Fördervertrag
Kornmühle Ramsbeck in Bestwig
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Presse12.07.2012
Angesichts der statischen Gefährdung der Dachkonstruktion und der Deckenbalken bei der alten Kornmühle Ramsbeck in Bestwig im Hochsauerlandkreis überbringt Johann Behringer, Ortskurator Paderborn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Donnerstag, den 12. Juli 2012 um 10.30 Uhr vor Ort einen Fördervertrag über 15.000 Euro für die Dach- und Deckeninstandsetzung. Das Dokument nimmt Eigentümerin Thekla Meeder im Beisein von Jutta Viktoria Dewenter, Bezirksleiterin von WestLotto entgegen.
Bereits im 17. Jahrhundert besaß Ramsbeck eine Wassermühle, die 1685 in der Schätzliste des Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich erwähnt wird. Auch später ist die Rede von einer Mühle an diesem Ort, so im Jahr 1717 und 1823. Das heutige Gebäude stammt vermutlich aus dem beginnenden 19. Jahrhundert. Der eingeschossige, längsrechteckige Natursteinbau erhebt sich über einem hohen Kellergeschoss und wird von einem Satteldach über einem Fachwerkgiebel mit Backsteinausfachung gedeckt. Stichbogenfenster mit aus Backstein gemauerten Entlastungsbögen gliedern die Fassaden. An der im Erdgeschoss verbretterten Traufseite waren ursprünglich drei oberschlächtige Wasserräder angebracht, die drei Mahlstände betrieben. Die drei Wasserräder machen das Bauwerk für Westfalen technikgeschichtlich einzigartig. Der Mahlstuhl aus den 1860er Jahren ist für drei Steingänge ausgelegt. Mit Hilfe der Mühlsteine konnte der Müller sowohl Korn mahlen als auch die Samenkapseln von Flachs oder Raps zerreiben und Öl gewinnen.
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts nutzte der damalige Eigentümer ein Wasserrad zur Stromerzeugung für den Eigenbedarf, verkaufte Strom aber auch an die umliegenden Höfe, bis die Gemeinde Ramsbeck an das Versorgungsnetz der Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen (VEW) angeschlossen wurde. Damals erweiterte der Besitzer die Lohnmühle um eine Lohndrescherei. Die Dreschmaschine wurde über Transmission im Nachbargebäude angetrieben, wodurch der Mühlenbetrieb bis in die 1950er Jahre überleben konnte. Zum Schließen der Mühle zwangen am Ende die Überkapazität industrieller Mehlproduktion und die Einführung des Mähdreschers. Die Mühlräder verfielen. Erst 1979 ließ der Eigentümer ein neues Mühlrad bauen, um mit einem neuen Getriebe und einem neuen Generator Strom für den Eigenverbrauch zu produzieren.
Die Kornmühle Ramsbeck, deren hölzerner Innenausbau um 1810 erfolgte und die jetzt zur Schaumühle für Schulen und Besichtigungen instandgesetzt werden soll, ist eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Bonn, den 10. Juli 2012/Schi