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Europäisches G

Europäisches Glas/Studio Glas 15. März 2008 (Nachbericht)

Europäisches G

Wer hat das schönste Glas im Land?

Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Saal, knisternde Atmosphäre, heiße Bietgefechte und hohe Zuschläge prägten den Auktionstag. Modernes Glas von zeitgenössischen Künstlern erreichten die höchsten Zuschläge und bestätigen damit den Trend, der sich seit Jahren in den Auktionssälen entwickelt. Modernes Glas als Dekorationsgegenstand findet immer mehr Dale Chihuly, 1976 Opakes marmoriertes Glas mit Farbeinschmelzungen in Rosa- und Beigetönen.Anklang unter der glasinteressierten Klientel. Von neun in der Auktion angebotenen Glasobjekten des Künstlers Dale Chihuly konnten allein acht verkauft werden. Den höchsten Zuschlag aus dieser Reihe erzielte die aufwendig gearbeitete Zylindervase aus dem Jahr 1976 mit 25.200 Euro. Der Favoritenrolle vollkommen gerecht wurden außerdem die Arbeiten des Künstlerpaares Stanislav Libensky und Jaroslava Brychtova. Der außergewöhnlichen Ausstrahlung dieser Glasobjekte, die sich in lichtdurchfluteten Räumen in wahre Lichtkunstwerke verwandeln, konnten sich nur wenige entziehen. Der Schätzpreis der Plastik „Space" erhöhte sich in einem Bietergefecht am Telefon von 19.000 Euro auf 29.000 Euro. Absoluter Spitzenreiter war die Plastik „Diagonal", deren Preis von 20.000 Euro auf 41.600 Euro hochkletterte. Zu guter Letzt wurde die Plastik „Kuss" von mehreren Liebhabern umworben und mit 27.700 Euro dem glücklichen Bietgewinner zugeschlagen. Eine abstrakte Henkelvase „Gufo", deren seltsam anmutendes Äußeres der Kreativität des Künstlers Pablo Picassos zu verdanken ist, wurde von 6.500 Euro auf 19.000 Euro hochgesteigert und beweist einmal mehr, dass dem künstlerischen Umgang mit Glas keine Grenzen gesetzt sind.Space, Stanislav Libensky und Jaroslava Brychtova, 1991

Nicht weniger umkämpft waren die Gläser aus den anderen Sparten. Durchweg sehr gute Zuschläge erzielte das Alte Glas und bot damit einen spannenden Einstieg in den Auktionstag. Eine venezianische Doppelhenkelschale verdoppelte den Preis und wurde mit 2.400 Euro zugeschlagen. Heftige Bietgefechte am Telefon entwickelten sich außerdem um seltene Tropfenflaschen aus dem 17. Jahrhundert. Beide Flaschen wurden von 480 Euro auf 1.500 Euro hochgesteigert. Hohen kulturgeschichtlichen Wert hat ein Tafelservice mit dem Karl-Theodor-Orden vom „Pfälzer Orden". Der neue Besitzer war sich sicherlich dieses bedeutenden Erbes bewusst, als er sich gegen hartnäckige Gegenbieter mit letztendlich 5.000 Euro durchsetzten konnte. Ein springender Hirsch und ein einsamer Storch als Zierde zweier Schnapsflaschen aus dem 19. Jh. waren Anziehung genug, dass sie für 5.300 Euro und für 5.600 Euro den Besitzer wechselten.

Tafelservice für zwei Personen mit dem Karl-Theodor-Orden vom Spitzenreiter aus dem gut verkauften Jugendstilglas war eine Vase „opal Phänomen Gre 358", Loetz Wwe., Klostermühle, 1900. Bieter am Telefon und im Saal kämpften um dieses gute Stück, bis der Hammer bei 7.500 Euro fiel und der Schätzpreis damit mehr als verdoppelt wurde. Der französische Jugendstil hatte durchweg gute Zuschläge und einige beeindruckende Steigerungen, wie z. B. eine Langhalsvase, entworfen von Louis Léon Ledru und ausgeführt von Desiré Muller, Cristallerie du Val Saint Lambert (1906/07). Der Preis stieg von 1.000 Euro auf 4.500 Euro. Die Arbeiten von Réne Lalique waren außerdem sehr gefragt. Eine Vase „Sophora" wurde für 5.500 Euro verkauft.

Das italienische Glas glänzte vor allem mit Verkäufen wie der von Carlo Scarpa entworfenen Schale „Pennelatte", die für 17.600 Euro ihren Besitzer wechselte.

Der Nachverkauf dieser Auktion läuft noch ca. fünf Wochen. Das Auktionshaus Dr. Fischer steht Ihnen bei Nachfragen jederzeit gerne zur Verfügung.

