Rembrandts Geschichte
Schließlich nimmt Rembrandts mit dem Amsterdamer Kunsthändler Hendrik van Uylenburgh Kontakt auf. Der Kunsthändler verfügt über geschäftliche Verbindungen in wohlhabenden und anspruchsvollen Kreisen. 1632 übersiedelt Rembrandt nach Amsterdam und erhält von Uylenburgh zahlreiche Aufträge für Porträts. Obwohl sich Rembrandts immer zur Historienmalerei hingezogen gefühlt hatte und sie seine große Leidenschaft ist, braucht er diese Porträt - Aufträge der wohlhabenden Gesellschaft, um seine finanzielle Lage zu verbessern.
Im Hause seines Förderers Uylenburgh lernt Rembrandts dessen Nichte Saskia kennen. Bald entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden und sie wollen den Bund der Ehe schließen. Doch sie stoßen zunächst auch auf Widerstand. Uylenburgh ist anfänglich nicht sehr angetan von der nicht ganz standesgemäßen Verbindung seiner Nichte. Auch Rembrandts Mutter lässt lange auf ihre Einwilligung warten. Aber am 22. 7. 1634 ist es so weit: die beiden treten vor den Traualtar. Die Ehe wird glücklich. Für Rembrandt bedeutet sie aber auch einen sozialen Aufstieg. Deshalb und aufgrund seiner Erfolge kann er sich einen bürgerlichen Haushalt leisten.
Rembrandt zieht mit seiner Frau in ein Haus am Amstelufer, mietet ein großes Lager und nimmt zahlreiche Schüler auf. Von den Schülern erhält Rembrandts ein beachtliches Lehrgeld, aber er widmet sich ihnen auch mit großer Hingabe und gibt ihnen viel seines Könnens weiter.
Durch sein gutes Verhältnis zu Constantijn Huygens wird Rembrandts auch am Hof von Den Haag bekannt und erhält Auftragsarbeiten, z.B. die "Kreuzabnahme" 1632/35. Da sich Rembrandts in seinem religiösen Bekenntnis gerne etwas bedeckt hält, bekommt er Aufträge aus den verschiedensten religiösen Kreisen: er malt für Kalvinisten, Katholiken und Juden.
Sehr viel Geld verdient Rembrandts mit seinen Druckgrafiken. Auch diese Kunst beherrscht er in vortrefflichem Maße. Er ist ein Meister in der technischen Arbeit an den Druckplatten und sein Wissen um chemische Vorgänge lassen ebenso auf diesem Gebiet wahre Meisterwerke entstehen. Auch bei seinen grafischen Arbeiten erkennt man sein ständiges Bemühen um Hell-Dunkel-Effekte. Obwohl seine grafischen Werke gute und hohe Preise erzielen ("Hundertguldenblatt"), kann Rembrandts nicht immer seine Ausgaben begleichen. Er ist ein leidenschaftlicher Sammler kurioser Kunstgegenstände und derer gibt es im wohlhabenden Amsterdam sehr viele.
In den 30iger Jahren erlebt Rembrandts wohl die Blüte seines Lebens. Seine Werke sind gefragt und er verdient gut. Er leistet sich auch einen Umzug in ein zweistöckiges Haus in einer vornehmen Wohngegend. Rembrandts ist von wohlhabenden und wohlwollenden und einflussreichen Freunden umgeben. Von den verschiedensten Gilden und Bünden, die die niederländische Gesellschaft prägen, erhält er immer wieder Auftragsarbeiten. So entstehen Gemälde wie die berühmte "Nachtwache", "Die Anatomie des Dr. Nicolaes Tulp" und "Vorsteher der Tuchmachergilde".
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