Nachbericht
Russische Raritäten, Silber und andere Preziosen: Ergebnisse aus den Dezember-Auktionen von Eppli
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Auktion21.12.2012
STUTTGART. Eine dreiteilige Ikonostase, die Szenen aus dem Leben Christi sowie, eine Reihe von Propheten und Vorvätern zeigt, gehörte zu den begehrtesten Objekten der Eppli-Auktion, die am 15. Dezember 2012 in der Auktionshalle in Leinfelden-Echterdingen stattfand. Die aus Ikonen zusammengesetzte Wand einer orthodoxen Kirche ist im 19. Jahrhundert entstanden und erzielte nach engagiertem Bietergefecht 6.500 € (Maße, ausgeklappt 183 x 59 cm, Ausruf 1.800 €).
In der Sparte Historika standen Orden im Zentrum des Interesses. Sie stammten aus dem Nachlass des Generalmajors Alfred Thomas (1882-1959), welcher der königlich sächsischen Armee gedient hatte. Zu seinen Auszeichnungen gehörten unter anderem das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen sowie der königliche Militär St. Heinrichs-Orden (Ritterkreuz). Als Konvolut mit weiteren Orden kamen sie zusammen auf 5.160 € (Ausruf 1.450 €).
Beim Kunsthandwerk überzeugte ein Schmuck-Ei mit floralem Emaildekor, welches wohl im 19. Jahrhundert in Moskau gearbeitet wurde; der Preis steigerte sich auf 2.800 € (Ausruf 780 €; 88 Zolotnik, Höhe ca. 17,5 cm). Für ein umfangreiches Silber-Besteck (12 Pers.) mit Dekor „Augsburger Faden“ wurden 2.600 € bewilligt (Ausruf 1.680 €; Gewicht ca. 4.372 g, o. Messer). In der Versteigerung im Auktionshaus in der Bärenstraße, die am 1. Dezember 2012 stattfand, waren in den Sparten Schmuck und Juwelen nennenswerte Ergebnisse erzielt worden. Ein loser Diamant-Brillant von 3.16 Karat (getönt, Kategorie M), dem eine Expertise beilag, war zusammen mit goldener Ringschiene bei 17.800 € erfolgreich (Ausruf 17.800 €). Ein Damenring mit einem Brillanten von ca. 1,5 Karat und Diamant-Trapezen von zusammen ca. 1,5 Karat fand bei 9.000 € einen Käufer (Ausruf 9.480 €).
Auch das Angebot an Vintage-Mode fand guten Zuspruch, allen voran Mäntel der Stuttgarter Pelzdesignerin Brigitte Herm-Binder. Ein Nerzmantel aus dieser Kürschner- Werkstatt wurde bei 4.000 € (Ausruf 4.200 €) zugeschlagen, ein Trenchcoat aus Seidenpopeline mit Zobelbesatz bei 3.600 € (Ausruf 3.600 €). Ein Modell der begehrten Kelly Bag von Hermès, in diesem Fall aus dunkelbraunem Kalbsleder und mit goldenen Beschlägen, brachte 2.600 € (Ausruf 2.880 €).
Bei der kleineren Spezialversteigerung von Luxusaccessoires im Königsbau, die am 8. Dezember 2012 stattfand, waren neben Schmuck und Uhren bekannter Marken ebenfalls die Handtaschen die Stars. Eine Kelly Bag von Hermès (Modell 40 Taurillon Clemence), aus schwarzem Strukturleder und mit silberfarbenen Beschlägen, wurde bei 5.300 € zugeschlagen (Ausruf 4.800 €); eine große Schultertasche von Louis Vuitton (Modell Kalahari PM), die in der Werbekampagne mit Madonna zum Einsatz kam und zu einer limitierten Auflage gehörte, brachte 3.200 € (Ausruf 2.700 €).
Allerdings überwogen in dieser Auktion Waren im dreistelligen Preisbereich, so dass sich viele Mode-Fetischisten daran beteiligten. So wurde ein Louis Vuitton-Schal („Echarpe Logomania“) mit 120 € aufgerufen und nach heißem Bietgefecht bei 320 € zugeschlagen. Ähnlich erging es einem schwarzen Hermès-Gürtel mit H-Schließe; er wurde nach einem Aufruf von 240 € bei 450 € zugeschlagen. Eine Louis Vuitton-Handtasche, Modell Speedy mit weinroten Lackleder-Henkeln („Monogram Mirage“), brachte 1.350 € (Ausruf 850 €). Vintage-Mode ist eine der jüngsten Sparten im klassischen Auktionsgeschäft und hat sich international längst etabliert. Sie übt auf jüngere Kunden eine große Anziehungskraft aus und hat Wachstumspotenzial.
Alle Preise verstehen sich inkl. Aufgeld (20 Prozent). bkb