der Gottheit (wie immer sie auch gesehen wurde) zu bezeugen, zu besänftigen oder zu ehren.
In dieser Rubrik der geschichtlichen Hintergründe zur Entwicklung der verschiedensten Kunstformen wird kein einheitlich verlaufender Überblick gegeben, sondern werden stellvertretend verschiedenste Beispiele für sakrale Kunst beschrieben.
Goldschmiedekunst
Die Goldschmiedekunst im Deutschland des Mittelalters hatte ihr Zentrum vor allem in den Klosterwerkstätten. In Hildesheim leitete Bischof Bernward die Klosterwerkstatt St. Michael. Berühmte Zeugnisse dieser Werkstätte sind der Einband des Evangeliars, das nach Bernward benannt wurde und das Hildesheimer Prozessionskreuz. Auch in Trier befand sich eine berühmte Goldschmiedewerkstatt, begründet von Erzbischof Egbert. Großen Ruhm verdankt diese Werkstatt dem Egbertkreuz in Maastricht und dem Einband des Echternacher Kodex. S. Emmeran war eine bedeutende Klosterwerkstätte in Regensburg. Aus ihr ging u.a. auch das Baseler Antependium hervor, das sich heute im Museum Cluny in Paris befindet; ebenso waren die Türen zum Sakramenthaus in Bamberg eine Arbeit dieser Werkstatt.
Französische Gobelins
Die Entwicklung des französischen Gobelins ist eng verknüpft mit der Regierungszeit Karls V. Er und seine Familie waren die alleinigen Auftraggeber und die gewünschten Motive waren, neben Jagd- und Ritterbildern, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Nicolas Bataille schuf in seiner Werkstatt am Beginn des 15. Jh. den ersten monumentalen Gobelinzyklus: Die Darstellung der Apokalypse in 90 Szenen für die Kathedrale in Angers. Auftraggeber war der Herzog von Anjou (ein Bruder Karls V.). Der Gobelin erfüllte in der Kirche zwei verschiedene Aufgaben. Einerseits diente er als Wandteppich akustisch und gegen die Kälte isolierend; andererseits hatte er in den Arkaden hängend die Funktion der Raumteilung. Doch neben diesen sehr praktischen Funktionen hatte der Gobelin für die Bevölkerung vor allem die Funktion einer Art biblia pauperum – er diente zur Belehrung der Gläubigen.
Man kennt von vielen Religionen die bildliche Darstellung von Heiligengeschichten und Geschichten der Götter. Oder religiöse Motive helfen beim Gebet und der Meditation. Vor allem im asiatischen Kulturkreis finden wir in wunderbaren Farben gehaltene Mandalas und Thangkas.
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