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Impressionismus. Die Sammlung Hasso Plattner

Das Museum Barberini in Potsdam wird ab dem 5. September 2020 die Impressionisten aus der Sammlung des Museumsgründers Hasso Plattner zeigen. Über 100 Meisterwerke von Monet, Renoir, Morisot, Sisley, Pissarro, Cross, Signac und weiteren Malern des Impressionismus und Postimpressionismus werden künftig dauerhaft im Museum Barberini präsentiert werden. Darunter sind allein 34 Gemälde von Claude Monet. Mehr Monets sind außerhalb von Paris nirgends in Europa zu sehen. Insgesamt werden über zwanzig Künstler in der Dauerausstellung vertreten sein. Ihre Werke unterstreichen die zentrale Rolle der Landschaftsmalerei zu jener Zeit.

Hasso Plattner erklärt seine Leidenschaft für die Impressionisten so: „Aus nationalem Ressentiment wurde der französische Impressionismus in Deutschland in seiner Zeit kaum gesammelt. Meine Sammlung soll deshalb, besonders hier im Osten Deutschlands, ein Ort der deutsch-französischen Freundschaft, des kulturellen Freigeistes und des internationalen Austausches sein.“ Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini, unterstreicht die Bedeutung der neuen Dauerausstellung: „Diese Sammlung ist für das Museum Barberini eine große Chance. Mit Leidenschaft und einem unfehlbaren Blick für Qualität hat Hasso Plattner im Lauf der letzten 30 Jahre eine der bedeutendsten Sammlungen impressionistischer Malerei weltweit zusammengetragen. Neben den wichtigen Häusern in Berlin, Bremen, Frankfurt, Köln, München und Stuttgart gewinnt die deutsche Museumslandschaft jetzt dank seiner großzügigen Dauerleihgaben mit Potsdam einen weiteren Standort, der über einen herausragenden Bestand impressionistischer und postimpressionistischer Werke verfügt.“

In der Dauerausstellung der Sammlung Plattner werden zum ersten Mal auch Gemälde zu sehen sein, die die Hasso Plattner Foundation unlängst erworben hat. Darunter bedeutende Werke von Caillebotte, Pissarro und Renoir, aber auch Monets Stillleben mit spanischen Melonen (1879), Bordighera, Italien (1884) und Die blühende Wiese (1885). Als bekanntestes Bild konnte Monets Getreideschober aus dem Jahr 1890 für das Museum Barberini gewonnen werden. Das Bild ist eine von 25 Variationen des Motivs einfacher Getreideschober, wie sie in unmittelbarer Nähe von Monets Landhaus in Giverny standen. Der Maler nahm sie in den 1890er Jahren zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten in den Blick. Als 15 dieser Arbeiten im Mai 1891 in der Pariser Galerie Paul Durand-Ruel ausgestellt wurden, erklärte Monet: „Für mich existiert eine Landschaft nicht an und für sich, weil ihre Erscheinung sich jeden Moment verändert; sie lebt durch das, was sie umhüllt – durch die Luft und das Licht, die ständig wechseln. (…) Für mich erhält das Sujet erst durch seine Umgebung seinen wahren Wert.“

Mit den Getreideschobern entwickelte Monet Ende des 19. Jahrhunderts sein Serienverfahren, das er später mit seinen Seerosenbildern fortsetzte – ein Wendepunkt in seinem Schaffen. Der Getreideschober nimmt in dieser Serie eine herausgehobene Stellung ein, da die in Reihe stehenden Getreideschober hier nicht wie sonst vor dem geraden Horizont inszeniert werden. Dieses Bild wurde 1892 von der Chicagoer Kunstsammlerin Bertha Palmer erworben, die damals eine der größten Sammlungen französischer Landschaftsmalerei außerhalb von Paris besaß, darunter allein neun Bilder aus dieser ersten Serie Monets.

Über die Bedeutung des Ankaufs sagt Museumsgründer Hasso Plattner: „Mit Monets Getreideschober hat die Hasso Plattner Foundation eine Ikone des Impressionismus für den Museumsbetrieb erworben. Meisterwerke wie diese gehören nicht weggeschlossen, sondern sollten öffentlich gezeigt werden. Im Museum Barberini wird das Bild für jedermann zu sehen sein.“ Direktorin Ortrud Westheider: „Mit Monets Getreideschober ist das Museum Barberini mit Sammlungen wie dem Art Institute of Chicago, dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Musée d’Orsay in Paris und dem Kunsthaus Zürich verbunden, die ebenfalls ein Werk aus dieser Serie besitzen.“

Monets Gemälde Getreideschober wird erstmals seit 1945 öffentlich ausgestellt und schon im Rahmen der umfangreichen Retrospektive Monet. Orte zu sehen sein, die das Museum Barberini ab 22. Februar zeigt. In dieser Ausstellung wird das Bild in einen Dialog mit zwei weiteren Variationen der Getreideschober treten können: Das eine Bild stammt aus der Privatsammlung Hasso Plattners. Das andere ist eine Leihgabe aus der National Gallery of Australia in Canberra und befand sich früher ebenfalls in der Sammlung von Bertha Palmer.






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  • 05.09.2020
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