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Ausstellung „Watteau. Kunst – Markt – Gewerbe“

Aktuelles – Führungen – Kinder – Sicherheit
Nur noch bis 9. Januar 2022 Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel

Sicher Kultur erleben: Online-Buchung, 2G, beschränkte Besucherzahlen, Multimediaguide sowie ein Belüftungssystem im Neuen Flügel bieten einen sicheren Rundgang Familienticket, Multimediaguide und ein Quiz für Kinder machen einen Ausstellungsbesuch auch für Familien attraktiv Weitere Kuratorinnenführungen aufgrund der hohen Nachfrage Eine kleine Erfolgsnachricht in Zeiten der Pandemie ist, dass die Museen weiterhin geöffnet bleiben dürfen. Daher soll an dieser Stelle noch mal ganz explizit auf die aktuelle Sonderausstellung im Schloss Charlottenburg hingewiesen werden.

In den Räumen des Neuen Flügels entfaltet sich derzeit die Schönheit des Régence auf vielerlei Art. Die Gemälde des Malers Antoine Watteau sind bis heute Inspiration für Künstlerinnen und Künstler, und Handwerkerinnen und Handwerker. Seine Motive finden sich auf Drucken, Porzellan, Fächern, Paravents und weiteren Gegenständen des fürstlichen Alltags wieder. Der Weg der Bilder und ihrer Wiederverwertung bis heute lässt sich in der Ausstellung besonders anschaulich verfolgen. Dabei flossen neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Ausstellung ein. Vom Gemälde zur Druckgraphik bis hin zur zeitgenössischen Kunst von Thomas Huber. „Watteau-Maler“ der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) brachten Watteaus elegante Figuren auf Porzellan – und greifen sie heute wieder auf –, die weltbekannte englische Modedesignerin Vivienne Westwood benannte Mitte der 1990er Jahre ein Abendkleid nach Antoine Watteau. Eine der farbenfrohen Vintage-Roben ist auch in der Ausstellung zu bewundern.

Der zeitlose Charme der anmutigen Figuren Watteaus, wie dem weißen Pierrot, und seine Kostümdarstellungen begeistern bis heute. Die Szenerien zeigen Geselligkeit mit Freunden, unbeschwerte Momente in der Natur, alles was derzeit so uneingeschränkt nicht möglich, in der Ausstellung aber als Traum-Reise ins Frankreich des frühen 18. Jahrhunderts erfahrbar ist.

Schon in den ersten Wochen nach Ausstellungsbeginn waren die Kuratorinnenführungen in kurzer Zeit ausgebucht. Deshalb werden noch drei weitere öffentliche Termine vor und nach Weihnachten angeboten:

Sonntag, 5.12.21, 15.10 Uhr – Kuratorinnenführung mit Dr. Franziska Windt
Samstag, 11.12.21, 15.10 Uhr – Kuratorinnenführung mit Dr. Franziska Windt
Dienstag, 28.12.21, 15 Uhr – Kuratorinnenführung mit Eva Wollschläger
Mittwoch, 29.12.21, 15 Uhr – Kuratorinnenführung mit Eva Wollschläger

18 Euro / ermäßigt 14 Euro Maximal 12 Teilnehmende. Ticketbuchung über https://tickets.spsg.de

2021 jährt sich der Todestag des französischen Malers Antoine Watteau (1684-1721) zum 300. Mal. Der Ruhm des schon zu Lebzeiten gefeierten Künstlers wirkt bis heute, seine Werke sind begehrte Sammelobjekte. Nach dem Louvre in Paris besitzt die SPSG die bedeutendste Gemäldesammlung dieses Künstlers der Régence. Unter dem Motto „Kunst – Markt – Gewerbe“ ehrt eine Sonderausstellung im Schloss Charlottenburg diesen herausragenden Maler des 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Schau steht eines der Hauptwerke Watteaus: das „Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint“. 1746 von Friedrich dem Großen (1712-1786) erworben, gilt das Gemälde seit seiner Entstehung als ein Meisterwerk. Ursprünglich als Medium der Geschäftswerbung und als „Aushängeschild“ des Pariser Kunsthandels entstanden, regt das Bild bis heute aktuelle Fragen an, die die Vermarktung, den Handel, aber auch das Sammeln und die intellektuelle Auseinandersetzung mit Kunst betreffen.

Vorgestellt werden zwei Protagonisten des Pariser Kunstlebens: Edme-François Gersaint (1694-1750) und Jean de Jullienne (1686-1766). Der junge aufstrebende Kunsthändler Gersaint nutzte sein Geschäft auf der Pariser Pont Notre Dame, um nach dem Tode Watteaus die Werke des Künstlers durch neue Werbemedien und -formate europaweit zu vermarkten. Zusammen mit Jullienne, einem Sammler und Förderer Watteaus, realisierten sie die Idee, alle Zeichnungen und Gemälde des Malers druckgraphisch zu reproduzieren. Mit dieser Edition, dem „Recueil Jullienne“, entstand der Prototyp einer modernen illustrierten Werksammlung, die in ihrer Nachwirkung eine regelrechte Modewelle auslösen sollte: In ganz Europa erwarben Sammler, Manufakturbesitzer und Gewerbetreibende die nach den Werken Watteaus entstandenen Druckgraphiken. Die Bildwelt Watteaus inspirierte auch die Hofmalerei und das Kunsthandwerk in Preußen. Motive à la Watteau finden sich nicht nur in der Malerei, sondern auch auf Wandschirmen, Tapeten, Fächern, Porzellanen und Bildteppichen der friderizianischen Zeit wieder.

