Queeres (Auf-) Begehren XPOSED Kurzfilme Online
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Ausstellung22.11.2020 - 29.11.2020
Julia Maura, Mariangela Pluchino, Ambra Reijnen, Maria Chatzi, Fátima Flores Rojas: „Galatée à l’infini“, 2017, 17 Min.
Anatomische Zeichnungen weiblicher Geschlechtsor- gane, frühe Filmaufnahmen von Fabrikproduktionen, Werbebilder für Gummipuppen und Sexroboter- frauen – „Galatée à l’infini“ ist ein furioser audiovi- sueller Essay voller assoziationsreicher Montagen über die Unterwerfung des weiblichen Körpers. Aus- gangspunkt des Films ist der Mythos des Bildhauers Pygmalion, der sich – aufgrund von schlechten Erfah- rungen zum Frauenfeind geworden – seine Idealfrau erschafft, die schließlich zum Leben erwacht. In der filmischen Adaption ist Galatea zunächst unfrucht- bar, doch Pygmalions Berater – historische Medizi- nergrößen des 17. bis 20. Jahrhunderts – helfen, sie gebärfähig zu machen. So verwebt der Film den anti- ken Mythos mit der Geschichte der gynäkologischen Wissenschaft und ihrer Jahrtausende alten Feind- seligkeit gegenüber weiblicher Lust, dem Primat der Reproduktion und ihrem Verhältnis zu wirtschaftli- cher Produktion.
Agustina Comedi: „Playback“, 2019, 14 Min.
„Nacht für Nacht, mit jedem Playback, haben wir den Diven ein bisschen von der Ewigkeit geraubt, die uns die Welt verweigert hat“, heißt es aus dem Off in Agustina Comedis berührender Dokumentation. Córdoba, Argentinien, in den späten 1980ern: Trans- frauen und Drag Queens feiern sich selbst und das Leben. Es ist eine Zeit des Überlebens in einem katholischen, konservativen Land kurz nach der Mili- tärdiktatur. „Denn wenn wir uns selbst keine Awards geben würden, wer würde es dann machen?“ 1983 endet die Diktatur, die Restriktionen nehmen etwas ab. Im selben Jahr beginnen die Shows: Auf der Bühne – und nur auf der Bühne – dürfen sich die Pro- tagonist*innen des Films ‚als Frauen kleiden‘. Nacht für Nacht singen und tanzen sie, zeigen ihre Kleider und verwundeten Seelen. Ein Hauch von Freiheit liegt in der Luft. Dann kommt die Aids-Krise. Freund*in- nen sterben. Freund*innen, die gerade noch auf der Bühne standen. Gemeinsam mit „La Delpi“, der einzi- gen noch Lebenden aus der Gruppe von damals, ima- giniert Regisseurin Agustina Comedi ein Happy End. „Playback“, kompiliert mit hinreißendem und berüh- rendem VHS-Material, bringt die Shows der Unter- grundbars auf die große Leinwand und erzählt so ein Stück queere Geschichte.
Abdullah Qureshi: „Journey to the Char- Bagh“, 2019, 17 Min.
Schweres Atmen, rauschender Wind, schnaubende Pferde, flatternde Vögel. Ein Löwe brüllt, das Was- ser kocht, dann setzt die Musik ein: „Journey to the CharBagh“ ist eine immersive audio-visuelle Erfah- rung. Gestützt auf Traditionen der Sufis, die in ihrer Interpretation heiliger islamischer Schriften die Liebe und Gleichheit feiern, erkundet Abdullah Qureshi auf eindringliche Weise Queerness und Cruising. Sein poetischer, experimenteller Film ist Suche und State- ment zugleich. Im Fokus steht Buraq, ein mythologi- sches, pferdeähnliches Wesen mit Flügeln, das die Fähigkeit besitzt, in den Himmel zu reisen – und dort auf irdische wie himmlische Wesen trifft. So beginnt die Reise zu spirituellem und queerem Erwachen, eine Reise durch die nicht kartografierten Regionen des Verlustes. „Can you suffer?“, fragt der Film – und zelebriert Erlösung. Dabei stützt sich das Bildmate- rial auf ausgewählte Charaktere aus den Gemälden von Anwar Saeed (*1955) ebenso wie auf persön- liche Erinnerungen und Begegnungen des Regis- seurs. Gespräche mit seinen queeren, muslimischen Freund*innen prägen auch die Songtexte der Film- musik, die der Musiker und Produzent „ZĀN“ kompo- niert hat.
Das Film-Screening wird in Zusammenarbeit mit und dank freundlicher Unterstützung von „XPOSED Queer Film Festival Berlin“ realisiert.
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22.11.2020 - 29.11.2020
ÖFFNUNGSZEITEN
Mittwoch–Montag 10:00–18:00 Uhr
EINTRITTSPREISE
Tageskarte 8 Euro
Ermäßigt 5 Euro (gilt auch für Gruppen ab 10 Personen)