Museales Angebot begeistert internationale Bieter Bei den ausgewählten Objekten der Auktion Decorative Art boten internationale Sammlerinnen und Sammler gerne und engagiert mit, so dass ein Gesamtergebnis von rund 1,1 Mio. Euro erzielt wurde. Zum Teil wurden die Taxen um mehr als das 22fache übertroffen, so wie bei einem musealen Konvolut aus dem exquisiten Meissner Stadhouder Service, von dem sich einige Porzellane im Palais Het Loo in Apeldoorn sowie im Rijksmuseum in Amsterdam befinden.

Eine sensationelle Preissteigerung erfuhr ein Konvolut von neun Tellern und drei Schalen des bekannten Meissner Stadhouder Service, das Johann Joachim Kaendler für den niederländischen Stadthalter Willem V. von Orange kreierte. Der Preis für die mit Stadtansichten geschmückten Porzellane aus dem 18. Jahrhundert stieg in einem internationalen Bietgefecht um mehr als das 22fache. Den Zuschlag erhielt ein Online-Bieter aus den Niederlanden, mit Aufgeld liegt das Ergebnis bei rund 45.000 Euro.

Ein Hingucker der Auktion, der den Titel des Kataloges zierte, war eine kleine Tischuhr aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit feinster feuervergoldeter Bronzemontierung, kombiniert mit der Figur eines Qilin in Blanc de Chine. Das sagenumwobene, chinesische Fabeltier, welches seit Tausenden von Jahren als ein Symbol für Glück, Frieden und Segen gilt, gelangt nun für insgesamt € 12.500 in eine Norddeutsche Privatsammlung.

Ebenfalls stark beboten wurde ein seltenes Paar Empire-Guéridons aus dem 19. Jahrhundert. Die beiden eleganten Tische aus feuervergoldeter Bronze wurden von 3.000 Euro auf insgesamt 29.000 Euro gehoben – was eine Preissteigerung von über 800 Prozent bedeutet. Erfolgreich war eine Europäische Privatsammlung, die sich gegen die Konkurrenz aus Deutschland und Frankreich durchsetzen konnte.

Begehrlichkeiten rief ein ausdrucksstarkes Show-Piece hervor: eine leuchtend rote Lack-Kommode im Stil des Transition. Auf dem roten Lackgrund schmücken goldene Chinoiserien das Möbel aus dem 19. Jahrhundert. Die Erwartungen wurden durch zahlreiche Gebote weit übertroffen: von geschätzten 3.000 Euro kletterte der Preis durch einen engagierten Sammler aus Berlin auf rund 26.000 Euro inkl. Aufgeld.

Die erstklassige Offerte an Glasobjekten des Jugendstils und Art Déco lockte zahlreiche internationale Interessenten an und konnte komplett umgesetzt werden. Besondere Aufmerksamkeit erlangte eine große Vase, deren im Reigen tanzenden Bacchantes durch die durchleuchtende Innenvergoldung stilvoll in Szene gesetzt werden. Das Modell von René Lalique entstand 1927 und war einem US-amerikanischen Sammler 17.000 Euro wert.

Mit dem ‚Grape Pattern‘ schuf der berühmte dänische Silberschmied Georg Jensen in den 1920er Jahren ein ikonisches Designmuster des 20. Jahrhunderts. Der prächtige Kandelaber aus dieser beliebten Serie der Kopenhagener Werkstatt wechselt nun für insgesamt 25.000 Euro in eine Nordrhein-westfälische Privatsammlung.