79. Auktion der Hermann Historica GmbH
Drei Jahrtausende militärischer Karrieren in der Frühjahrsauktion des Spezialauktionshauses
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Auktion20.05.2019 - 24.05.2019
München, April 2019 – Vom 20. bis 24. Mai 2019 findet die diesjährige große Frühjahrsauktion der Hermann Historica GmbH in München statt. Neben einmaligen Rüstungen und Helmen sowie kostbaren Objekten aus königlichem und kaiserlichem Besitz, werden unter den rund 3650 Losen aus allen Zeiten und Regionen virtuose Meisterwerke unübertroffener Handwerkskunst angeboten.
Antiken
Von jeher war eine militärische Karriere in vielen Ständen erstrebtes Ziel, der Kampf für Herrscher und Land ebenso Ehre wie mit Stolz erfüllende Pflicht. So nahmen schon in der Antike die Mitglieder der Armeen einen besonderen Status in der Gesellschaft ein. Dementsprechend aufwendig wurde auch für den Schutz der frühen gut ausgebildeten Kämpfer gesorgt, setzten die archaischen Rüstungsschmiede dafür all ihr Können in die Schaffung perfekt gestalteter Helme und Brustpanzer.
Besondere Aufmerksamkeit galt hier den ausgeklügelten Helmen, die den Träger nicht nur vor Schwerthieben bewahren und seinen Status untermalen sollten, sondern ihn zudem erkennbar seiner Einheit zugehörig werden ließen. Unter den bis heute erhaltenen frühen Bronzehelmen aus den begabten Händen antiker Schmiede finden sich in der 79. Auktion feinst gearbeitete und teils einzigartige Raritäten, wie ein breiter, chalkidischer Helm aus dem frühen vierten Jahrhundert, der mit vollflächiger Verzinnung und ausgezeichneter Erhaltung besticht. Plastisch ausgearbeitete Bögen an Ohren- und Augenausschnitten, ein lanzettförmiger Nasenschutz, Wangenklappen und ein waagerecht angesetzter Nackenschutz lassen diesen Helm als Vertreter einer regionalen Variante später chalkidischer Helme aus dem nördlichen Schwarzmeerraum erkennen. Ab 18.000 Euro kann er ersteigert werden. Ein pseudochalkidischer Helm aus gleicher Region und Zeit, in beeindruckendem Zustand, mit sehr schöner Patina und als Prachtexemplar eines antiken Helmes zu werten, spiegelt in der Gestaltung unzweifelhaft den vorgenannten griechischen Typus als Vorbild für die Adaption durch Steppennomaden. Die hohe Kalotte in zwei Hälften gefertigt und am Falz durch Nieten verbunden, zeigt der Helm Dekorationen mit gravierter Zickzacklinie und Spitzen sowie umlaufend durch Treibarbeit herausgearbeitete Linien. Auch dieses seltene Stück kann ab 18.000 Euro eine neue Sammlung bereichern. Ein vergleichbarer, reiternomadischer Helm der sarmatischen Epoche ist für 15.000 Euro im Aufruf. Komplettiert wird das Angebot durch einen römischen Bronzehelm des Typs Buggenum aus der Zeit um Christi Geburt. Den Werkspuren nach auf einer Drehbank gefertigt, mit Lochungen für Wangenklappen sowie einem prägnanten Knauf für die Aufnahme einer Helmzier versehen, präsentiert sich der Infanteriehelm gänzlich unbeschädigt und in originaler Erhaltung. Gebote ab 15.000 Euro sind für dieses einmalige Los erbeten.
Schön ist auch ein römisches Marmorrelief, das mit 19.500 Euro zum Aufruf kommt. Das Fragment eines Sarkophags aus dem dritten Jahrhundert gibt beredt Auskunft über den Verstorbenen. Der offenbar in relativ jungen Jahren Verstorbene konnte bereits auf eine erfolgreiche berufliche Karriere im Handel mit Nahrungsmitteln verweisen, die ihm die Beisetzung in einem aufwendig, figürlich dekorierten Marmorsarkophag erlaubte. Im Katalog findet sich zudem mit einer Taxe von 9.000 Euro ein ebenso ansprechendes wie rares Bespiel wikingischer Silberschmiedekunst aus dem zehnten Jahrhundert. Der Silberanhänger in Vogelform ist hohl aus Silberblech faszinierend eindrucksvoll gefertigt, reich mit Filigran und Granulation verziert und mit Flechtbanddekor versehen.
Kunsthandwerk
Traditionsgemäß wird der Katalog der Alten Waffen mit furiosen Arbeiten aus den Händen begabtester Kunsthandwerker eröffnet. Begeistern können hier besonders Kassen und Tresore zum Schutz von Hab und Gut, die mit ungemein raffinierter Mechanik, sorgfältigster Fertigung und ganz eigener Ästhetik bestechen. Mit gleich vier Hängeschlössern, einem aufwendigen Geheimmechanismus und drei Zuhaltungen ist eine große deutsche Kutscherkasse aus dem 16./17. Jahrhundert gesichert. Aus schwerem Eisenblech mit feuerverschweißten Bändern gefasst, wurden in der sechzig Zentimeter hohen Kasse in der Anmutung eines Festungsturms die verwahrten Werte bestens geschützt. Eine Sicherheit, die einem Interessenten mindestens 7.000 Euro wert sein muss. Mit 6.000 Euro wird ein großer, italienischer Nietentresor aus dem späten 18. Jahrhundert katalogisiert. Der Holzkorpus misst beachtliche 123 Zentimeter in der Höhe, ist über Kreuz mit Eisenbändern verstärkt und mit Geheimmechanismen verriegelt. Weniger der Sicherung, als der Verschönerung des Alltags diente dagegen ein Vorlegemesser, ein Présentoir, mit reich intarsiertem Griff, das bei höfischer Tafel beim zeremoniellen Kredenzen des zerlegten Wilds zur Verwendung kam. Aus der maximilianischen Zeit, der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammend, kann das Messer mit den feinsten Bein- und Holzeinlagen nun ab 4.800 Euro ersteigert werden. Unwesentlich späteren Datums ist das ansprechende Portrait einer jungen Dame mit Spitzenhaube und Halskrause des bekannten flämischen Portraitisten, Frans II. Pourbus (1569 - 1622). Das Dreiviertelportrait mit Taxe von 9.000 Euro bildet die junge Frau in würdevoller Haltung stehend, die eine Hand auf einem Stuhl, die andere auf ihrem Geldbeutel ruhend, ab.
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20.05.2019 - 24.05.2019Auktion »
Nächste Termine:
Präsenzauktion: 20. - 24. Mai 2019
Onlineauktion: 04. – 07. Juni 2019Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 25 Prozent Aufgeld.
Hermann Historica wird 2019 Präsenzauktionen in den Monaten März, Mai, Oktober und Dezember sowie mindestens drei Onlineauktionen durchführen.