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„Servietten br

„Servietten brechen“

„Servietten br

Serviettenfaltkunst vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Die Kunst des Faltens von Papieren und Geweben ist nicht – wie die landläufige Verwendung des Begriffes „Origami“ vermuten lässt – eine japanische Erfindung. Bereits die alten Babylonier, Ägypter, Griechen und Römer falteten ihre Gewänder, in Porträts Alter Meister sind die üppigen Faltungen und Raffungen der Kleidung teilweise akribisch dokumentiert, Liebes- und Patenbriefe des 18. Jahrhunderts wurden sorgfältig nach Anleitungen gefaltet.

Der speziellen künstlerischen Ausdrucksform des Gestaltens von Servietten widmet sich die Sonderausstellung „Servietten brechen“.
Vor allem der jahrelangen, von geradezu detektivischem Spürsinn geprägten Forschung des zeitgenössischen katalanischen Künstlers Joan Sallas i Campmany ist es überhaupt zu verdanken, dass der Aspekt der Falttechnik stärker in das Blickfeld der Betrachtung rückt, denn bislang wurden in der Fachliteratur vor allem kulturgeschichtlichen Fragen rund um die Serviette nachgegangen.
Joan Sallas las, durch Archive und Bibliotheken Europas reisend, was an Literatur zum Thema „Servietten“ aufzuspüren war. Fast alles, was heute an Wissen über diese Kunst zu finden ist, wurde in deutschsprachigen Quellen ab dem 16. Jahrhundert belegt, obwohl die Wurzeln dieser Kunst in Italien liegen und Frankreich über lange Zeit als maßgebend für die europäische Tischkultur galt.
Ergebnis dieser umfangreichen Recherchen ist nun eine Ausstellung, die Resultate der aktuellen Forschung präsentieren will.
Durch die „Entschlüsselung“ vieler Falttechniken ist es möglich, die beeindruckenden gefalteten Schaugerichte, funktionierenden Tischbrunnen, Schlösser, denen zu Beginn des Festmahles weiße Kaninchen oder Vögel entflohen, sechs Meter lange Schlangen oder die gesamte Tafel bedeckende Berg- und Tal-Landschaften in ihrer ganzen Pracht zu erleben. Für Staunen sorgen dabei neben der zeitaufwändigen Faltung die Unmengen an feinem Leinengewebe, die verarbeitet werden mussten.

Neben dem „Augenschmaus“ bietet die Ausstellung anschaulich viele kulturhistorische Informationen zum Beispiel zu verschiedenen Universitäten Europas, die das Falten als Kunstform ab dem 16. Jahrhundert lehrten, den Franckeschen Stiftungen in Halle, die für Mädchen Faltunterricht anboten oder Friedrich Wilhelm August Fröbel, in dessen pädagogischem Konzept für Kindergartenkinder das Falten eine große Rolle spielt.

In einem Raum der Ausstellung kann der Besucher selbst kreativ werden und sich im Falten ausprobieren. Dazu liegen sowohl historische als auch gegenwärtige Anleitungen bereit.
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen museumspädagogischen Programm begleitet.


Ausstellung






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