Festgottesdien
Festgottesdienst in der Golmer Dorfkirche
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Presse30.10.2010
In einem ersten Bauabschnitt setzte die evangelische Kirchengemeinde Golm 2007 den Dachstuhl über dem Kirchenschiff unter Beibehaltung weiter Teile der Originalsubstanz instand. Am Ostgiebel stieß man dabei auf eine Besonderheit, denn hinter der gemauerten Sichtschale befand sich eine im Inneren verborgene Fachwerkkonstruktion, die erhalten blieb. Dann wurde der schief stehende Turm repariert. Nun feiert die kleine Kirchengemeinde im Landkreis Uckermark das Ende der Sanierungsarbeiten und lädt dazu am Samstag, den 30. Oktober 2010 um 14.00 Uhr in den Ort zwischen Briest und Fredersdorf ein. Nach dem festlichen Einweihungsgottesdienst findet um 16.00 Uhr der Empfang im Gemeindehaus des Dorfes statt.
Das Angerdorf Golm entstand am Mühlbach und wurde 1308 erstmals urkundlich erwähnt. Die Dorfkirche ist eine der wenigen Feldsteinkirchen der Uckermark, die unter Mitverwendung von Backstein errichtet wurde. Der rechteckige Saalbau stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der im Westen vorgelagerte Turm nimmt die gleiche Breite wie das Kirchenschiff ein und wird von einer schiefergedeckten geschweiften Haube abgeschlossen, die aus dem beginnenden 18. Jahrhundert stammt. Zeitgleich dürfte der südlich des Kirchenschiffs errichtete Fachwerkanbau entstanden sein.
Das Innere des Kirchenschiffs prägt eine flache Balkendecke. Zu der eher schlichten Innenausstattung gehören der Kanzelaltar, die Orgelempore und das Gestühl, die ebenfalls aus den Jahren von 1711 bis 1714 stammen.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Sanierungsarbeiten am Kirchendach und am Turm des Gotteshauses in den Jahren 2007 und 2010 gemeinsam mit der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa) und dank einer zweckgebundenen Spende mit insgesamt 60.000 Euro gefördert. Der Beitrag diente dazu, zunächst die gesamte Dach- und Deckenkonstruktion und danach den Schwamm und die Braunfäule an der Holzkonstruktion des Turmes zu beseitigen.
Die Golmer Dorfkirche ist eines von über 470 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung allein in Brandenburg dank privater Spenden, aus den Erträgnissen von inzwischen über 200 treuhänderischen Stiftungen und den Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Zu den Förderprojekten gehören in diesem Jahr auch die Dorfkirche in Kloster Zinna in Jüterbog, das ehemalige Bahnmeisterhaus in Groß Kreutz und das ehemalige Meteorologische Observatorium in Tauche.
Bonn, den 28. Oktober 2010