Oliver Beer – Resonance Paintings: The Cave | Galerie Thaddaeus Ropac Paris Marais
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Ausstellung01.03.2025 - 19.04.2025
Oliver Beer präsentiert seine Resonance Paintings: The Cave erstmals in der Galerie Thaddaeus Ropac Paris Marais. Nach seiner gefeierten Installation auf der 17. Biennale de Lyon (2024–25), die in den prähistorischen Höhlen der Dordogne entstand, erforscht er weiter die Verbindung zwischen musikalischer Erinnerung und visueller Kunst.
Beer überschreitet Grenzen zwischen Bildender Kunst, Musik und Raum. In seiner Serie Resonance Paintings nutzt er Klangvibrationen, um präzise Formen auf Leinwand zu erzeugen. „Ich benutze Klang als meinen Pinsel“, beschreibt er seine Technik. Über Lautsprecher unter horizontalen Leinwänden verteilt er Pigmente, die durch fein abgestimmte Frequenzen zu wellenartigen Mustern geformt werden. Diese dynamischen Strukturen werden mit einer speziellen Fixierung dauerhaft sichtbar gemacht.
Die Resonance Paintings sind eine Weiterentwicklung seiner monumentalen Video-Installation The Cave, die erstmals auf der Lyon Biennale gezeigt wurde. In The Cave sangen acht Performer ihre erste musikalische Erinnerung in einer der bestbewahrten prähistorischen Höhlen der Dordogne. Beer zeigte ihnen, wie sie die natürliche Akustik der Höhle aktivieren, sodass der Raum „zurückklang“ – vergleichbar mit einem Weinglas, das durch eine Berührung mit dem Finger vibriert. Ihre individuellen Melodien verwob er zu einer mehrschichtigen Komposition.
Die Werke in der Galerie Ropac Marais entstehen direkt aus dieser Musik und übersetzen die Klangvibrationen aus The Cave in eine visuelle Form. Beer folgt damit der Tradition abstrakter Künstler, die Musik in Form und Farbe übertragen wollten. Doch statt Klänge nur visuell zu interpretieren, macht er Vibration zum aktiven Schöpfer. Diese Transformation zeigt, wie tief Musik mit abstrakter Malerei verbunden ist – von prähistorischen Höhlenmalereien bis zur zeitgenössischen Kunst.
Für seine neuen Werke hat Beer die tiefen Schwarz- und Rot-Ocker-Pigmente erforscht, die bereits in prähistorischer Malerei genutzt wurden. Neben den luftigen Blau- und Weißtönen früherer Arbeiten erweitert er sein Farbspektrum nun um erdige Nuancen. „Die Entwicklung der Farben von ‚Erde zu Himmel‘ spiegelt das Erlebnis des Singens in der Höhle wider – die Dunkelheit beim Eintreten und die erhabene Begegnung mit den polychromen Malereien sowie ihren mystischen Akustiken“, beschreibt Beer.
Im Erdgeschoss der Galerie begleitet eine speziell produzierte Vinyl-Schallplatte die Ausstellung. Sie enthält eine Stereomischung der acht Stimmen aus The Cave, die die Ursprünge der Malereien hörbar macht. Der Klang erinnert daran, dass unsichtbare Schallwellen den Pigmentstrukturen auf den Leinwänden ähneln.
Im ersten Stock dokumentiert ein Video den Entstehungsprozess der Resonance Paintings und The Cave. Beer kehrte über drei Jahre hinweg immer wieder in die Höhle zurück, um akustische Tests durchzuführen und bestimmte Orte zu identifizieren, an denen natürliche Resonanzen auftreten. Eine Cyanotypie in der Ausstellung zeigt seine „harmonische Karte“ der Höhle. Er stellte fest, dass die Höhle stets auf einem tiefen F mitschwingt – eine „Stimmgabel“, die die Sänger vereinte. In Zusammenarbeit mit Archäologen entdeckte Beer zudem, dass die stärksten Resonanzen oft in Bereichen mit prähistorischen Malereien auftraten – möglicherweise eine bewusste Entscheidung der frühen Künstler.
Die Resonance Paintings machen Klang sichtbar, indem sie die Schwingungen der menschlichen Stimme – unser ältestes Instrument – in eine visuelle Sprache übersetzen. Wie The Cave die natürlichen Resonanzen der Höhle hörbar machte, so machen diese Gemälde Harmonie sichtbar. Was auf den ersten Blick abstrakt erscheint, ist eine direkte Manifestation musikalischer Strukturen – eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Klang und Bild, Persönlichem und Universellem.
„Studying and exploring the paintings and acoustics of these prehistoric caves reaffirmed for me just how deeply connected music and imagery have always been. We don’t just hear sound – we bathe in its forms and it moves every atom in our bodies. The Resonance Paintings are my way of composing images that make that connection visible, showing how musical harmony and abstraction have always been intertwined, whether in a prehistoric cave or in a contemporary painting.“ – Oliver Beer
Über den Künstler
Oliver Beer studierte Musikkomposition an der Academy of Contemporary Music in London, anschließend Kunst an der Ruskin School of Art, University of Oxford, sowie Filmtheorie an der Sorbonne, Paris. Sein musikalischer Hintergrund prägt seine Performances, Filme, Installationen, Malereien und Skulpturen, die akustische Eigenschaften von Räumen, Körpern und Objekten erforschen.
Beer arbeitet mit persönlichen und kollektiven musikalischen Erinnerungen und zeigt, wie Musik über Generationen und Kulturen hinweg verbindet. Seit 2013 wird er von Thaddaeus Ropac vertreten. Seine Werke wurden unter anderem im MoMA PS1 und Met Breuer, New York; Centre Pompidou, Palais de Tokyo und Fondation Louis Vuitton, Paris; Musée d’Art Contemporain, Lyon; Sydney Biennale und Istanbul Biennale ausgestellt.
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