Raffael der Ro
Raffael der Rosen
-
Presse03.10.2006 - 08.10.2006
Man nannte ihn den „Raffael der Rosen“, und er war der Star der Auktion „Meisterzeichnungen, Druckgraphik bis 1900, Aquarelle und Miniaturen“ im Wiener Dorotheum am 3. Oktober 2006. Der Franzose Pierre Joseph Redouté war einer der berühmtesten Rosenmaler seiner Zeit. Unter Marie Antoinette stieg er zum offiziellen Hofmaler auf, danach malte er für Kaiserin Josephine, Gattin Napoleons I., die die größte Rosen-Liebhaberin in der Geschichte sein dürfte. Dementsprechend hoch angesteigert wurde sein Aquarell mit Rosen und Narzissen aus dem Jahre 1821 (Kat. Nr. 169). Bis zu einem Preis von 41.500 Euro wurde das Werk heiß umkämpft, ein Vielfaches des ursprünglichen Schätzpreises.
Sehr begehrt war auch der bezaubernde schlafende Knabe von Jakob Matthias Schmutzer (Wien 1733 – 1811; Kat. Nr. 39). Die Rötelzeichnung gilt als hervorragendes Beispiel für Schmutzers Portraitkunst. Die lockere Dahingeworfenheit des Rötelduktus harmonisiert mit der Selbstvergessenheit im Schlaf des Knaben. Das wirklich hinreißende Werk ließ die Gebote bis auf stolze 15.900 Euro ansteigen.
Eine besonders schöne Federzeichnung, „Das Martyrium des Hl. Bartolomäus“ vom Italiener Giulio Benso wurde für 8.500 Euro zugeschlagen (Kat. Nr. 30).
Vom Stimmungsimpressionisten Hugo Darnaut (Dessau 1850 - 1937 Wien) reüssierte ein Aquarell mit italienischem Motiv mit alter Klostermauer, einem Monsignore und spielenden Kindern aus dem Jahr 1893, bei 6.100 Euro (Kat. Nr. 224). Unter den Aquarellen punkteten außerdem besonders die stimmungsvollen Stadtansichten: Franz Alts „Blick auf die Wiener Ringstraße mit dem Parlament“ (6.700 €, Kat. Nr. 219), Edward Theodor Comptons „Blick auf Salzburg“ (6.100 €, Kat. Nr. 229) zählten zu den gefragtesten. Die Pariser Ansicht auf Seine und Notre Dame von William Wylld (London 1806 – 1889 Paris) aus 1835 wechselte für 5.500 Euro den Besitzer (Kat. Nr. 84), und die Ansicht auf Moskau von einem Künstler Anfang des 19. Jahrhunderts erzielte schließlich 4.400 Euro (Kat .Nr. 83).
„Filglio di antigone amalato per amore“ - „Der liebeskranke Sohn der Antigone“ so lautet der Text unter der lavierten Federzeichnung, die Francesco Appiani (1704 - 1792) zugeschrieben wird. Das Bild weckte große Begehrlichkeiten und wurde bis zu einem erzielten Preis von 4.100 Euro, das fünffache des Schätzpreises, angesteigert (Kat. Nr. 40).