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Buch- Druck, Gutenberg

1458 erste Druckerei in Straßburg 1462 in Wien. Bildmaterial: www.weissmann.co.at

Buch- Druck, Gutenberg
An Gutenbergs Erfindung waren die beweglichen Lettern von größter Bedeutung. Zunächst musste Gutenberg die spiegelbildlichen Urformen seiner Lettern aus einem harten Metall herstellen, um diese dann in ein weicheres Metall, z.B. Kupfer, einzuschlagen. „Um von ihr Lettern in beliebiger Zahl abgießen zu können, brauchte man ein Gießinstrument, das ein Meisterwerk der Präzisionstechnik sein musste, damit die einzelnen Lettern stets und auf Hundertstelmillimeter genau die richtige Höhe, Breite und Dicke bekamen.“

Buch- Druck, Presse
Schließlich musste auch eine Presse konstruiert werden, mit der Abdrucke gemacht werden konnten, ohne dass sich das Papier während des Druckvorganges verschob. Auch eine entsprechende Druckerfarbe musste erst gefunden werden: gleichmäßig deckend, gut aufzutragen, schnell trocknend, dauerhaft. Innerhalb von zwei Jahrzehnten entwickelte Gutenberg all diese Erfindungen und setzte sie mit Hilfe anerkannter Fachleute um. Seine Ideen waren so gut durchdacht, dass sich am Buchdruck auch nach Gutenberg lange Zeit nichts änderte.

Buch- Druck, Bewegliche Lettern
Gutenberg hatte im Grund ein System erfunden; er hatte die Vorzüge der Normierung industrieller Produkte erkannt und kann somit als Urheber der industriellen Arbeitsweise angesehen werden. Gutenbergs Erfindungen waren vor allem auch für die geistige Welt von außerordentlicher Bedeutung. Informationen konnten nun viel rascher verbreitet werden.

Der Druck mit beweglichen Lettern war der Wegbereiter für die Reformation und für die Aufklärung, für die Befreiung aus geistiger Unmündigkeit und für die Wissenschaft. Gutenbergs persönliches größtes Ziel war der Druck der Bibel. Dieses Meisterwerk konnte er jedoch nicht vollenden, da er auf Grund finanzieller Probleme 1457 seine Werkstatt an seinen Financier Johannes Fust verlor.

Buch- Druck, 42zeilige Bibel
Sein begonnenes Werk ist unter Historikern als 42zeilige Bibel bekannt, abgekürzt B 42. (Eine Seite wurde in zwei Spalten geteilt und jede Spalte umfasste 42 Zeilen) Die Gutenberg Bibel wird noch heute wegen ihrer drucktechnischen und schriftkünstlerischen Meisterleistung hochgeschätzt. 12 Pergament- und 36 Papierausgaben (ursprünglich soll es 35 Pergament- und 150 Papierausgaben gegeben haben) sind erhalten geblieben und von hohem Wert. 1978 wurde eine Gutenberg Bibel auf einer New Yorker Auktion um umgerechnet 2 Millionen Euro versteigert.

Buch- Druck, Druckereien
Der Buchdruck nach dem Vorbild Gutenbergs breitete sich rasch über Europa aus. Bereits 1500 arbeiteten in Deutschland ungefähr 200 Druckereien. Alte angesehene Berufe verschwanden, wie z.B. der des Schreibmeisters in den klösterlichen und weltlichen Schreibstuben. Neue Berufe entstanden – wie z.B. Buchstabensetzer, Schriftgießer, Drucker und Verleger.

Um 1750 war der endgültige Schritt von der Handschrift zum Buchdruck getan. In Nürnberg baute Anton Koberger eine große Druckerei auf. 24 Druckerpressen standen in dem Betrieb, der hundert Setzern und Druckern Arbeit gab. Die Auftragslage war so gut, dass Koberger in vielen Städten Filialen errichtete. In den Jahren 1473 bis 1513 wurden in Kobergers Druckereien 220 Werke gedruckt.

Buch- Druck, Weltchronik
Der Großteil beschäftigte sich mit wissenschaftlichen Auseinandersetzungen am Ende des Mittelalters. Besondere Berühmtheit erlangte die „Weltchronik“ von 1493, die der Arzt Hartmann Schedel verfasst hatte.

Buch- Druck, Wiegendruck
Die Werke der Buchdruckerkunst bis zum Jahre 1500 werden Wiegendrucke genannt. Diese Bezeichnung stammt aus der Ansicht, die Kunst des Druckens sei damals noch in der Wiege gelegen. Die lateinische Bezeichnung ist in der Fachwelt zweifelsohne gebräuchlicher: Inkunabeln. Diese Werke sind die besonders wertvollen Schätze jeder Bibliothek.

Am Ende eines Buches befindet sich meist die sogenannte „Schlussschrift“, das Kolophon. Hier wird der Drucker, der Druckort, der Verfasser und der Buchinhalt genannt. Gibt es kein Kolophon, so gelingt es den Forschern zumeist durch eine Tabelle, die alle feststellbaren großen M der Wiegendruckzeit enthält, die Schrift einem bestimmten Drucker zuzuordnen. (Es gibt auch noch mehrere Unterscheidungsmerkmale, die im Zweifelsfall helfen können.)



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    Wie gut ihm sein Hauptwerk gelungen ist, für das er diese Typenvielfalt geschaffen hat, zeigt das Seitenbeispiel aus dem sogenannten Shuckbourgh-Exemplar der 42zeiligen Bibel.
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    Fragment einer Türkenablaßbriefes, gedruckt 1455 in Mainz, wahrscheinlich auch von Gutenberg.
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    Nach der Zeit Gutenberg spezialisierten sich die einzelnen Tätigkeiten um den Druckvorgang zu besonderen Berufen. Bevor Drucker arbeiten konnte, der Reißer die Zeichnung entwerfen, die der Formschneider dann in Holz schnitt, und der Schriftgießer goß die Lettern. Ständebuch Jost Amman, Frankfurt 1568
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    "Das Buch der Cronicken und geschichten mit figure und pildnussen von angebin der welt bis auf dise unsere Zeit"
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