LOVIS CORINTH
Werk aus Sammlung Dr. Ismar Littmann
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Auktion18.06.2021 - 19.06.2021
München, 4. Mai 2021 (KK) – Der jüdische Rechtsanwalt und Mäzen Dr. Ismar Littmann war eine Ikone der Breslauer Kunstszene, seine Sammlung eine der bedeutendsten des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Freitod im Jahr 1934 sicherte sie seiner Familie das Überleben. Mit Lovis Corinths „Klostergarten“ kommt nun in bestem Einver- nehmen mit den Erben nach Dr. Ismar Littmann ein ganz beson- deres Werk aus dieser außerge- wöhnlichen Kollektion in der Ketterer Kunst-Auktion am 18./19. Juni in München zum Aufruf.
„Es ist mir ein wichtiges Anliegen Kunstwerke, die durch verfolgungsbedingten Verlust von jüdischem Eigentum belastet sind, zu rehabilitieren“, so Firmenchef Robert Ketterer. „Daher freut es mich sehr, dass es uns auch in diesem Fall gelungen ist, eine faire und gerechte Lösung im Sinne der Washingtoner Prinzipien zu vermitteln.“
Skizzenhaft, aber mit ungeheuerer Präzision spielt Lovis Corinth in seinem 1917 entstandenen „Klostergarten“ mit architektonischen Begebenheiten und eröffnet die unterschiedlichsten Raumtiefen und Perspektiven. Die Besonderheit des Werkes liegt nicht nur in der kraftvollen Interpretation des alten Topos vom Göttlichen in der Natur, sondern auch in der ungewöhnlichen Tatsache, dass die Arbeit als Entwurf für ein Bühnenbild gedacht war. Meisterhaft gelingt es dem Künstler, den Klosterhof im Salzburger Land als energiegeladenes, flirrendes Miniaturuniversum darzustellen, dessen Charme sich der Betrachter nur schwer entziehen kann.
Mit über einem Dutzend Gemälden und fast 600 Grafiken bildete Lovis Corinth einen Schwerpunkt der umfassenden Sammlung Dr. Ismar Littmann. Der profunde Kunstkenner, der ein Faible für die damals zeitgenössische Kunst hegte, begann 1916 mit dem Aufbau seiner Kollektion, nur ein Jahr vor Klostergarten, 1917 Öl über Bleistift auf leinwandstrukturiertem Papier auf Leinwand 47 x 65 cm € 60.000-80.000 Lovis Corinth Entstehung des „Klostergartens“. Seine Großzügigkeit wurde ebenso geschätzt wie sein Auge für das Außergewöhnliche und für beste Qualität. Nicht selten fanden sich Werke seiner Sammlung später in berühmten Museen wieder.
Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde Dr. Ismar Littmann bereits früh von den Nationalsozialisten verfolgt und durfte seinen Beruf nicht mehr ausüben. So starb er hochverschuldet und ohne Zukunftsperspektive im September 1934 an den Folgen eines Suizidversuchs durch Gift. Seine Witwe musste die geliebte Kunstsammlung verkaufen, um der Familie das Überleben zu sichern und die Flucht vorzubereiten.
Die Hochwertigkeit der Kollektion beweist exemplarisch Lovis Corinths „Klostergarten“, der 1935 von dem Bankdirektor und leidenschaftlichen Kunstsammler Wilhelm von Suntum ersteigert wurde. Nach dem erfolgreichen Zuschlag notierte er: „Nach hartem Kampf 1935 bei Lepke Berlin für 1400 M erworben“. Man darf also schon jetzt auf ein elektrisierendes Bietgefecht im Juni gespannt sein. Des weiteren glänzt die Auktion im Bereich der Kunst des 20./21. Jahrhunderts mit Arbeiten so wichtiger Namen wie Eduardo Chillida, Lyonel Feininger, Katharina Grosse, Hans Hartung, Alexej von Jawlensky, Asger Jorn, Paul Klee, Julian Opie, Hermann Max Pechstein, Gerhard Richter, Jan Schoonhoven, Oskar Schlemmer, Günther Uecker und Victor Vasarely, während die Kunst des 19. Jahrhunderts mit Werken so namhafter Künstler wie Edward Theodore Compton, Johann J. Frey, Karl Hagemeister und Franz von Stuck besticht.
Außerdem wird eine Suite von Werken Joseph Beuys‘ offeriert sowie die Sonderkataloge Sammlung Deutsche Bank und From An Important English Collection (siehe separate Meldungen).
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18.06.2021 - 19.06.2021Auktion »
Was ? Ausstellung „Joseph Beuys – Wo ist Element 3?“
Es wird einen Sonderkatalog mit Texten von Prof. Dr. Eugen Blume zur Auktion geben.
Wann ? Ausstellung: Öffnungszeiten:
Auktion:
Fr, 26. März 2021 – Sa, 15. Mai 2021 Mo–Sa von 12–16 Uhr
18./19. Juni 2021
Wo ? Ketterer Kunst, Fasanenstr. 70, 10719 Berlin-Charlottenburg und
Ketterer Kunst, Joseph-Wild-Str. 18, 81829 München