79. Auktion der Hermann Historica GmbH
Drei Jahrtausende militärischer Karrieren in der Frühjahrsauktion des Spezialauktionshauses
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Auktion20.05.2019 - 24.05.2019
Historische und militärhistorische Objekte
Geschichtlich hochinteressante Sammlungsstücke aus aller Welt finden sich erneut im Kapitel Militär und Geschichte. Aus der Regierungszeit des ersten bayerischen Königs, Maximilian I. Joseph (1756 – 1825), begeistern echte Ausnahmestücke von militärischer Pracht und Bedeutung, wie ein Kaskett M 1818 für Offiziere der Chevaulegers. Eine hohe schwarze Lederglocke, mit feuervergoldeten Beschlägen, großem leuchtendweißem Federschmuck und einer charakteristischen, übergroßen Bärenfellraupe, ließ ihren Träger um vieles imposanter und ehrfurchtsgebietender erscheinen. Erst später gewannen praktische Erwägungen die Oberhand und sowohl Helmhöhe als auch Fellbesatz wurden deutlich reduziert. Nur noch sehr wenige Exemplare dieses durchaus extravaganten Typs sind weltweit erhalten geblieben, und eine noch weit geringere Zahl präsentiert sich in einem solchen, annähernd unberührten Originalzustand. All dies findet dann auch Niederschlag im Startpreis, der mit 19.000 Euro angesetzt wurde. Nicht minder prächtig ist der persönliche Parade-Waffenrock von Ernst I. Herzog von Sachsen-Altenburg (1826 – 1908), Teil seiner Uniform als sächsischer General von 1905. Aus feinstem dunkelblauem Tuch, Kragen und Ärmelaufschläge aus rotem Stoff abgesetzt, ist der Rock üppig mit Goldfäden in der Manier für sächsische Generale bestickt und mit goldenem Generalsgeflecht, Paradeschnur, eingeschlauften Schulterstücken sowie vergoldeten Generalsknöpfen besetzt. Auf der Brust des mit 11.000 Euro angesetzten Rocks sind Schlaufen für die große Ordensschnalle und für beachtliche sechs Bruststerne vorgesehen. Auch dies ist ein Beleg für die ungewöhnlich lange Herrschaft und militärische Karriere des Trägers, der mehr als ein halbes Jahrhundert lang, von 1853 bis 1908, über sein Land regierte.
Ab 6.500 Euro ist ein Gardedegen mit Damastklinge zu ersteigern, der 1906 vom General der Infanterie Friedrich Wilhelm von Chappuis an Hilmar Freiherr von Minnigerode als Geschenk überreicht wurde. Die gerade Klinge zeigt feinste Zierätzungen in Form von Blüten- und Blattranken, wobei terzseitig in einer goldenen und schwarz konturierten Inschrift Widmender und Beschenkter benannt werden. Hochinteressant ist auch ein eigenhändig verfasster und signierter Brief von Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (1742 – 1819) an seinen ehemaligen Adjudanten Friedrich von Bonin aus dem Jahr 1800, der mit 2.000 Euro aufgerufen wird.
Aus Frankreich fand die Trommel eines Grenadierregiments zur Regierungszeit Ludwigs XV. (1712-1774), mit deutscher Widmung von 1762, für eine Taxe von 12.000 Euro Eingang in den Katalog. Wohl eine preußische Beutetrommel aus dem Siebenjährigen Krieg, ist der Messingkorpus mit bekröntem Bourbonenschild, flankiert von Granaten, Fahnen und Trophäen sowie Engelsfiguren mit Posaunen dekoriert. Aus Russland überzeugen auch in der 79. Auktion wieder seltene Blankwaffen mit namhafter Herkunft. So die Kosaken-Schaschka für Offiziere von 1896/98 aus der berühmten „Zlatouster Waffenfabrik“, wie die Kartusche auf der Klinge neben der Datierung benennt, die aus dem Besitz des hochdekorierten Generals der Infanterie Vladimir Olokhov (1857 – 1920) stammt, und nun ab 4.000 Euro ersteigert werden kann.
Sehr schön und breitgefächert sind auch wieder die Offerten aus dem persönlichen Besitz europäischer Herrscher. Großes Potenzial, Startpreis 8.000 Euro, verspricht eine Portrait-Miniatur des Zaren Nikolaus II. (1868 – 1918) auf Elfenbein in goldenem Rahmen, wohl Fabergé aus der Hand des Miniaturmalers Johannes Zehngraf (1857 - 1908). Datiert auf 1898, zeigt es den Zaren in russischer Militäruniform mit zahlreichen Orden und Medaillen und wurde von ihm als persönliches Geschenk, eine Überlieferung benennt Franz I. Fürst von und zu Liechtenstein (1853 – 1938) als Empfänger, überreicht. Ein zweifelsohne exquisites Los findet sich mit der prunkvollen, goldenen Geschenkdose aus dem Besitz des Großherzogs August I. von Oldenburg (1783 - 1853). Das Kleinod in virtuosester Juweliersqualität weist anspruchsvollste Verarbeitung von Edelmetallen, Steinen und Emaille auf. Auf dem Deckel ist das Monogramm „A“ im hochovalen Medaillon unter der Großherzogskrone eingelegt und all dies dann umrahmt von zartesten, ziselierten Blüten und Blattranken. Eine wunderschöne wie kostbare Arbeit, für die Gebote ab 19.000 Euro erbeten sind. Als Garant für großes Interesse und exzellente Zuschläge erwiesen sich in den letzten Jahren immer wieder Stücke aus der erlesenen Garderobe von Kaiserin Elisabeth von Österreich. So dürften dann auch jetzt die noblen Gewänder und Accessoires, aus edelsten Materialien und teils in Paris erworben, das Publikum erneut begeistern, darunter: ein Sommerhut mit weißen Straußenfedern mit Startpreis 6.500 Euro, der Bolero eines Sommerkleides, 7.500 Euro und ein langer Spitzenrock mit kleiner Schleppe aus ihrer Trauerphase ab 1889, 8.500 Euro.
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20.05.2019 - 24.05.2019Auktion »
Nächste Termine:
Präsenzauktion: 20. - 24. Mai 2019
Onlineauktion: 04. – 07. Juni 2019Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 25 Prozent Aufgeld.
Hermann Historica wird 2019 Präsenzauktionen in den Monaten März, Mai, Oktober und Dezember sowie mindestens drei Onlineauktionen durchführen.