Als Inspirationsquelle wirkt Watteau bis in die Moderne. Zeitgenössische Künstler wie der Schweizer Maler Thomas Huber (*1955) und die britische Modedesignerin Vivienne Westwood (*1941) sind mit jeweils einem Werk in der Ausstellung vertreten. Ihre künstlerischen Positionen zeigen, dass Watteau bis heute als innovativer Künstler wahrgenommen wird und sein Werk zur schöpferisch-kreativen Auseinandersetzung anregt. Die unter der Schirmherrschaft der französischen Botschafterin Anne-Marie Descôtes stehende Ausstellung zeichnet ein facettenreiches Bild zu Watteau als Künstler und Stilikone, dessen Nachruhm mit dem Laden des Kunsthändlers Gersaint auf der Pariser Notre Dame begründet wurde.

 






  • 09.10.2021 - 09.01.2022
    Ausstellung »

    ADRESSE
    Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel
    Spandauer Damm 10-22
    14059 Berlin
    Der Zugang zur Ausstellung im Neuen Flügel ist barrierefrei

    ÖFFNUNGSZEITEN
    9. Oktober 2021 – 9. Januar 2022
    Dienstag – Sonntag: 09:00 – 16:30 Uhr, Montag geschlossen

    PREISE UND TICKETS
    Tickets im Vorverkauf unter https://tickets.spsg.de
    Preis 14 Euro / ermäßigt 10 Euro
    inkl. Multimediaguide Besuch im Obergeschoss zur Besichtigung des Bildes „Einschiffung nach Kythera“

    Early-Bird-Ticket:
    12 Euro / ermäßigt 8 Euro, gültig nur für die Ausstellung „Watteau“ im Erdgeschoss des Neuen Flügels für Einlasszeiten ab 9:00 bis 9:50 Uhr.
    Familienkarte „Charlottenburg+ Familie“: 27 Euro (2 Erwachsene und max. 4 Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr)
    Gültig für einen Besuch in allen Schlössern im Schlossgarten Charlottenburg an einem Tag inkl. der Ausstellung (inkl. Multimediaguide / Multimediaguide für Kinder (dt. / engl.)

    Alle Angaben erfolgen vorbehaltlich Änderungen und Verfügbarkeit.

    www.spsg.de/watteauinberlin
    #watteauinberlin



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  • Antoine Watteau, Das Firmenschild des Kunsthändlers Gersaint © SPSG / Wolfgang Pfauder
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    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Antoine Watteau: Die Einschiffung nach Cythera (L' Embarquement pour Cythère) © SPSG / Jörg P. Anders
    Antoine Watteau: Die Einschiffung nach Cythera (L' Embarquement pour Cythère) © SPSG / Jörg P. Anders
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Vivienne Westwood, Abendkleid, „The Big Bow“, Spring/Summer 1996 Niall McInerney, Photographer. © Bloomsbury Publishing Plc.
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    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Kaffeekanne aus einem Déjeuner mit Watteau-Malerei in Purpur-Camaieu, um 1770 Berlin, Kunsthaus Lempertz, Helmut Buchen
    Kaffeekanne aus einem Déjeuner mit Watteau-Malerei in Purpur-Camaieu, um 1770 Berlin, Kunsthaus Lempertz, Helmut Buchen
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Fächerhersteller ALEXANDRE, Faltfächer mit dem Motiv der Einschiffung nach Cythera nach Antoine Watteau, Paris um 1860/1870  Deutsches Fächer Museum Barisch Stiftung, Bielefeld
    Fächerhersteller ALEXANDRE, Faltfächer mit dem Motiv der Einschiffung nach Cythera nach Antoine Watteau, Paris um 1860/1870 Deutsches Fächer Museum Barisch Stiftung, Bielefeld
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • Thomas Huber, Ladenschild Thomas Huber / Bildkunst Bonn, Foto: Winfried Mateyka
    Thomas Huber, Ladenschild Thomas Huber / Bildkunst Bonn, Foto: Winfried Mateyka
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
  • KPM Déjeuner mit eisenroter Watteaumalerei um 1770 Porzellansammlung des Landes Berlin, Foto: Franca Wohl
    KPM Déjeuner mit eisenroter Watteaumalerei um 1770 Porzellansammlung des Landes Berlin, Foto: Franca Wohl
    Stiftung Preußische Schlösser und Gärten