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MAX KAMINSKI - Gedächtnisausstellung

in unserer Gedächtnis-Ausstellung „Kaminski und der Barock“ zeigen wir Werke des 1938 in Königsberg geborenen Künstlers, der von 1959-66 Malerei an der HDK Berlin studierte und 1966-67 Meisterschüler bei Hann Trier war. Von 1980 bis 2003 war er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Er verstarb am 20. Januar 2019 in Augsburg.
Die gezeigten Werke sind eine intensive Auseinandersetzung und völlig eigene Interpretation der Gemälde im Festsaal des Augsburger Schaetzlerpalais durch den großen Gegenwartskünstler Kaminski: Vornehmlich zu dem großen Deckenfresko, das der in Rom gebürtige, bekannte Wanderkünstler des 18. Jahrhunderts, Gregorio Guglielmi (1714– 1773), gefertigt hatte sowie zu den Darstellungen auf den Supraporten.
„Guglielmi (...), der in verschiedenen (...) Städten, (...) tätig war, bevor er 1766 nach Augsburg kam, fasst an der Decke (...) des Saales die ganze Welt zusammen. Europa, Afrika, Amerika und Asien versammeln sich als heitere Rokoko-Festgesellschaft unter Schäfchenwolken, und auf den vier Wandbildern tummelt sich ein exotischer Zoo – Geparde und Papageien, Pelikane und Affen. Diese wundersame, farbenfrohe und zugleich delikat in die pastellfarbene Raumschale mit ihren fragilen vergoldeten Schnitzereien eingepasste Welt des Rokoko“ (Angelika Bachmair) hat Max Kaminski fasziniert und zu seiner umfangreichen Serie von Pastellen und Vor-Zeichnungen inspiriert.

Diese wurden 2011 am Ort ihrer Inspiration, im Schaetzlerpalais ausgestellt, und werden jetzt in einer exquisiten Auswahl bei uns im Barocken Schloss für Moderne Kunst, in der Galerie Schrade Schloß Mochental, gezeigt.
Max Kaminski verwebt in seinen Arbeiten (Pastell-Kreiden und Kohle auf Papier) verschiedene Bildgegenstände zu einer anders ge„art“eten Sicht von Welt als die des Rokoko-Originals. Zu einer Kaminski-typischen, „eigenständigen Bildwelt, die im alles durchdringenden Vergänglichkeitstopos gründet. Ausgangspunkt sind die gegenständlichen Erdteile-Darstellungen Guglielmis, die bei Kaminski ebenso konkrete Gestalt gewinnen wie hinzugenommene topografische Symbole oder Gegenstände aus seinem bisherigen Kunstschaffen“ (Christoph Trepesch).
So mischen sich ins pastellig-duftig Altrosa und Moosgrün des Rokoko-Vorbilds in bekannter Kaminski Leucht-Farbkraft Formzersplitterung, Unheilschwangeres, Chimärenhaftes des flüchtigen Daseins Mensch – nach einem bildkünstlerischen Prinzip der „Fragmentierung und Anithese“ (Yvonne Schülke). „Und die Szenerie, die bei Guglielmi licht, heiter und unberührt von irdischen Querelen ist, bekommt etwas Dunkles, Dionysisches, fast wird sie zur Teufelsküche.“ (Angelika Bachmair).
„Es ist nicht neu, dass Kaminski sich mit den Themen der Kunstgeschichte auseinandersetzt. In den 1980er Jahren entstand beispielsweise eine Serie mit Paraphrasen nach einer Cassone von Sandro Botticelli (...). In den 1990er Jahren fand eine Auseinandersetzung mit Matthias Grünewald statt, (...). 2004 beschäftigt er sich mit Luca Giordanos ‚Entdeckung des Toten Holofernes‘ und schuf seine Judith-Serie. (...) Zeigt Guglielmi eine Vorstellung von Ganzheit, die Zusammenführung der Welt nach der Kenntnis seiner Zeit, (...) so bricht Kaminski die Vorstellung einer Einheit gänzlich auf. Seine Darstellung von Welt ist zerstückelt, bruchstückhaft auseinandergerissen, neu kontextualisiert.“ (Yvonne Schütte)
 






  • 11.08.2019 - 22.09.2019
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    Ausstellungsort:
    Galerie Schrade · Schloß Mochental 89584 Ehingen / Mochental
    Tel. 07375 - 418 , Fax – 467 Mobil 0170 - 77 209 10

     

    Öffnungszeiten: Di bis Sa 13 - 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 - 17 Uhr



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