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ANDRÉ CHARLES

ANDRÉ CHARLES BOULLE (1642-1732)

  • Ausstellung
    30.10.2009 - 31.01.2010
ANDRÉ CHARLES

Zum ersten Mal wird dem Möbelkünstler André Charles Boulle (1642-1732) eine international bedeutende Retrospektive gewidmet. Das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt ist vom 30. Oktober 2009 bis 31. Januar 2010 weltweit der erste und einzige Veranstaltungsort dieser außergewöhnlichen Ausstellung, die das Werk des Hofébénisten Ludwigs des XIV. würdigt und dessen Einfluss auf die Entwicklung der europäischen Möbelkultur reflektiert. Die Schirmherrschaft für die Ausstellung „André Charles Boulle (1642- (1642-1732): Ein neuer Stil für Europa“ haben Herr Nicolas Sarkozy, Präsident der französischen Republik, und Herr Professor Dr. Horst Köhler, Präsident der Bundesrepublik Deutschland, übernommen.

André Charles Boulle (1642-1732) Kastenförmiges Écritoire en tombeau Um 1690–1700 Ebenholz, Marketerie in Première partie und Contrepartie aus Schildpatt, Messing und Zinn. Ziselierte und vergoldete Bronze 28 x 36 x 26 cm Privatsammlung

Rund 150 eindrucksvolle Möbelstücke, Bronzen, kunsthandwerkliche Objekte und Instrumente, Tapisserien, Uhren sowie Gemälde und Entwurfszeichnungen wurden von den beiden französischen Kunsthistorikern Jean Nérée Ronfort und Jean Dominique Augarde in enger Zusammenarbeit mit Professor Dr. Ulrich Schneider, Direktor des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt, ausgewählt. Sie verdeutlichen die außergewöhnliche Begabung des Möbelkünstlers, den kunst- und kulturhistorischen Kontext und den Impuls, der für die Entwicklung eines neuen Stils in Europa von André Charles Boulle ausging. Die Kunstwerke Boulles erfreuten sich großer Beliebtheit und waren Statussymbole für Königshäuser - wie zum Beispiel das spanische –, die Kurfürsten von Sachsen und Bayern sowie für wohlhabende Bankiers. Bevor der Künstler sein 30. Lebensjahr vollendet hatte, war er europaweit als Bildhauer, Bronzegießer, Ziseleur und Ébénist für seine besonderen, aufwendigen Marketeriearbeiten berühmt. 1672 ermöglichte Ludwig XIV. ihm eine Werkstatt im Palais du Louvre; dies ist als höchste Wertschätzung des künstlerischen Schaffens von André Charles Boulle in einem absolutistischen Herrschaftssystem zu verstehen.

Boulle wurde bereits zu Lebzeiten als genialer Erfinder einer außergewöhnlichen Formensprache gefeiert und pflegte einen phantasievollen Umgang mit unterschiedlichen Materialien und Techniken. Erstmals kombinierte er vergoldete Bronze, Edelhölzer, Schildpatt, Messing und gestaltete prächtiges Ornament und feine florale Marketerien. Kunstwerke von André Charles Boulle waren stets Raritäten, die mit hohen Preisen gehandelt wurden und unter Kunst- und Kulturhistorikern zu den Highlights der Möbelgeschichte zählten. Heutzutage werden die Werke von André Charles Boulle in den führenden Museen der Welt aufbewahrt und sind damit seit drei Jahrhunderten Symbole für Reichtum und hohes soziales Prestige.

Die Ausstellung „André Charles Boulle (1642-1732): Ein neuer Stil für Europa“ präsentiert konzentriert die Ergebnisse der kunsthistorischen Forschung der vergangenen Jahre, die ihr Generalkommissar Jean Nérée Ronfort und die französische Vereinigung André Charles Boulle erarbeitet haben. So wurden für das umfassende Ausstellungsprojekt die Eremitage in St. Petersburg, Le Mobilier National in Paris, Schloss Versailles et les Trianons, die Banque de France, die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit Schloss Mannheim, das Museum of Fine Arts in Boston und die Königliche Sammlung von Schweden (Stockholm) neben Privatsammlern und weiteren kulturellen Institutionen als Leihgeber gewonnen. Insgesamt 44 Leihgeber aus sieben Ländern (Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Slowenien, Schweden, Russland und den USA) sind zu verzeichnen.

In der Ära des Sonnenkönigs war Paris das Zentrum der Geschmackskultur und des gehobenen Lebensstils. André Charles Boulle leistete mit seinen Möbeln, Bronzen und Uhren einen wesentlichen Beitrag zur Geschmacksbildung und kreierte einen besonderen Stil des Interieurs. Von der französischen Hauptstadt aus beeinflusste seine stilistische Handschrift die geschmackliche Entwicklung.

Bezeichnenderweise führt der französische Staat die Tradition kostbarer und kreativer Raumausstattungen fort. Die Institution des Mobilier National verwaltet nicht nur den staatlichen Bestand historischer Möbel, sondern beauftragt die wichtigsten Designer und Architekten mit Neuschöpfungen.

Die Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt – es wurde von dem weltberühmten Architekten Richard Meier entworfen und 1985 eröffnet – gestaltet der bekannte chilenische Innenarchitekt Juan Pablo Molyneux. Er führt Büros in New York und Paris; zu seinen Referenzen zählen private Anwesen in Südamerika, den USA und Kanada sowie in Europa und dem Mittleren Osten. Projekte im öffentlichen Raum realisierte Juan Pablo Molyneux u.a. in St. Petersburg und Paris. Weiterhin zeichnet der Interior Decorator für die Einrichtung der Boeing 737, diverser Privatjets und der Suiten des Luxusliners World of Residensea verantwortlich. Seine Verwurzelung in der Geschichte, der eklektizistische Umgang mit Objekten sowie akzentuierter Einsatz des Lichts haben Juan Pablo Molyneux auf allen Kontinenten zu einem gefragten Innenarchitekten gemacht. Er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht; u.a. erhielt er 2004 die Ernennung zum Chevalier des Arts et Lettres des französischen Kultusministers.

DIREKTION Prof. Dr. Ulrich Schneider


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