Trappenseeschlösschen
Glanz aus allen Himmelsrichtungen
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Auktion12.05.2012
Vorbericht 208. Auktion „Kunst und Antiquitäten“ am 12. Mai 2012
Von In der traditionellen „Kunst & Antiquitäten“ Auktion finden sich zahlreiche Kostbarkeiten der unterschiedlichsten Sparten, die vor allem durch Qualität überzeugen und ein breites Publikum ansprechen.
Besonders freuen dürfen sich Liebhaber hochwertigen Porzellans auf eine sehr feine Auswahl des zerbrechlichen Materials in äußerst kunstfertiger Ausführung. Im Bereich des alten Porzellans besticht eine um 1860 datierte Amphorenvase mit Schlangenhenkeln der Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin nach einem Modell von Julius W. Mantel. Diese zeigt eine kunstvolle Ansicht des Kronprinzenpalais’ „Unter den Linden“ mit reicher Figurenstaffage, was eine Taxe von 5.000 – 8.000 € erklärt.
Aus der Zeit des Jugendstils überdauerte eine Henkelvase mit Frauenakt (Taxe 2.500 – 3.000 €) sowie ein großer Wandteller, beide gefertigt von Honoré Delphin Massier, die Jahrzehnte. Letzterer zeigt im Dekor die romantische Szenerie eines fliegenden Kranichschwarms über dem offenem Meer und kommt mit 2.000 bis 2.500 € zum Aufruf. Des Weiteren ist eine Vase aus der Meissener Manufaktur, datiert auf 1890, zu nennen, die durch Pâte sur pâte und Goldmalerei glänzt und schauseitig eine barocke Rocaille mit Putto zeigt. Die aufwendige Fertigung schlägt sich im Schätzpreis von 5.000 bis 6.000 € nieder. Ein Highlight der Sparte Porzellan stellt die bedeutende Porzellangruppe bestehend aus „Piqueurs“ und „Hirsche“ nach einem Entwurf von Käthe Scheurich aus dem Jahr 1937 dar, welche 1994/95 in Meissen gefertigt wurde. Die große Porzellanfigur des Piqueurs ist eine Kopie einer Sandstein-Skulptur von Christian Kirchner auf Schloß Moritzburg und belegt Scheurichs bildhauerisches Können und ihr Einfühlungsvermögen. Mit einem Schätzpreis von 40.000 bis 50.000 € gehört dieses Lot aus weißem Gold definitiv zu den Spitzenobjekten der Auktion.
Auch im Bereich des Steinzeugs, finden sich wieder schöne Raritäten. Ein seltener Rosettenkrug mit Zinnmontierung, entstanden 1742 in Altenburg und mit einer Marke des Zinngießers Johann David Pfretschner versehen, wird vom Auktionator mit einem Schätzpreis von 2.600 bis 3.000 € aufgerufen werden. Ebenso selten und mit einer Taxe von 3.300 bis 3.800 € höher angesetzt ist ein Humpen mit Zinnmontierung aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, der in Freiburg meisterlich gefertigt wurde und vor allem durch einen reichen floralen Dekor heraus sticht.
floralen Dekor heraus sticht. Daneben lassen die Fayencen auch kaum Wünsche offen. Ein Liebhaber wird für einen Zuschlag bei zwei Tellern aus Zerbst mindestens mit 1.800 € rechnen müssen, deren detaillierter Blumendekor um 1760 durch die meisterliche Hand von Johann Heinrich Wagner entstand. Die Tierwelt war hingegen für einen Enghalskrug mit Vögelesdekor, taxiert mit 1.200 bis 1.500 €, Vorlage für dessen Ausführung. Weitere Prachtstücke sind zwei Teller aus Castelli, die um 1730 im schönen Italien entstanden (Taxe jeweils 1.400 – 1.600 €). Nicht unerwähnt sollte außerdem eine Schleizer Schnabelkanne aus Zinn bleiben, die im Jahr 1716 durch die Meisterhand von Joseph Haas gefertigt wurde und eine gravierte Darstellung des Lamm Gottes mit der Inschrift „Gott allein die Ehre“ zeigt (Taxe 900 – 1.100 €). Eine Namensinschrift mit Datierung lässt dabei vermuten, dass der Künstler diese Kanne für die Taufe seines eigenen Sohnes entwarf.
Die Abteilung der Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen wartet mit einem großen Konvolut Grafiken vom 17. bis zum 18. Jahrhundert auf, die mehrere Ansichten von Heilbronn zeigen und daher besonders für ansässige Käufer äußerst interessant sein dürften. Auch in dieser Auktion findet sich einmal mehr ein Frühwerk des siebenbürgischen Künstlers Hans Eder, welches eine Landschaft aus Öl zeigt und in seiner Münchner Zeit entstand (Taxe 3.000 – 4.000 €). Das Highlight der breit angelegten Gemälde-Offerte gibt das Porträt einer hochrangigen Dame des 18. Jahrhunderts wieder, die von dem Engländer John Russell R.A. für die Nachwelt festgehalten wurde. Das sehr fein ausgeführte Pastell besticht durch weiche Farben und zarte Übergänge eingefasst in einem ovalen Format. Taxiert mit 3.000 bis 4.000 € wird die Dame sicherlich einige Interessenten in ihren Bann ziehen und zu Geboten hinreißen.
Ein außergewöhnliches Stück ist der als Hausaltar genutzte Flügelalter mit einem geschnitzten Zentralbild sowie gemalten Marianischen Darstellungen auf den Flügelinnenseiten und gewährt Einblick in die Ausübung der heimischen Andacht. Entstanden im süddeutschen Raum des 18. Jahrhunderts wird die Exklusivität dieses Altars mit einem Schätzpreis von 7.000 bis 9.000 € gewürdigt.
Strahlender Glanz verbreitet sich durch die offerierten Objekte in der Silber-Sparte. Ein prunkvolles Stück kunsthandwerklicher Fertigung ist ein äußerst aufwendig in Paris gearbeiteter Tafelaufsatz von Pierre-Philipp Thomire, der nicht nur aufgrund seiner Größe etwas Besonderes ist, sondern ebenso durch die verarbeiteten Materialien, vergoldete Bronze kombiniert mit einem spiegelnden Boden, besticht. Diese gestempelte Arbeit um 1810 macht aus jedem Essen ein einmaliges Erlebnis und verbreitet eine herrschaftliche Atmosphäre, für die ein Bieter 70.000 bis 80.000 € aufbringen muss. Aus derselben Zeit und ebenfalls aus Frankreich stammt ein feines Empire Rechaud aus Silber, das nach einem prunkvollen Mahl zu keiner Teezeit fehlen sollte. Meisterlich gefertigt von Martin-Guillaume Biennais ist einen Schätzpreis zwischen 15.000 – 18.000 € veranschlagt.
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