• Menü
    Stay
Schnellsuche

SCHENKUNG FREDERICK JAEGER an das Leopold Museum

Übergabe George Jaeger, der Sohn des österreichisch-amerikanischen Malers Frederick Jaeger (Geboren als Friedrich Jaeger) eine Schenkung von zwei Gemälden seines Vaters an das Leopold Museum. Es handelt sich um folgende Werke, die mit den Inventarnummern LM 6027 und LM 6028 in die Sammlung des Leopold Museum aufgenommen wurden.

Im Rahmen einer Feier in der Klimt-Lounge des Leopold Museum wurden die Werke von George Jaeger an GL Dr. Helmut Moser (Bundesministerium für Bildung), Vorstandsvorsitzender der Leopold Museum-Privatstiftung und die Direktoren des Leopold Museum, Mag. Hans-Peter Wipplinger (Museologischer Direktor) und Mag. (FH) Gabriele Langer (Kaufmännische Direktorin) übergeben.

Hans-Peter Wipplinger: „Unser Dank gilt Mr. George Jaeger für die Schenkung von zwei besonderen Gemälde aus dem Œuvre seines Vaters an das Leopold Museum. Die Werke sind 1928 und 1934, also in der Zeit zwischen den Kriegen, entstanden. Das ist jener Zeitraum, der neben „Wien um 1900“ in der Sammlung Leopold besonders umfassend präsent ist. Die Gemälde wurden für den aktuellen Anlass in der permanenten Wien 1900-Sammlung des Leopold Museum präsentiert. In Zusammenhang mit der Schenkung des Porträts von Georg Jaeger im Alter von acht Jahren erinnert sich George Jaeger daran, dass er vermutlich der erste amerikanische GI war, der – 11 Jahre später – im Sommer 1945 nach Wien kam, lange vor dem offiziellen Eintreffen der Amerikaner. Mr. Jaeger wurde vom Hauptquartier im tschechischen Plzeň (Pilsen) entsandt und „überlebte“ (sic) verschiedene sowjetische Checkpoint-Überschreitungen und andere Abenteuer auf der Suche nach seiner Mutter, die den gesamten Krieg alleine in Wien verbrachte. George Jaeger fand seine Mutter und die wiederer- öffnete Amerikanischen Botschaft stellte ihr das erste Visa für die Ausreise in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. „… the little 8-year old boy in the portrait, was most probably the first American GI in Vienna in the summer of 1945, long before the Americans officially arrived. I went there from our Hq. in Pilsen, surviving multiple Soviet checkpoints and other adventures, in search of my mother who had spent the entire war alone in Vienna. I found her, and she eventually got the first visa to the US issued by the reopened American Embassy.“

FRIEDRICH JAEGER (WIEN 1895–1980 KANSAS CITY)
Der aus Wien stammende Maler Friedrich Jaeger (1895–1980) entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Friedrich Jaeger wurde in den letzten beiden Jahren des Ersten Weltkriegs an die italienische Front zum Kriegsdienst einberufen. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg heiratete er Emma Stachura und konvertierte zum katholischen Glauben.

STUDIUM AN DER AKADEMIE UND WIRKEN IN WIEN
Von 1918 bis 1926 studierte er an der Akademie der bildenden Künste und war in der Folge als Kunsterzieher an Wiener Schulen tätig. 1926 wurde Sohn Georg geboren. In den 1920er- und 1930er-Jahren schuf Friedrich Jaeger ein reiches künstlerisches Werk, aus dem insbesondere Porträts und Illustrationsgrafiken herausragen. Einen Schwerpunkt bildeten die Illustrationen für die populäre Zeitschrift „Bergland“, womit Jaeger auf großes Echo stieß. Auch mit Buchillustrationen hatte Friedrich Jaeger großen Erfolg, so etwa mit seinen Illustrationen zu dem 1918–1920 erschienenen dreibändigen Jugendbuch „Höhlenkinder“, verfasst vom österreichisch-böhmischen Dichter Alois Tlučhoř unter dem Pseudonym Alois Theodor Sonnleitner. Das Buch wurde erst vor kurzem, 2004, beim Kosmos Verlag Stuttgart wieder aufgelegt. Ebenfalls von Alois Theodor Sonnleitner stammt das dreibändige Jugendbuch der Koja-Trilogie, die zwischen 1922 und 1925 erschien und gleichfalls von Jaeger reich illustriert wurde. Des Weiteren zählten auch topografische Darstellungen für Kalenderblätter und Postkarten zu Jaegers Repertoire, dessen Werke unter anderem im Wiener Künstlerhaus und in der Secession ausgestellt wurden.

FLUCHT UND EMIGRATION
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich 1938 wurde Jaegers Familie aus rassischen Gründen verfolgt, Bruder Paul wurde im Konzentrationslager Dachau ermordet. Friedrich Jaeger gelang im November 1938 mit Hilfe der britischen Quäker-Organisation die Flucht zunächst nach England, von wo aus der nach New York weiterreiste.

LEBEN UND WIRKEN IN DEN USA
Bald konnte er als Designer von Postkarten und Geschenkartikel wieder künstlerisch Fuß fassen und wurde 1953 Art Professor der erfolgreichen US-Firma Hallmark in Kansas City. Auch nach seinem Rückzug von dieser Tätigkeit im Jahr 1970 war Jaeger weiterhin künstlerisch aktiv. 1980 verstarb Friedrich Jaeger in Kansas City. DAS WERK Friedrich Jaegers Werk, das er in den 1920er- und 1930er-Jahren in Wien schuf, ist einer Kunstrichtung zuzuordnen, die ein gewisses Naheverhältnis zur damaligen Populärkunst aufweist. In diesem Genre wurde auf eine realistische Wiedergabe großer Wert gelegt, um dem Publikumsgeschmack durch ein hohes Maß an Prä- zision in der Darstellung entgegen zu kommen. Vor allem Jaegers Illustrationen bewegen sich häufig im Grenzbereich zur populären Gebrauchskunst. Friedrich Jaegers Malstil ist am ehesten vergleichbar mit jenem seiner Wiener Zeitgenossen Emil Beischläger, Anton Hula oder Franz Windhager.

Information über Friedrich Jaeger auf der Website: www.jaegergallery.com






  • 15.06.2017
    Presse »
    LEOPOLD MUSEUM »

    Täglich außer Dienstag: 10–18 Uhr*
    Donnerstag: 10–21 Uhr*
    *Dienstag geschlossen

     



Neue Kunst Nachrichten
Galerierundgang in der
„Die Fotografie, die klarer als die Handschrift und...
Die Fenster in St. Martin in
Die industriell um 1900 hergestellten Gläser haben in ihrer...
Jüdisches Museum Frankfurt
Jüdisches Museum Frankfurt kauft die Meisterwerke „Sara...
Meistgelesen in Nachrichten
DSD unterstützt  

Die Arbeiten an der Holztonnendecke in der Dorfkirche in

Erlebnis Park  

Immer wieder im Mai - seit über 200 Jahren

Veitskirche in  

Zunächst musste das Dach von Langhaus und Chor sowie

  • Schenkung Frederick Jaeger © Leopold Museum/Foto: Lisa Rastl
    Schenkung Frederick Jaeger © Leopold Museum/Foto: Lisa Rastl
    LEOPOLD MUSEUM