Gemälde des 15.-19. Jahrhunderts - Auktionshaus Lempertz
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Auktion17.11.2018
Die Offerte der Alten Meister wird von einem um 1400 entstandenen Gemälde aus dem Umkreis des Meisters des Siefersheimer Altars angeführt (€ 250/300.000). Zu weiteren Spitzenstücken gehören Bilder von Jan van Dornicke, gen. Meister von 1518 (€ 180/220.000), Roelant Savery (€ 180/200.000), vom Meister der Heiligen Sippe (€ 150/170.000), des Monogrammisten I. W. (€ 150/170.000), von Abel Grimmer (€ 120/160.000), Onorio Marinari (€ 130/150.000), Philips Wouwerman (€ 130/150.000), dem Meister der weiblichen Halbfiguren (100/140.000) und von Jacob van Ruisdael (€ 100/120.000).
Das 19. Jahrhundert führt Leo von Klenze mit einer Rom-Vedute an (€ 250/350.000). Carl Spitzweg ist mit einer querformatigen Landschaft für € 100/120.000 vertreten und Oswald Achenbach mit einer Ansicht des Parks der Villa Torlonia in Frascati (€ 60/80.000). An der Spitze der Altmeister-Offerte stehen die um 1400 entstandenen „Sechs Apostel“ aus dem Umkreis des Meisters des Siefersheimer Altars. Auf einem mit Blumen bewachsenen Rasenstück stehen barfuß sechs der zwölf Jünger Jesu. Die Kleidung der Apostel hat ein starkes, leuchtendes Kolorit. Das kräftige Rot der Überwürfe von drei Aposteln ist ausgewogen über den Bildraum verteilt. Im Hintergrund fällt ein ausgeformtes, vergoldetes Korbflechtmuster. Erst kürzlich ist eine umfangreiche Studie zu diesem bisher noch unveröffentlichten Werk des frühen 15. Jahrhunderts publiziert worden. Die 120 x 155 cm große Leinwand ist mit 250/300.000 Euro bewertet (Lot 1501).
Jan van Dornicke, gen. Meister von 1518, ist mit einem Triptychon mit „Anbetung der Könige, der Anbetung der Hirten und der Rast auf der Flucht nach Ägypten“ vertreten. Der Meister von 1518 wurde erstmals 1915 von Max J. Friedländer als einer der führenden Meister der Antwerpener Manieristen identifiziert, einer Gruppe, die italienische und traditionelle nordische Themen frei kombinierte. Danach schlug Georges Marlier 1966 vor, ihn als den aus Tournai stammenden Maler Jan Mertens van Dornicke genauer zu identifizieren, ein Vorschlag, der in der Kunstwissenschaft allgemein akzeptiert wird (Lot 1511, 180/220.000).
Das großformatige Gemälde „Landschaft mit Rundturm und Bogenbrücke im Vordergrund, Wasser- und Wattvögel“ des niederländischen Malers Roelant Savery zeigt eine eindrucksvolle Fülle unterschiedlichster Vögel in einer paradiesisch anmutenden Landschaft, die ihrerseits zahlreiche verschiedene Pflanzen und Bäume aufweist. Bühnenartig in den Vordergrund gerückt finden sich friedlich vereint exotische Vögel wie ein ursprünglich in Neuguinea beheimateter Kasuar, ein Strauß und Papageien sowie heimische Vögel aller Arten, wie Störche, Schwäne, Enten und Hühner. Mächtige, baumbestandene Felshänge rahmen den Durchblick in den Mittel- und Hintergrund, wo die üppige Vogelwelt durch die Darstellung zweier für Savery charakteristischer weißer Pferde bereichert wird. Als „point de vue“ dient ein in helles Licht getauchter und von Wasser umgebener Rundturm, zu dem eine steinerne Bogenbrücke führt (Lot 1533, € 180/200.000).
Die auf Holz gemalte Salomé des in Böhmen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts tätigen Monogrammisten I. W. ist nicht datiert, kann aber stilistisch mit um 1525 entstandenen Werken dieses Künstlers in Verbindung gebracht werden. Über die Identität dieses Künstlers ist weiter nichts bekannt, lediglich dass er um 1520 in der Werkstadt von Lukas Cranach tätig war und danach nach Böhmen zog, wo er bis in die 1550er Jahre dessen Stil verbreitet hat (Lot 1514. € 150/170.000). Der Meister der Weiblichen Halbfiguren ist ein anonymer Maler, dessen genaue Lebensdaten noch immer unbekannt sind. Seinen Namen erhielt er Ende des 19. Jahrhunderts nach einem Gemälde in der Sammlung Harrach (Schloss Rohrau), das drei musizierende junge Frauen darstellt. 1935 hat M.J. Friedländer diesem Meister eine Gruppe von 67 Gemälden zugeschrieben. Das Motiv „Bekehrung des Heiligen Paulus“ ist bislang einmalig in der Produktion dieses Meisters; darüber hinaus ist es selten in der flämischen Malerei der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts anzutreffen. Das Gemälde von hoher technischer Qualität ist mit € 100/140.000 bewertet (Lot 1516).
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17. Nov. 2018, 11.00 Uhr, Lempertz Köln 10. – 16. Sept. http://www.lempertz.com/kataloge.html