Vorbericht Auktion "Modern - Post War - Contemporary" am 28. November 2018
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Auktion28.11.2018
Die Schöpfer der Herbst-Highlights haben sich in ihren Werken unverkennbar verewigt. Eine Farbexplosion von Sam Francis, ein fotorealistisch, mystisches Interieur von Karin Kneffel, - die Bandbreite lässt keine Wünsche offen. Auch der charismatische James Dean von Gottfried Helnwein besitzt großen Wiedererkennungswert und dürfte das Publikum überzeugen.
Die üppigen Rosen von Lovis Corinth aus dem Jahre 1910 sind das Highlight in der Auktion Moderne Kunst (Schätzpreis: 250.000 - 350.000 Euro). Das Gemälde weist eine ausführliche Provenienz auf, beginnend bei Paul Cassirer in Berlin und bis hin zur hessischen Privatsammlung, von der es nun eingeliefert wurde.
Die Bronzen von Ernst Barlach sind unverkennbar. So auch "Der Buchleser" - der Entwurf entstand 1936; dieser Guss ist wohl eines von 31 nicht nummerierten Exemplaren, die seit 1939 gegossen wurden (Schätzpreis: 40.000 - 60.000 Euro). Eine umfangreiche Reihe an Fritz Klimsch-Bronzen komplettieren die Offerte der modernen Plastiken. Insbesondere die lebensgroße "Jugend" sticht hervor. Sie ist laut Hermann Braun, der die Dokumentation zum Werk Klimschs verfasst hat, "das letzte Glied jener herrlichen, berühmt gewordenen Kette stehender bronzener Mädchenakte ... [die] in diesem reifen Werk von 1941 seinen krönenden Abschluss findet."
Das seltene Photogramm "pm" von Lászlò Moholy-Nagy entstand um 1938 und ist Teil der sogenannten Chicago-Photogramme die der Bauhaus-Künstler Moholy-Nagy zwischen 1937 und 1943 schuf (Schätzpreis: 25.000 - 35.000. Es diente als Entwurf für ein Cover des PM Magazins, mit dessen Verleger (Marshall Field) der Künstler bekannt war.
In der Modernen Kunst kommen zudem zwei farbintensive Aquarelle von Emil Nolde sowie ein Blumenstillleben von Hans Purrmann aus seinen frühen Pariser Jahren zum Aufruf.
Wer sich an der aktuellen Ausstellung "Im Labyrinth der Moderne" im Frankfurter Städel an den Werken Victor Vasarelys nicht sattsehen kann, der sollte sich auch die leuchtende und monumentale Arbeit "1466 MÈH" von 1981 nicht entgehen lassen (Schätzpreis: 150.000 - 200.000 Euro). Das Gemälde stammt aus einer hessischen Privatsammlung.
Im Objektkasten "Kleiner Urwald" von 1966 findet sich ein für Heinz Mack typisches Material: das "honeycomb" ist ein Aluminiumgitter, das für die Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde, aus denen Mack sogenannte Flügel und Fächer bildet. Das Objekt steigert die Lichtreflexion und wird so zur immateriellen Lichterscheinung (Schätzpreis: 150.000 - 200.000 Euro).
Das Werk "Bright ring drawing II" von Sam Francis besticht durch seine strahlenden Farben und zählt zu den schönsten der "Bright Ring Drawings" (Schätzpreis: 100.000 - 180.000 Euro). In diesen Arbeiten legt der amerikanische Künstler den Fokus auf die Randelemente, während sich das Bildzentrum scheinbar wie von selbst durch Farbspritzer und Farbspuren gestaltet. Bereits 1963 arbeitet er an diesem Thema, das ihn besonders zwischen 1965 und 1967 beschäftigt. "Bright ring drawing II" entstand 1965 in Tokyo, ein Jahr nachdem Sam Francis erfolgreich an der Biennale in Venedig und der documenta III teilnahm.
Sigmar Polkes Arbeit "Interferenzbild Grün" von 1998 übt einen eigenartigen Reiz aus (Schätzpreis: 70.000 - 100.000 Euro). Die besondere Spannung entsteht durch den Gegensatz der dunklen Gleichförmigkeit des Papieres und der leuchtenden, perlmuttartigen Farbigkeit einerseits sowie zwischen der stagnierenden Schwere des Malgrundes und der fließenden Dynamik der lebendigen und metallisch-transparenten Oberflächenstruktur andererseits. Im Angebot befindet sich zudem ein weiteres Interferenzbild Polkes in rosa.
Das beeindruckend monumentale Gemälde "weisses quadrat mit verwanderten Ecken" malte der Schweizer Künstler Max Bill 1962 und erweiterte es 1978 (Schätzpreis: 60.000 - 80.000 Euro). Es gehört zu einer Themenfamilie mit verschiedenen Varianten in Farbe und Größe, von denen es das größte bekannt Exemplar ist.
Die charakteristische Leinwandarbeit "James Dean (blue-green)" von Gottfried Helnwein misst imposante 2,30m in der Höhe und hat mit der Darstellung des bekannten Hollywooddarstellers einen hohen Wiedererkennungswert (Schätzpreis: 110.000 - 150.000 Euro). Hyperrealistisch gemalte Werke sind eines der zentralen Themen im Œuvre Gottfried Helnweins. Schon früh beschäftigt er sich mit dem Thema Hollywood und seinen Protagonisten. Neben Donald Duck und Mickey Mouse taucht auch James Dean immer wieder auf großformatigen Leinwänden auf. Vorlage für unser Gemälde ist eine Fotografie von Roy Schatt von 1954, die er in überlebensgroß auf die Leinwand überträgt. Eine blaugrüne Farbpalette sowie eine durch den Schauspielhelden verdeckte Lichtquelle lassen die Figur fast wie einen Heiligen wirken.
Spiegelungen und subtile Tierdarstellungen, die in eine zweideutige Szenerie eingebettet werden, gehören zu den Charakteristika in Karin Kneffels Œuvre. Die nun angebotene Arbeit von 2007 vereint diese typischen Merkmale und macht die Malerei zu einem attraktiven Los, welches für 80.000 - 120.000 Euro angeboten wird.
Zwei prägnante Skulpturen ergänzen das Angebot im Bereich Contemporary. Stephan Balkenhols "Mann und Fisch" erhielt der Besitzer direkt vom Bildhauer (Schätzpreis: 40.000 - 60.000 Euro). Die Arbeit ist eine von Balkenhols unverkennbaren, grob gehauenen und farbig bemalten Holzskulpturen, in der er Mensch und Tier surreal kombiniert. Surreal wirkt auch der lebensgroße "Weiße Elefant" des Objekt- und Installationskünstlers Carsten Höller (Schätzpreis: 22.000 - 28.000 Euro). Es handelt sich um die erste große Skulptur des belgischen Künstlers auf dem deutschen Auktionsmarkt - ein schwarzes Exemplar eines Elefantenkindes befindet sich in der Sammlung des S.M.A.K. in Gent.
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Modern 28.November 2018
Post War 28.November 2018
Contemporary 28.November 2018
Vorbesichtigung: 23.November 2018 - 26.November 2018