Europäisches G
Europäisches Glas, Studioglas am 15. März 2008
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Presse15.03.2008
„Das Material Glas macht es uns möglich, bewusst die Substanz und ihren Innenraum zu organisieren. Das durchscheinende Licht offenbart, definiert und bildet den farbigen Ausdruck der Skulptur. Der Farb- und Vibrationsraum - geheimnisvoll, dynamisch, kühl oder intim - ist ein Medium unserer Mitteilung." Stanislav Libensky und Jaroslava Brychtova
Vom 9.-14. März 2008 haben Kunstliebhaber die Möglichkeit, vier fantastische Skulpturen des weltberühmten tschechischen Künstlerpaars Stanislav Libensky und Jaroslava Brychtova im Ausstellungssaal des Trappenseeschlösschens zu besichtigen und sich von der Ausdruckskraft der Glasobjekte selbst zu überzeugen: „Head V" (Schätzpreis 34.000 €), „Diagonal" (Schätzpreis 28.000 €), „Space" (Schätzpreis 19.000 €) und die berühmte Plastik „Der Kuss" (Schätzpreis 15.000 €) werden am 15. März 2008 im Trappenseeschlösschen unter den Hammer kommen.
Das Moderne Glas weist neben diesen außergewöhnlichen Skulpturen noch weitere Leckerbissen für Glassammler- und Händler auf: die Plastik aus dem Jahr 1987 von Harvey K. Littleton „Blue Sliced Descending Form" macht mit ihrer ungewöhnlichen Form und den ausgewogenen Farbkombinationen auf sich aufmerksam und wird auf 15.000 € geschätzt.
Dale Chihuly schuf 1976 eine Zylindervase aus opakem, marmoriertem Glas mit verschiedenen Farbeinschmelzungen. Ihr Wert wird heute auf 16.000 € geschätzt. Etwas älter, aber immer noch unbeschadet und in zeitlosem Gewand, erscheint eine Schale „Pennellate" aus der berühmten Venini-Werkstatt. Der Ausdruck „Pennellate" ist eine Anspielung auf die Dekorationstechnik. Die farbigen Glasstäbe werden in „Pinselstrich"-Technik („Pennellate") betupft. Der Wert der aus dem Jahr 1942 stammenden Schale liegt bei 14.000 €.
Das Alte Glas wird unter anderem von verschiedenartigen, äußerst seltenen und kostbaren Gläsern aus der Sammlung Friedleben bestückt. Weitere Glanzstücke sind ein Nürnberger Becher aus dem Jahr 1690 von Heinrich Schwanhardt (Schätzpreis 4.900 €). Ein Sächsisches Passglas (um 1700) wird auf 3.800 € geschätzt. Unter der überaus vielfältigen Auswahl an Gläsern aus der École de Nancy sticht besonders eine Vase hervor: die sogenannte „Anémones", entworfen von Henri Bergé und ausgeführt von Daum Frères, Nancy im Jahr 1905. Ihre aufwendige Dekortechnik macht sie zu einem begehrten Sammlerobjekt. Ihr Schätzpreis liegt bei 6.200 €.
Réne Lalique schuf zur etwa selben Zeit französisches Glas von ganz anderer Art. Seine Objekte leben von geometrischen Strukturen. So auch die Vase „Sauterelles" nach einem eigenen Entwurf aus dem Jahr 1913. Das grüne, in Form gepresste Glas trägt einen flächendeckenden, kräftig reliefierten Dekor in Form von stilisierten Heuschrecken. Die Vase hat einen Schätzpreis von 9.500 €. Eine ganz besondere Lötz-Vase verbirgt sich hinter einem seltenen Exemplar mit dem sogenannten „Ausstellungsdekor-Phänomen-Dekor". Die um 1900 entstandene Vase wird auf 7.600 € geschätzt.
Eine weitere einmalige Gelegenheit bietet sich außerdem für Glassammler- und Liebhaber: In dieser Auktion kommt wissenschaftliche Literatur eines leidenschaftlichen Glassammlers mit dem Schwerpunkt Modernes Glas zum Aufruf, die in keinem Bücherregal eines Sammlers fehlen sollte. Sie ist nach Ländern in Konvolute unterteilt und wird ohne Limit aufgerufen.