Schmidt Kunstauktionen Dresden 55. Kunstauktion
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Auktion24.03.2018
Fast 1.400 Lose umfasst die diesjährige Frühjahrsauktion bei Schmidt Kunstauktionen Dresden mit Objekten des 16. bis 21. Jh. aus den Bereichen Gemälde, Grafik, Antiquitäten und Kunsthandwerk.
Der Blick auf die Altstadt mit Augustusbrücke, zwischen den Jahren 1730 und 1740 entstanden (Schätzpreis 1.500 €), führt die Reihe Dresdner Motive an. Der von einem unbekannten Maler vorweggenommene berühmte Canaletto - Blick verweist auf die überregionale Prominenz der Silhouette Dresdens. Die in mancher Hinsicht unstimmigen Zitate der Dresdner Baukunst legen nahe, dass das Gemälde wie so viele Ansichten der Landeshauptstadt fernab Sachsens nach Vorlagen entstanden ist.
Bis zu der Schweizer Schlossprovenienz vor dem Auktionsverkauf 1932 lässt sich die Herkunft des Anton Graff zugeschriebenen Bildnisses einer sächsischen Dame (Schätzpreis 3.500 - 5.000 €) zurückverfolgen. Als einer der bedeutendsten klassizistischen Porträtmaler, verstand es der Schweizer, die inneren Wesenszüge seiner vielmals bürgerlichen Auftraggeber gleichwertig ihrer äußeren Erscheinung festzuhalten.
Unter den impressionistischen Werken sei u.a. Robert Hermann Sterl mit der um 1900 gemalten "Grünen Landschaft bei Wittgenborn" benannt (Schätzpreis 5.000 €), die sich durch das für Sterl ungewohnt reduzierte Kolorit auszeichnet. Das Genre der Stillleben des 20. Jh. wird von Hans Ungers bildfüllendem Arrangement mit Rosen und antikisierender Vase, wohl 1920er/1930er Jahre (Schätzpreis 4.000 €), angeführt. Von beeindruckend zeitlosem Charakter ist Albert Wigands "Stilleben mit Kanne, Weinflasche und Obst" (Schätzpreis 5.000 - 6.000 €), entstanden in den 1950/60er Jahren.
Das Segment der Grafik des 18. und 19. Jh. wird zu großen Teilen von Werken zweier Sammlungen geprägt: Auf eine bewegte, wechselhafte Geschichte blickt die auf Carl Sahrer von Sahr (1821-1874) zurückgehende Sammlung Schloss Dahlen, deren hohe Wertschätzung durch den Sammler an den liebevoll gestalteten Montagebögen und prachtvollen, hoch funktionalen Kassetten anschaulich erlebbar wird. Einen Sammlungsschwerpunkt bilden Porträts des ausgehenden 17.-19. Jh., die eine eindrucksvolle Darstellung adliger und großbürgerlicher Repräsentationskultur vermitteln. Neben allen wichtigen Referenzwerken der namhaften sächsischen Stecher umfasst die Sammlung 130 Porträts der Kupferstecherfamilie Bernigeroth.
Obwohl bereits 1914 Weidlers Monografie als auch die zeitgenössischen maßgeblichen Porträtdatenbanken ca. 2.000 Werke Bernigeroths dokumentieren, fanden daraus bis zum Zeitpunkt nahezu keine Motive Zugang zum Kunstmarkt. Eine zusammenhängende Dokumentation dieses kunsthistorisch bemerkenswerten Umfanges erfolgt in einem Sonderkatalog.
Die Qualität der Sammlung dokumentiert auch die von Josef Thürmer, nach 1827 bis zu seinem frühen Tode 1833 Rektor der Dresdner Akademie, 1821 geschaffene eindrucksvolle Innenansicht des Parthenon. Als Blatt 4 des von Thürmer eigenhändig radierten Bandes "Ansichten von Athen und dessen Denkmalen" wurde das Motiv 1823 publiziert.
Die Sammlung des Weimarer Geigenbauers Willi Lindörfer (1904-1968) umfasst einen qualitätvollen Querschnitt der Zeichenkunst des 19. Jh. Exemplarisch sei eine Ansicht auf Vietri und Raito am Golf von Salerno von Eduard Agricola (Schätzpreis 1.700 €) hervorgehoben.
Lindörfers Sammlung ging ein in die Sammlung Prof. Roland Möller (1935-2017), Dresden, und wurde von Prof. Möller u.a. durch qualitätvolle Druckgrafiken der Moderne ergänzt. Zwei dieser Arbeiten darf das Haus in dieser Auktion anbieten: Lyonel Feiningers Holzschnitte "Barke auf See" (Schätzpreis 4.000 €) und "Spaziergänger" (Schätzpreis 5.000 - 6.000 €) aus dem Jahr 1918.
Otto Paul Lange, Mitglied der "Dresdner Sezession, Gruppe 1919" und der "Novembergruppe" in Berlin, verbildlichte 1917 - ein Jahr nach seiner ersten Ausstellung im Kunstsalon Emil Richter in Dresden - die in expressiver Farbigkeit ausgeführte "Madonna (klein)" (Schätzpreis 2.400 €).
Wohl Otto Dix' Enkelin Nana stellt die Porträtzeichnung "Kleines Mädchen" (Schätzpreis 2.200 - 3.000 €) dar, zu welcher eine motivgleiche Lithographie anlässlich Dix' 75. Geburtstag existiert. Ulrike Lorenz erfasst unter den Arbeiten seines letzten Lebensjahrzehntes 34 Mädchenporträts dieses Stils.
Die Motive der barocken Werke des Johann Joachim Kaendler, eines Walzenkruges „Deutsche Blume“ (Schätzpreis 2.200 €) und eines Pegasus (Schätzpreis 4.000 €), greifen zwei bevorzugte thematische Gebiete seines Schaffens auf. Als Hofbildhauer August des Starken und Modelleur Meissner Porzellans unternahm er Reisen für realistische Naturstudien und besaß eine ausführliche Kenntnis der griechischen Mythologie.
Ein herausragendes Werk des Kunstgewerbes bildet das um 1900 gefertigte museale Kabinett (Schätzpreis 1.800 - 2.500 €). Die höfische Gartenszene auf der Deckelinnenseite ist an die persische Miniaturmalerei Sadiqs gelehnt während die Gestaltung der Gewänder auch einen indischen Ursprung vermuten lässt.
Zur Vorbesichtigung laden wir Sie ab dem 15. März bis zum 23. März 2018, in der Zeit von 10-20 Uhr und samstags von 10-16 Uhr, herzlich ein.
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24.03.2018Auktion »
55. Kunstauktion - 24. März 2018
Vorbesichtigung ab 15. März, Mo-Fr 10-20 Uhr, Sa 10-16 Uhr