Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg stellt Jahresprogramm 2020 vor
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Presse13.11.2019
Hamburg, 13. November 2019 – In diesem Jahr hat sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) unter der Leitung von Direktorin Tulga Beyerle intensiv mit seiner gesellschaftlichen Rolle auseinandergesetzt und erste Schritte für die weitere Öffnung des Hauses unternommen. So initiierte das MKG im Rahmen der Ausstellung Social Design ein temporäres Nachbarschaftsprojekt, in dem das Kollektiv ConstructLab und die Drogenberatungsstelle Drob Inn überlegten, wie der Vorplatz des MKG-nahen Drob Inn würdevoller gestaltet werden kann. „Wir verstehen uns als ein Haus der Begegnung und des Dialogs und möchten einem vielfältigen Publikum auf Augenhöhe begegnen. Dazu gehört für uns auch, in den Stadtraum hineinzuwirken und das Museum als Ort in dieser Stadt neu zu denken.“ sagt Tulga Beyerle. Im September 2020 eröffnet das MKG einen Freiraum in der ehemaligen Turnhalle, in dem jede*r willkommen ist und sich wohlfühlen kann, ohne Eintritt, ohne Verpflichtung. Hier kann man lesen, Freund*innen treffen, Hausaufgaben machen oder die Zeit zwischen zwei Zügen verbringen. „Unterwegs zwischen Arbeitsplatz und Zuhause suchen immer mehr Menschen konsumfreie Orte, an denen sie verweilen und zu sich kommen können“, so Tulga Beyerle, „einen solchen Ort in zentraler Lage kann das MKG bieten.“ Auch bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlung möchte das Museum seine Gäste als „kritische Freund*innen“ einbeziehen: Das 2019 erfolgreich gestartete Projekt Design Dialog ist eines der neuen offenen Formate, die Besucher*innen anregen, eigene Ideen einzubringen. Mit Angeboten zum Mitmachen, Ausprobieren und zum sinnlichen Erleben will das MKG zukünftig die übliche Ausstellungspraxis aufbrechen und dazu einladen, Themen und Zusammenhänge selbst zu entdecken, sich eine eigene Meinung zu bilden und darüber ins Gespräch zu kommen.
Sonderausstellungen 2020
Zum Jahresbeginn bietet die Sonderausstellung Sagmeister & Walsh: Beauty eine echte Herausforderung für alle Sinne. Mit spektakulären interaktiven und multimedialen Installationen stellen der New Yorker Superstar des Grafikdesigners Stefan Sagmeister und die Gestalterin Jessica Walsh ihr ganz persönliches Plädoyer für die Lust am Schönen vor. Ab dem 15. Dezember 2019 nehmen sie die Besucher*innen mit auf eine sinnlich-vergnügliche Expedition mit Stationen zum Sehen, Riechen, Fühlen und Gestalten. Ob es eine allgemeingültige Schönheit gibt oder ob sie nicht doch im Auge der Betrachtenden liegt, darf kontrovers diskutiert werden. Einen ganz anderen Schönheitsbegriff vertrat Peter Lindbergh, einer der einflussreichsten Modefotografen der letzten 40 Jahre. Er fotografierte Menschen so wie sie sind, natürlich und authentisch, und prägte einen völlig neuen Typus des Supermodels. Peter Lindbergh: Untold Stories (20.6. bis 1.11.2020) ist die erste von Lindbergh selbst kuratierte Werkschau, die er kurz vor seinem Tod Anfang September 2019 fertigstellte. Lindberghs Auswahl von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart beleuchtet sein umfangreiches Werk und viele bislang unerzählte Geschichten. Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie gezeigt, andere wurden von Zeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar, Interview, Rolling Stone, W Magazine oder dem Wall Street Journal veröffentlicht.
Mit fast 400 Exponaten von rund 200 Künstler*innen und Designer*innen bietet die Ausstellung Das Plakat (28.2. bis 20.9.2020) einen groß angelegten und repräsentativen Überblick über die Geschichte des Mediums von den Anfängen im frühen 19. Jahrhundert bis heute. In Plakaten treffen Kunst und Geschichte, Design und Werbung aufeinander und ihre Botschaften sind mehrschichtig. Sie gehen über die bloße Werbung hinaus und machen Aussagen über die Zeit, über die Gestaltung, über Geschichte, Mode oder Geschmack. Eine Ausstellung ganz anderer Art ist Life on Planet Orsomanirana (18.12.2020 bis 9.8.2021). Der international bekannte Designer Jerszy Seymour schafft gemeinsam mit Emanuele Braga (Macao, Mailand) und Amica Dall (Assemble, London) einen Ort der Zukunft: eine fantasie- und humorvolle Utopie auf einem fiktiven Planeten, auf dem alle Probleme gelöst scheinen. Hier wird gelacht, getanzt, verhandelt und gemeinsam gestaltet. Die Besucher*innen sind eingeladen, in diese Welt eintauchen und von dort auf die Gegenwart und Vergangenheit zu schauen, um aus dieser Perspektive neue Erkenntnisse für aktuelle Themen wie Arbeit, Bildung oder Produktion zu gewinnen. Mit diesem Projekt will das MKG ein weiteres Mal das übliche Ausstellungsformat aufbrechen und auf Augenhöhe mit dem Publikum innerhalb und außerhalb des Museums interagieren. 1919 revolutionierte der thüringische Ingenieur Curt Fischer mit der ersten lenkbaren elektrischen Leuchte die Arbeitsbeleuchtung. Ausgehend von dieser bahnbrechenden Erfindung blickt die Ausstellung 100 Jahre lenkbares Licht (31.1. bis 1.6.2020) auf die erfinderischen und ästhetischen Dimensionen von lenkbaren Leuchten bis heute. 44 Originale von über 20 Herstellern, Zeichnungen, Patente, Briefe und Filme erzählen von der Evolution der Leuchten, von parallelen und jüngsten Entwicklungen.
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Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr | Eintritt: 12 € / 8 €, Do ab 17 Uhr 8 €, bis 17 Jahre frei