Die islamische
Die islamische Kunst
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Presse21.10.2007
Die islamische Kunst und Kultur umspannt geographisch ein Gebiet von Spanien bis Indien wie Nordafrika bis Innerasien. Sie ist also nicht die eines bestimmten Landes oder Volkes. Die islamische Kunst wird entscheidend von der Religion geprägt, nicht im Sinne einer sakralen Ikonographie, sondern durch bestimmte charakteristische Wesensmerkmale.
Wichtigstes Element ist die arabische Sprache, in der der Koran geschrieben ist, das Wort Gottes (Allahs), das jeder Moslem lesen lernt. In arabischer Schrift werden auch die nicht arabischen Sprachen des islamischen Kulturraums, zum Beispiel das Persische oder ottomanische Türkisch (bis 1927) geschrieben. Ein einendes Moment ist auch die Moschee, die in ihrer Grundgestalt in allen Ländern gleich und immer gegen Mekka gerichtet ist.
Ein zentraler Gedanke des Islam ist der Glaube an die Ewigkeit angesichts der Hinfälligkeit alles irdischen Lebens. Das Kunstwerk spiegelt immer diese übergeordnete Idee. Deutlichster Ausdruck dafür ist das unendlich fortsetzbare Muster als dem prägenden Schmuckprinzip des Islam. Neben den naturalistischen und abstrakt-geometrischen Mustern kommt der Schriftkunst eine bedeutende Rolle in der Dekoration zu.
Aber im Islam gibt es kein Verbot figürlicher Darstellungen. Die durch Muhammad überlieferte Mißbilligung von Bildern bezieht sich vor allem auf Idole und den Götzendienst. Sie führte dazu, dass sich die sakrale Kunst auf einen rein ornamentalen Dekor beschränkt. In der weltlichen Kunst jedoch spielt die Darstellung von Figuren eine bedeutende Rolle.
Die Kalligraphie
Die religiöse Bedeutung der arabischen Schrift, die das Wort Gottes sichtbar macht (Koran heißt Lesung), ist der Grund für den hohen Stellenwert der Schriftkunst im Islam. Entscheidend ist daher auch weniger die Lesbarkeit der Schrift, sondern ihr Zeichencharakter.
Arabisch ist eine Konsonantenschrift und besteht aus 28 Zeichen. Zum besseren Verständnis können Vokalzeichen und Lesehilfen hinzugefügt sein. Die älteste, seit dem 7. Jahrhundert gebrauchte Schriftform ist das eckige, steile kûfî mit fester Grundlinie. Es wurde im 11. Jahrhundert von der kursiven weichen naschî-Schrift verdrängt. Aus ihr entwickelten sich verschiedene Varianten: So ist das thuluth eine stärker gebundene Kursivform, die für Inschriften an Bauwerken bevorzugt wird. Für die Dichtung benutzte man in Persien und im osmanischen Reich das talîq, eine „hängende" Schrift mit abwärts führender Grundlinie. Die Mischform des eleganten nastalîq zeigt hingegen gerade verlaufende Linien. Die Urkunden, wie Erlasse des Sultans, Urkunden für den privaten Grundbesitz oder die Verleihung von Privilegien wurden seit dem 16. Jahrhundert in der schwer lesbaren Zierschrift dîvanî geschrieben. Eine Erfindung osmanischer Kalligraphen stellt die tughra auf Urkunden dar. Die tughra, die den Text bekrönt, ist das reich verzierte Handzeichen des Sultans und bedeutet gleichzeitig eine Demonstration seiner Herrschaft.
Die Kalligraphen arbeiteten wie die Illuminatoren und Miniaturmaler vor allem, aber nicht ausschließlich in Hofwerkstätten.
Schriftkunst in Form von Koransuren oder weltlichen Texten und Sprüchen finden sich auf Papier, Pergament, Keramikgefäßen, Fliesen, in Stein gemeißelt oder Metall graviert.
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