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Bartning

Eine für die Dauer errichtete Kiche von Bartning

Bartning

Für die Inventarrestaurierung in der Himmelfahrtkirche am Humboldthain in Berlin-Wedding stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Fördermittel in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag erhält Pfarrer Günter Krause in diesen Tagen. Neben der DSD unterstützt auch das Land die anstehenden Maßnahmen.

Ursprünglich stand die 1890 bis 1893 von August Orth erbaute evangelische Himmelfahrtkirche in der Achse der Grenzstraße, die einst quer durch den Park führte, am östlichen Rand des Humboldthains. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde der monumentale Backsteinbau abgetragen, und der Bauplatz für die Neugestaltung des Humboldthains genutzt. Die Kirchengemeinde erhielt ein neues Grundstück an der südöstlichen Ecke des Parks.

Den massiv ausgeführten Bau mit dem separat stehenden schlanken Turm baute Otto Bartning 1956 in Weiterentwicklung seiner ab 1946 in ganz Deutschland errichteten Notkirchen. Von außen erscheint das Kirchengebäude mit Satteldach und weiß gestrichenen Wandflächen einfach und bescheiden. Eine ganz andere Wirkung geht vom Innenraum aus, der mit seiner sichtbaren, das Kirchenschiff überfangenden Konstruktion den Eindruck der Geborgenheit vermittelt. Binder aus Stahlbeton tragen den offenen Dachstuhl und geben die räumliche Gliederung vor. Wesentliche, den Baukörper, die Funktion, die Architektur und die Details betreffende Bartning-Charakteristika sind auch hier zu finden. So verleiht das umlaufende Lichtband dem Erscheinungsbild seine unverwechselbare Prägung.

Der Bau ist als Gemeindezentrum gestaltet. Das Untergeschoss und die seitlich vorgelagerten kubischen Bauten nehmen die Gemeinderäume auf. Der Grundriss der Kirche ist durch Anordnung von Faltwänden flexibel organisierbar, so lässt sich der Raum unterhalb der Orgelempore abtrennen, um eine Winterkirche entstehen zu lassen. Die bauzeitlichen raumhohen vier Falttüren sind erhalten. Sie bestehen aus furnierten und gebeizten Holzwerkstoffelementen, die durch Gewebegelenkbänder zu Harmonikafaltwänden verbunden sind. Geführt werden die Wände durch eine ebenfalls mit Furnier belegte Deckenführungsschiene und über verdeckt liegende Bodenrollen. Auf Bänke wurde im Kirchenraum um der flexiblen Nutzung willen bewusst verzichtet. Dafür besteht die noch erhaltene bauzeitliche Bestuhlung des Kirchenraums aus 220 gebeizten Buchenholzstühlen, mit auf der Rückseite der Lehnfläche hölzernen Gesangsbuchhaltern. Die Sitzfläche ist mit einem Binsengeflecht versehen. Die Stühle sind über gebeizte Holzleisten zu Sitzreihen mit je neun Stühlen verbunden.

Die Himmelfahrtkirche ist eines von über 140 Projekten, die die in Bonn ansässige Denkmalschutz-Stiftung seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin unterstützen konnte.

Bonn, den 2. August 2012/Schi








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    Deutsche Stiftung Denkmalschutz