Frühjahrsauktion Hermann Historica
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Auktion01.05.2018 - 11.05.2018
Virtuose Meisterwerke antiker und mittelalterlicher Handwerkskunst, geschichtsträchtige Orden sowie Erinnerungsstücke von europäischen Herrscherhöfen bestechen in der 76. Auktion des Spezialauktionshauses.
München, 28. März 2018 – Vom 1. bis 11. Mai findet die diesjährige Frühjahrsauktion der Hermann Historica GmbH mit gewohnt großer und qualitätsvoller Offerte an Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen statt. Zum Aufruf kommen rund 6.500 Lose aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte.
Antiken
Feinst gearbeitet, einzigartig und teils langjährig in namhaften Sammlungen dokumentiert, finden sich Objekte aus den begabten Händen archaischer Schmiede im Kapitel der Antiken. Wahre Raritäten sind hier wieder unter den frühen Bronzehelmen und antiken Schwertern verzeichnet, so ein später, illyrischer Bronzehelm mit Punzenverzierung an Wangenklappen und Gesichtsausschnitt, der im fünften bis frühen vierten Jahrhundert vor Christus aus einem Stück getrieben wurde. Ein auf 12.000 Euro taxiertes Los, an dem nicht nur die Erhaltung, sondern auch der belegte Werdegang beeindrucken. Unter den moderat angesetzten Blankwaffen begeistern bronzene Schmiedearbeiten, wie ein Vollgriffschwert aus der älteren Urnenfelderzeit, dem 12. Jahrhundert vor Christus, das eine akzentuiert abgesetzte Mittelrippe mit flachem Mittelgrat und nahezu parallel verlaufenden Schneiden zeigt und ab 4.000 Euro ersteigert werden kann. Deutlich späteren Datums, aber von außergewöhnlicher Seltenheit und schön mit spätantiker Ornamentik verziert, ist ein chasarisches Langschwert mit silberplattierter Parierstange. Im achten Jahrhundert im nördlichen Schwarzmeerraum gearbeitet, wird es nun mit 5.000 Euro aufgerufen.
Ein wunderbares Beispiel orientalischer Kunstfertigkeit zeigt sich mit dem seldschukischen Räuchergefäß aus Bronze, dessen Korpus markant aus drei identischen Gesichtern geformt ist. Mit spitzem Kinn, leicht hervortretenden Wangen, Mund, Nase und Augen mit klarem Profil ausgearbeitet, sind sie dem Betrachter von allen Seiten zugewandt. Stilisierte Kreuze erlauben die Zuweisung des Gefäßes in das Spannungsfeld zwischen christlicher und orientalischer Kultur, einen Raum intensiver gegenseitiger Beeinflussung der Kunstschaffenden. Das unvergleichliche Stück präsentiert sich in exzellenter Erhaltung und kann ab 18.000 Euro eine neue Sammlung bereichern. Von einem anderen Kontinent, aber von ebensolcher Schönheit, stammen zwei Goldfiguren aus dem präkolumbianischen Südamerika. Die Figur eines doppelköpfigen Tieres, eines Fabelwesens in der Anmutung eines Reptils, wurde zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert in der Tairona-Kultur Kolumbiens gefertigt und wird nun mit 6.000 Euro aufgerufen. Für das bereits in der früheren Quimbaya Kultur vom fünften bis neunten Jahrhundert belegte Fläschchen in Form eines hockenden Cerviden, eines Hirschmenschen, werden dagegen schon Gebote ab 14.000 Euro gefordert.
Kunsthandwerk
Jagdliches, Kunsthandwerk und seltene Wunderkammerobjekte eröffnen traditionsgemäß den Katalog der Alten Waffen. Auch hier ein besonderes, handwerkliches Meisterstück der Schmiedekunst, eine gotische Zimmertür aus Nürnberg, die um 1400 gefertigt wurde. Die Tür, ein Vergleichsstück findet sich im Germanischen National Museum am Ort ihrer Entstehung, präsentiert an der Vorderseite schräg überlappende Eisenbänder mit erhabenen, blütenförmigen Nietköpfen. Die rautenförmigen Zwischenräume sind mit gemodelten Blechen gefüllt, mal das Stadtwappen von Nürnberg, mal heraldische Adler und Löwen zeigend. Eine eindrucksvolle mittelalterliche Arbeit, deren Seltenheit und Qualität Niederschlag im Rufpreis von 9.000 Euro finden. Eines der frühesten Objekte in diesem Kapitel, die bedeutende, staufische Doppel-Petschaft des Friedericus Palatinus, Pfalzgraf von Bayern um 1156, ist aus gelblich bräunlichem Stein geschnitten, zeigt neben dem Eignernamen den deutschen Königsadler und muss einem neuen Besitzer mindestens 8.500 Euro wert sein.
Für die stetig wachsende Sammlerschaft von großem Interesse ist das Angebot kunstvoll gefertigter Kästchen, sei dies ein Frührenaissance-Kästchen aus Lindenholz mit aufwendigen Schnitzereien und Intarsien aus der berühmten Embriachi-Werkstatt in Venedig, um 1500 und mit Taxe von 5.000 Euro, oder eine nur unwesentlich jüngere süddeutsche Zunftlade der Bäcker um 1520 mit original erhaltenen Beschlägen, Schloss sowie Bemalung und ab 7.500 Euro zu erwerben, über eine bedeutende eiserne Kassette aus Nürnberg oder Augsburg aus der Zeit um 1600, mit Reliefdekor aus Maskarons und Zierelementen, mit einem Startpreis von 9.600 Euro, bis hin zu einer Ikone des Jugendstils, dem wohl schönsten Modell der Erhard & Söhne Kästchen, der Nibelungen Schatulle. Im feinsten Jugendstil aus Messing mit Rosenholz-Einlagen um 1910 am Sitz des Unternehmens in Schwäbisch Gmünd gefertigt und nun im Aufruf ab 3.500 Euro, ziert Siegfried im Kampf mit dem Drachen die Vorderseite, während Szenen aus dem Nibelungenlied die Seiten zieren.
Sehr eindrucksvoll aus jüngster Zeit ist eine grandiose Arbeit höchster Uhrmacherkunst, die Ulysse Nardin, Modell Astrolabium Galileo Galilei. Ein Liebhaberstück, das 1989 als die Armbanduhr mit der größten Anzahl an Komplikationen Einzug in das Guiness Buch der Rekorde fand. 21 Komplikationen mit Monats- und Datumsanzeige, Tierkreiszeichen, Anzeige verschiedener Planeten- und Sternenbahnen, Sonnen- und Mondfinsternis, u.v.m. machen die jetzt ab 19.000 Euro zur Versteigerung stehende Uhr zu einem wahren Wunderwerk der Technik.
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