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Helmershausen

Dorfkirche in Helmershausen

Helmershausen

Zum 14. Mal unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Wiederherstellungsmaßnahmen an der Dorfkirche in Helmershausen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Für die diesjährigen Restaurierungsarbeiten unter anderem an Chorschranke, Taufdeckel und zwei Emporensäulen stellt die Stiftung 9.000 Euro aus den Erträgnissen der von ihr treuhänderisch betreuten Liselotte-Lies-und-Otto-Roosen-Stiftung und der Eva und Klaus Bernett-Stiftung zur Verfügung. Den Vertrag erhält Lukas Rinecker vom evangelisch-lutherischen Pfarramt Bettenhausen in diesen Tagen. Die DSD unterstützt die Arbeiten an dem im Volksmund "Dom der Rhön" genannten Bauwerk seit 1992.

Die Fassaden des mit einem Mansarddach gedeckten Schiffs der zentral im Dorf gelegenen Helmershauser Bruchsteinkirche gliedern Eckquaderungen sowie Fenster- und Türgewände aus Sandstein. Den fünfgeschossigen, 50 Meter hohen Turm schließt eine verschieferte Zwiebelhaube mit hoher Laterne. Die in Resten erhaltenen Stuckornamente, wie Rocaillen sowie C- und S-Schwünge aus der Zeit um 1770, auf der Ost-, Nord- und Südseite sind eine für Südthüringen außergewöhnliche Fassadengestaltung. Unter Einbeziehung spätgotischer Baureste von 1559 entstand von 1736 bis 1752 anstelle einer Wehrkirche eine Chorturmkirche im fränkischen Barockstil. An der Südwand befindet sich ein von Säulen flankiertes Schmuckportal sowie zehn, teilweise figürliche Grabsteine der örtlichen Adelsgeschlechter. Die Kirche besitzt eine bemerkenswerte barocke Ausstattung mit dreigeschossigen, von Holzsäulen getragenen Emporen. Die Brüstungsfelder zeigen abwechselnd figürliche Szenen und Schriftzüge aus dem Neuen Testament. Auf der unteren Empore befinden sich 17 Bilder aus dem Neuen Testament, auf der mittleren die Apostel und auf der Oberen die Propheten. Beiderseits des Altars befinden sich mehrgeschossige, mit Bleiverglasung verzierte Fürstenlogen. Den Hauptraum deckt ein flachbogiges, hölzernes Tonnengewölbe, an dem sich drei Bilder von der Auferstehung, der Dreieinigkeit und der Himmelfahrt Christi mit Jüngern und Muttergottes befinden.

Die Liselotte-Lies-und-Otto-Roosen-Stiftung und die Eva und Klaus Bernett-Stiftung sind zwei von derzeit über 200 Treuhandstiftungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die sich gerade in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem effektiven Förderinstrument entwickelt haben. Diese Denkmal-Pflegeversicherungen sind aus der deutschen Denkmallandschaft bereits nicht mehr wegzudenken. Der Dom der Rhön ist eines von über 400 Projekten, die die 1985 gegründete private Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden, der Erträgnisse treuhänderischer Stiftungen sowie Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Bonn, den 21. März 2012/Schi








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