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NAPOLEONS HOCH

NAPOLEONS HOCHZEIT

NAPOLEONS HOCH

Im Frühjahr 1810 blickte ganz Europa nach Wien und Paris, wo die Vermählung von Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, und der österreichischen Erzherzogin Marie Louise stattfand. Romantische Gefühle spielten bei dieser Hochzeit auf beiden Seiten wohl keine Rolle: Der Bräutigam hatte sich kurz zuvor schweren Herzens von seiner geliebten ersten Gemahlin Joséphine getrennt, da sie ihm keine Kinder schenken konnte. Er versprach sich von der Heirat mit der erst 18-jährigen Habsburgerin beträchtlichen Prestigegewinn und die baldige Geburt eines Erben. Die Braut hingegen war mit stetigem Hass auf Napoleon, den größten Feind ihres Vaters, Kaiser Franz, aufgewachsen und hatte sich außerdem in einen entfernten Verwandten, Erzherzog Franz von Österreich- Este, verliebt. Dennoch beugte sie sich der Staatsraison und betrachtete die Heirat mit dem wesentlich älteren Intimfeind der Habsburger als persönliches Opfer für Kaiser und Vaterland.

#  Kinderwagen des Königs von Rom (des späteren Herzogs von Reichstadt) J.Fr. Tremblay (Paris) (546 KB) Detailansicht © Wien, Kunsthistorisches Museum Download

Anlässlich des 200. Jahrestages zeigt die Wagenburg in Schönbrunn eine kleine, aber feine Sonderausstellung, die die Hintergründe dieser ungewöhnlichen „Hochzeit zwischen Feinden“ aufspürt und das glanzvolle Ereignis durch zeitgenössische Gemälde, prachtvolle Kutschen und außergewöhnliche historische Kostüme wieder lebendig macht.

Einer der Höhepunkte der Schau ist ein prächtiger Galawagen mit neugotischem Dekor, in dem der französische Großbotschafter Marschall Berthier in der Wiener Hofburg vorfuhr, um beim Kaiser um Marie Louises Hand anzuhalten. Nicht weniger eindrucksvoll ist jene Kutsche, die gemeinsam mit 33 anderen 1810 eigens für die Hochzeit in Paris angefertigt wurde: Sie war ursprünglich ganz vergoldet und besticht durch raffinierte Details mit subtil erotischen Darstellungen und reichen Bronzebeschlägen in griechischem und ägyptischem Stil. Marie Louise brachte die Hochzeitskutsche 1814 nach Österreich und übergab sie später dem Erzbischof von Wien. Der Kirchenfürst ließ zwar die ursprüngliche Vergoldung schwarz übermalen, der exquisite Dekor blieb jedoch trotz seiner heidnisch-erotischen Motive unangetastet.

Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist eine großformatige Darstellung der Übergabe Marie Louises an den Vertreter ihres künftigen Gemahls, Marschall Berthier, die im Rahmen einer symbolträchtigen Zeremonie an der österreichisch-bayerischen Grenze in Braunau am Inn stattfand. Das selten gezeigte Bild ist Teil eines 1813 von Kaiser Franz bei Johann Baptist Hoechle in Auftrag gegebenen Zyklus, der die österreichischen Zeremonien rund um die denkwürdige Hochzeit darstellt. Die prachtvollen Gewänder der Protagonisten, die der Künstler mit minutiöser Genauigkeit wiedergab, kann man in der Ausstellung mit ausgesuchten Originalkostümen vergleichen, die von Mitgliedern des Wiener und des Pariser Hofes bei den Hochzeitsfeierlichkeiten getragen wurden. Besonders spektakulär ist ein weißes Hofkleid aus Seide und Tüll mit langer Schleppe und üppiger Stickerei in Gold und Silber. Das prachtvolle Gewand, das nun erstmals in Wien zu sehen ist, wurde bei den Pariser Hochzeitsfeierlichkeiten von Napoleons Schwägerin Aimée Leclerc, der Gemahlin des berühmten Marschalls Davout, getragen.

Einer der Höhepunkte der Schau ist ein prächtiger Galawagen mit neugotischem Dekor, in dem der französische Großbotschafter Marschall Berthier in der Wiener Hofburg vorfuhr, um beim Kaiser um Marie Louises Hand anzuhalten. Nicht weniger eindrucksvoll ist jene Kutsche, die gemeinsam mit 33 anderen 1810 eigens für die Hochzeit in Paris angefertigt wurde: Sie war ursprünglich ganz vergoldet und besticht durch raffinierte Details mit subtil erotischen Darstellungen und reichen Bronzebeschlägen in griechischem und ägyptischem Stil. Marie Louise brachte die Hochzeitskutsche 1814 nach Österreich und übergab sie später dem Erzbischof von Wien. Der Kirchenfürst ließ zwar die ursprüngliche Vergoldung schwarz übermalen, der exquisite Dekor blieb jedoch trotz seiner heidnisch-erotischen Motive unangetastet.

Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist eine großformatige Darstellung der Übergabe Marie Louises an den Vertreter ihres künftigen Gemahls, Marschall Berthier, die im Rahmen einer symbolträchtigen Zeremonie an der österreichisch-bayerischen Grenze in Braunau am Inn stattfand. Das selten gezeigte Bild ist Teil eines 1813 von Kaiser Franz bei Johann Baptist Hoechle in Auftrag gegebenen Zyklus, der die österreichischen Zeremonien rund um die denkwürdige Hochzeit darstellt. Die prachtvollen Gewänder der Protagonisten, die der Künstler mit minutiöser Genauigkeit wiedergab, kann man in der Ausstellung mit ausgesuchten Originalkostümen vergleichen, die von Mitgliedern des Wiener und des Pariser Hofes bei den Hochzeitsfeierlichkeiten getragen wurden. Besonders spektakulär ist ein weißes Hofkleid aus Seide und Tüll mit langer Schleppe und üppiger Stickerei in Gold und Silber. Das prachtvolle Gewand, das nun erstmals in Wien zu sehen ist, wurde bei den Pariser Hochzeitsfeierlichkeiten von Napoleons Schwägerin Aimée Leclerc, der Gemahlin des berühmten Marschalls Davout, getragen.


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mach 1805 © Wien, Kunsthistorisches Museum
    Portrait Napoleons als König von Italien Andrea Appiani (Werkstatt) mach 1805 © Wien, Kunsthistorisches Museum
    Kunsthistorisches Museum
  • Zeremonie der Übergabe der Erzherzogin Marie Louise (1791-1847), Tochter von Franz II., (I.), an den französischen Marschall Berthier in Braunau am 16. März 1810  Johann Baptist Hoechle
um1810 © Wien, Kunsthistorisches Museum
    Zeremonie der Übergabe der Erzherzogin Marie Louise (1791-1847), Tochter von Franz II., (I.), an den französischen Marschall Berthier in Braunau am 16. März 1810 Johann Baptist Hoechle um1810 © Wien, Kunsthistorisches Museum
    Kunsthistorisches Museum
  • Brautwerbungs-Wagen des Marschalls Berthier  Entwurf: Johann Georg Magis (Wien), 1791
© Wien, Kunsthistorisches Museum
    Brautwerbungs-Wagen des Marschalls Berthier Entwurf: Johann Georg Magis (Wien), 1791 © Wien, Kunsthistorisches Museum
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  • Eglomisémalerei Detailansicht
© Wien, Kunsthistorisches Museum
    Eglomisémalerei Detailansicht © Wien, Kunsthistorisches Museum
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