Zuschläge inklusive 26% Provision

Alle Angaben ohne Gewähr


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  • Dale Chihuly, 1976 Opakes marmoriertes Glas mit Farbeinschmelzungen in Rosa- und Beigetönen. Aufgeschmolzenes Navajodecken-Motiv in Blau, Rot und Beige. Unterseite in Diamantriß bez.: Chihuly 76. H. 44 cm (04260002)
Lit.: S.K. Frantz, Contemporary Glass, S. 129
    Dale Chihuly, 1976 Opakes marmoriertes Glas mit Farbeinschmelzungen in Rosa- und Beigetönen. Aufgeschmolzenes Navajodecken-Motiv in Blau, Rot und Beige. Unterseite in Diamantriß bez.: Chihuly 76. H. 44 cm (04260002) Lit.: S.K. Frantz, Contemporary Glass, S. 129
    Auktionshaus Dr. Fischer
  • Stanislav Libensky und Jaroslava Brychtova, 1991
Rot- violettes Glas, formgeschmolzen, geschliffen, mattiert und poliert. In Diamantriß bez.: S. LIBENSKY J. BRYCHTOVA 1991. H. 31 cm (04352002)
    Stanislav Libensky und Jaroslava Brychtova, 1991 Rot- violettes Glas, formgeschmolzen, geschliffen, mattiert und poliert. In Diamantriß bez.: S. LIBENSKY J. BRYCHTOVA 1991. H. 31 cm (04352002)
    Auktionshaus Dr. Fischer
  • Letztes Drittel 18. Jh.
	Bestehend aus Paar Pokale, Paar Becher, Mundkaraffine und Deckeldose. Vielfach facettiertes Glas mit teils poliertem Schnittdekor: florale Gehänge mit Quasten, frontal bekröntes, vom pfälzer Löwenorden mit CT-Monogramm gerahmtes Wappen. Ränder vergoldet. H. 8,5-13,5 cm D. Dose 15,5 cm. (04291023)
Karl (oder Carl) Philipp Theodor (1724 Schloss Drogenbusch - 1799 Schloss Nymphenburg) war Kurfürst von der Pfalz (ab 1742 als Karl IV. Theodor) und Kurfürst von Bayern (ab 1777 als Karl II. Theodor). Er errichtete am 31.12.1767 zur Erinnerungan sein 25jähriges Regierungsubiläum einen Adels- und Verdienstorden, den er Löwenorden nannte. Nach der Vereinigung von Kurpfalz und Kurbayern (1777) wurde der kurpfälzische Löwen-Orden eine kurpfalz-bayerische Auszeichnung, die unter dem Nachfolger Karl Theodors, dem Kurfürsten Maximilian IV. vernachnäßigt und 1808 aufgehoben. Lit. Jörg Nimmergut, Deutsche Orden und Ehrenzeichen, S. 148ff. Vergleichbare Gläser aus einem Tafelservice des Herzogs von Pfalz-Zweibrücken sind bei Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums München, ab Nr. 707 abgebildet, als Entstehungsort ist Nordböhmen angegeben.
    Letztes Drittel 18. Jh. Bestehend aus Paar Pokale, Paar Becher, Mundkaraffine und Deckeldose. Vielfach facettiertes Glas mit teils poliertem Schnittdekor: florale Gehänge mit Quasten, frontal bekröntes, vom pfälzer Löwenorden mit CT-Monogramm gerahmtes Wappen. Ränder vergoldet. H. 8,5-13,5 cm D. Dose 15,5 cm. (04291023) Karl (oder Carl) Philipp Theodor (1724 Schloss Drogenbusch - 1799 Schloss Nymphenburg) war Kurfürst von der Pfalz (ab 1742 als Karl IV. Theodor) und Kurfürst von Bayern (ab 1777 als Karl II. Theodor). Er errichtete am 31.12.1767 zur Erinnerungan sein 25jähriges Regierungsubiläum einen Adels- und Verdienstorden, den er Löwenorden nannte. Nach der Vereinigung von Kurpfalz und Kurbayern (1777) wurde der kurpfälzische Löwen-Orden eine kurpfalz-bayerische Auszeichnung, die unter dem Nachfolger Karl Theodors, dem Kurfürsten Maximilian IV. vernachnäßigt und 1808 aufgehoben. Lit. Jörg Nimmergut, Deutsche Orden und Ehrenzeichen, S. 148ff. Vergleichbare Gläser aus einem Tafelservice des Herzogs von Pfalz-Zweibrücken sind bei Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums München, ab Nr. 707 abgebildet, als Entstehungsort ist Nordböhmen angegeben.
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