ALTE KUNST SENSATIONELLER ZUSCHLAG FÜR EINE ZEICHNUNG
-
Presse02.06.2020
Mit 8,3 Millionen Euro haben die Auktionen Alte Kunst/19. Jahrhundert und Kunstgewerbe mit Schmuck ein sehr erfreuliches Gesamtergebnis eingespielt.
Als Lot 2130 in der Auktion Alte Meister aufgerufen wurde gab es kein Halten mehr. Das große Interesse war international. Allein 15 Telefone kämpften um den Zuschlag für die Agnolo Bronzino zugeschriebene, in schwarzer Kreide ausgeführte Zeichnung „Skelett, nach rechts schreitend“. Kenner hatten das Blatt als Werk des Neffen und Schülers Bronzinos Alessandro Allori (1535 1607) identifiziert. Die 40 x 27,5 cm messende Zeichnung war vorsichtig auf 3.000 – 3.500 Euro geschätzt. Daqs Blatt überwand spielend die 10.000er Marken, übersprang leichtfüßig die 100.000er Grenze, dann die 200.000, die 300.000, auch die 400.000 und 500.000, um schließlich erst bei € 525.000 von siegreichem französischem Handel übernommen werden zu können.
Aus dem Angebot an Werken aus dem goldenen Zeitalter der Niederländischen Malerei ragte vor allem „Reisende bei der Rast in einer Felsgrotte“, ein stimmungsvolles Gemälde von Philips Wouwerman hervor, einem der vielfältigsten und produktivsten Maler des Goldenen Zeitalters der Niederländischen Malerei, dessen Gemälde schon zu seinen Lebzeiten in die bedeutendsten Sammlungen Europas gelangten. Das Bild befand sich im 18. Jahrhundert in der bedeutenden Sammlung des Prince de Conti in Paris. Das auf Holz gemalte Bild konnte erst bei € 188.000 übernommen werden (Lot 2070, € 100/140.000). Pieter Schoubroecks Kupferbild übertraf mit € 94.000 bei weitem seine Taxe von € 30/40.000 (Lot 2018). Auf reges Interesse stieß eines der seltenen Landschaftsbilder des Rembrandt-Schülers Govaert Flinck – sie spielte € 150.000 ein (Lot 2042, € 120/130.000). Eine große mythologische Szene – „Die Bekränzung des Myrtillo“ – von Jan Mijtens, eines der größten und thematisch sehr seltenen Werke des Malers kam auf € 88.000 (Lot 2074, € 80/90.000). Ein Tondo des Florentiners Tommaso di Credi heraus wurde bei € 88.000 von einem russischen Sammler übernommen (Lot 2007, € 80/90.000), der auch für € 50.000 eine Leinwand mit der Darstellung in Lebensgröße der um 1545 entdeckten und vieldiskutierten antiken Statue des Adonis Pighini. des in Mantua geborenen Fermo Ghisoni übernahm (Lot 2013, € 40/50.000). Lorenzo di Credis „Mdaonna in Anbetung des Jesuskindes“ kam ebenfalls auf € 50.000 (Lot 2012, € 40/50.000). In die Hände eines englischen Sammlers wechselte für € 70.000 weit über dem Schätzpreis von € 15/18.000 „Allegorie der Mäßigung“, eine Leinwand der Bologneser Malerin des 17. Jh. Ginevra Cantofoli (Lot 2049).
Ein „Stillleben mit Kürbis, Pfirsich, Zwetschgen, Trauben und Insekten“ von Abraham Mignon sprang bis auf € 98.000 (Lot 2077, € 30/40.000). Weit über die Taxe kamen mit € 63.000 auch „Die beiden Töchter Tischbeins als kleine Kinder“ von Johann Heinrich Tischbeins (Lot 2112, € 15/20.000).
Die klassische Landschaftsmalerei der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert ist durch eine Ansicht des Englischen Gartens von Caserta bei Neapel von Jacob Philipp Hackert, die für € 106.000 in die Hände eines deutschen Sammlers überging (Lot 2503, € 80/100.000).
ZEICHUNUNGEN
Jean-Baptiste Greuze (Lot 2167, € 20/30.000). Von letzteren taucht nach knapp 90 Jahre eine Zeichnung aus russischen Museumsbesitz auf, die die Sowjetunion 1931 verkaufte (Lot 2167, € 20/30.000). „Sitzender männlicher Akt“ eines unbekannten Meisters des 18. Jh. konnte seine Taxe von € 1.5/1.800 mit € 35.000 erheblich vervielfachen (Lot 2169).
19. JAHRHUNDERT
Carl Spitzweg war mit insgesamt fünf Gemälden präsent. An der Spitze stand eines um 1865 – 1870 entstandenen Bilder mit einem seiner Lieblingssujets, einem Spaziergänger in einer Landschaft: Dem Vergnügen eines Pfarrers Morgenspaziergangs mit seinem Hund an einem Sommertag. Das begehrte Gemälde konnte erst bei 125.000 übernommen werden (Lot 2538, € 50/60.000). Eine erhebliche Steigerung gelang auch einer „Ansicht von Ariccia“ des jung verstorbenen Ernst Fries: Sie sprang von €2 2/25.000 bis auf € 75.000 (Lot 2515). Hans Kauffmanns 1873 gemaltes Bild „Die Versteigerung kam auf € 58.000 (Lot 2554, € 40/50.000). John Colliers Leinwand „Kirke“, die dekorativ zwischen zwei Raubkatzen präsentiert wird, spielte € 53.000 ein (Lot 2561, € 15/20.000).
SKULPTUREN und KLEINPLASTIKEN
Insgesamt wurden 47 Objekte des 14. – 18. Jahrhunderts präsentiert. Den Schwerpunkt bildeten spätgotische Skulpturen 15. – 16. Jahrhundert aus dem deutschsprachigen und flämischen Raum. Spitzenobjekt wurde mit einer erheblichen Steigerung ein um 1520 entstandenes süddeutsches Leuchterweibchen aus Holz, das erst bei € 63.000 den Besitzer wechselte (Lot 2209, € 30/35.000).
-
19.03.2020 - 22.03.2020Wir schreiben das Jahr 2020 – Das Jahr 1 nach der Banane. Der Banane die im Dezember...
-
15.10.2024 - 20.10.2024Die HigHlights – internationale Kunstmesse münchen begeistert Sammler und museumsvertreter...
-
27.10.2024Bücher über Künstler und ihre Werke sind wie Museen zum Blättern. Sie können uns die Augen für...
-
ita / Barbara Eder freischaffende Künstlerin 1971 bin ich in Madras/Indien geboren worden...
-
Wo Sie die Werke Cézannes besichtigen können: Kunsthaus, Zürich „Das...
-
02.06.2020Presse »
Lempertz Auktion 1153 Vorbesichtigung
Kataloge online / Live-Auktion
30. Mai 2020, ab 11.00 Uhr, Lempertz Köln Vorbesichtigung: bitte nach Terminvereinbarung: Köln 20. bis 29. Mai http://www.lempertz.com/kataloge.html