Nachbericht Auktionen
Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst
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Presse30.05.2014
Ein Rekord jagt den nächsten
Die Zeitgenössische Kunst ist derzeit nicht zu bremsen! Das stets steigende Interesse stieß bei Van Ham laut der Zeit auf „das wohl interessanteste Angebot in Deutschland“ - und mündete in zahlreichen Künstler- und Editionsrekorden u.a. für Tony Cragg, Gerhard Richter und Raimund Girke. Glanzvolle Höhepunkte der Modernen Kunst lieferten die Werke von Lyonel Feininger, Max Liebermann und Rudolf Bauer - dieser ebenfalls rekordverdächtig. Mit einem Gesamtergebnis von
6.7 Mio. Euro erlebte Van Ham erneut eine Rekordauktion, nachdem erst im vergangenen Herbst das bislang höchste Auktionsergebnis der Abteilung sowie des Haues erzielt wurde!
Zeitgenössische Kunst
Für die eindrucksvolle, organische Skulptur von Tony Cragg erreichte Van Ham mit 422.000 Euro das höchste Ergebnis, das je für eine Bronze des britischen Künstlers auf einer Auktion erzielt wurde. (Es ist zudem der Auktionsrekord für diesen Künstler in Europa und das zweithöchste Ergebnis auf dem internationalen Markt). Die 2,10 Meter hohe Arbeit geht an einen deutschen Privatsammler, der für seine neue Errungenschaft wohl einen passenden Platz im Garten schaffen muss.
Eine außergewöhnliche Gelegenheit war das Angebot gleich sechs zusammenhängende Gemälde aus Gerhard Richters Edition „Rot-Blau-Gelb“ zu erwerben. Diese wurden en bloc aufgerufen und für 512.000 Euro verkauft. Einen weiteren Auktionsrekord bescherte Richters Arbeit „Blech“ von 1988 - die erzielten 106.000 Euro sind ein internationaler Auktionsrekord für diese Edition. Weitere bemerkenswerte Ergebnisse gab es für Richters braune Vermalung in Höhe von 70.000 Euro, sowie für seine übermalte Schallplatte „Goldberg-Variationen“, die für 74.000 Euro den Besitzer wechselte.
Einen gewaltigen Sprung machte Sigmar Polkes blau-beiges Rasterbild von 1993. Die marktfrische Arbeit wurde von zahlreichen Telefonbietern schnell von den geschätzten 50.000 Euro auf das herausragende Ergebnis von 384.000 Euro gehoben und geht nun in die Sammlung eines rheinischen Privatmanns.
Für die deutschen Künstler Raimund Girke und Rotraut Klein-Moquai regnete es bei Van Ham ebenfalls Rekorde: Girkes Arbeit von 1959 wurde mit 57.500 Euro zur teuersten Arbeit des Künstlers, während die markante Skulptur „Life“ mit 35.500 Euro nun das höchstdotierte Werk der Künstlerin Klein-Moquai ist.
Bei den Zero-Künstlern gab es kein Halten mehr. Mit der reichhaltigen Offerte an Werken Günther Ueckers hat Van Ham den Nagel auf den Kopf getroffen - sie wurde vollständig umgesetzt. Ueckers gewaltige Arbeit „Sturz“ sicherte sich ein belgischer Kunde für 217.500 Euro. Seine genagelte „Diagonale Struktur II“ ging für 108.500 Euro in die Schweiz, während die „Aggressive Reihung“ für 83.000 Euro verkauft wurde. Das gewohnt große Angebot an Arbeiten Otto Pienes wurde, wie bereits im Vorjahr, ebenfalls nahezu komplett verkauft. Das Highlight der insgesamt 18 Werke war der „Anniversary Star“ von 1976, den ein deutscher Händler für 76.500 Euro ersteigerte. Auch Zero-Mitbegründer Heinz Mack hinterließ mit den Ergebnissen für seine Skulptur "La lune en rodage" in Höhe von 42.000 Euro und seinem Aluminiumrelief für 35.500 Euro bleibenden Eindruck beim Publikum und auf dem Markt.
Die durch die „neuere Musik“ inspirierte „Komposition A“ von Ernst Wilhelm Nay begeisterte einen privaten Sammler, der bereit war 204.500 Euro für dieses dynamische und ausdrucksstarke Werk zu bezahlen. Mit intensiven Farben überzeugten auch Rupprecht Geigers Arbeiten. In zwei deutsche Privatsammlungen wechseln seine blau-leuchtende Leinwand „315a/61“, die für 89.500 Euro verkauft wurde, und das strahlend rote Gemälde „359/62" mit einem Preis von 44.5000 Euro.
Moderne Kunst
Lyonel Feiningers schemenhafte Szene „Nachglühen II“ von 1948 überstieg die Erwartungen um mehr als das Dreifache. Die geschätzten 100.000 Euro ließen die zahlreichen Bieter schnell hinter sich, bis sich schließlich ein Schweizer Händler mit 396.500 Euro von den restlichen Bietern absetzen konnte.
Es ist fast schon eine Tradition, dass Van Ham Rekorde für den Sturm-Künstler Rudolf Bauer bricht. So auch in dieser Auktion, in der mit 80.500 Euro für Bauers „FN M-153“ der internationale Auktionsrekord für eine Arbeit auf Papier des Künstlers erzielt wurde. Somit stellt Van Ham jetzt vier der sechs besten Ergebnisse für Papierarbeiten von Rudolf Bauer.
Außergewöhnlich für Marc Chagall ist sein „Blick aus dem Fenster auf den Central Park“ in New York. Diese Stadt hat für Chagall eine besondere Bedeutung, diente sie ihm als Exil während der Kriegsjahre. Einem Händler aus der Schweiz war die Aussicht 140.500 Euro wert, womit sich der Schätzpreis mehr als verdoppelte. Eine für Max Liebermann typische Szene ist der „Reiter am Strand nach links“. Mensch, Tier und Natur sind hier vollends vereint - vielleicht war dem neuen Besitzer das Gemälde auch deshalb stolze 192.000 Euro wert. Die Klassische Moderne wurde mit einem abwechslungsreichen Angebot an Werken Karl Hofers abgerundet, das komplett verkauft wurde. Die Taxen wurden teils mehrfach überschritten, wie bei der kleinen Tessiner Landschaft, die von 7.000 Euro auf 28.000 Euro kletterte.
Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis geleitet wird. Jährlich finden circa 16 international beachtete Auktionen in den Bereichen Alte Kunst, Europäisches Kunstgewerbe, Schmuck und Uhren, Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst, Teppiche, Dekorative Kunst und Asiatische Kunst statt. Durch regelmäßig erzielte Auktionsrekorde gehört Van Ham zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland.
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