Tibetische Lieblingsstücke und japanische Spitzenlose aus bedeutenden Nachlässen | Lempertz
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Auktion10.12.2024
Auktion 1259 Asiatische Kunst. Köln, 10. Dezember 2024, 11 Uhr
Erst das Vajra macht aus einem in Meditationshaltung gezeigten Buddha einen Buddha Vajrasana. Ein hervorragendes Beispiel für diese besondere, durch das dreizackige Szepter Vajra ausgezeichnete Figur gehört zu den Spitzenlosen der Auktion Asiatischer Kunst, Schätzpreis 70.000 bis 90.000 Euro. Sie stammt aus dem Nachlass von Helmut Uhlig, Literaturkritiker und Asien-Experte, Autor von „Die Seidenstraße“ und zahlreicher Beiträge für Rundfunk und Zeitungen. Neben dieser gehörte eine weitere Bronze zu den Lieblingsstücken des Sammlers: Ein gekrönter Vairocana aus dem 14./15. Jahrhundert. Die Handhaltung dieser Kupferbronze mit Silber- und Kupfereinlagen steht für bodhyagri mudra, die höchste Weisheit. Der Schätzpreis für dieses herausragende Stück ist auf 60.000 bis 80.000 Euro beziffert.
Aus anderer Sammlung stammt eine weitere bedeutende Bronze aus der Region Tibet. Der elfköpfige Avalokiteshvara gilt als der Bodhisattva, der das Mitgefühl und Verständnis aller Buddhas in sich vereint. In einer hervorragenden sino-tibetischen Arbeit aus dem 18. Jahrhundert umgesetzt, kommt eine Darstellung dieses Bodhisattva mit dem Schätzpreis von 25.000 bis 30.000 Euro zum Aufruf.
Ein aus Holz mit vergoldeter Lackfassung gearbeiteter Buddha kommt aus einer Wiener Privatsammlung in die Auktion. Stücke in dieser besonders in Nordchina im 18. Jahrhundert beliebten Technik wurden bereits mehrfach erfolgreich von Lempertz vermittelt. Dieses mit reichen, teilwiese sich einrollenden Falten gestaltete Exemplar wir mit dem Schätzpreis von 60.000 bis 80.000 Euro aufgerufen.
Zu den Toplosen Japanischer Kunst gehört eine Kanne für heißes Wasser (yutō), gearbeitet aus Holz und negoro-Lack im 16./17. Jh. Ihren besonderen Effekt erzielen diese Kannen im Zuge der tatsächlichen Nutzung. Der orange Lack wird dadurch an einigen Stellen berieben und gibt den Blick auf den schwarz lackierten Untergrund frei.
Japanische Kunst ist in dieser Auktion zudem den zweiten Teil der Sammlung Theodor Scheiwe vertreten, der erste Teil dieser Sammlung wurde bereits in der vergangenen, sehr erfolgreichen Auktion bei Lempertz versteigert.
Eine weitere bedeutende Sammlung stellt der Nachlass von Reinhard Lohrberg dar. Sein besonderer Blick gehörte nicht nur Netsuke und Inrō, sondern auch japanischer Malerei. Zu den besonders prachtvollen Beispielen zählt ein Paar Stellschirme mit der Darstellung einer Landschaft mit verschiedenen Vögeln darin (Schätzpreis 4000 bis 5000 Euro). Aus derselben Sammlung kommt mit einer Stationsschelle ein ungewöhnliches Inrō in Form einer Glocke. Die achteckige hölzerne Schelle, um 1850 – 70, trägt die Schriftzeichen „eki“ (Station) und „rei“ (Glocke) in Siegelschrift. Diese Schellen wurden von der japanischen Regierung an Beamte und Boten verliehen, die mit großer Geschwindigkeit von Station zu Station liefen.
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