Fördervertrag
Burg Gleiberg in Wettenberg
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Presse19.04.2013
Weil die Außenmauern des Bergfrieds von Burg Gleiberg in Wettenberg im Landkreis Gießen eine starke Schiefstellung sowie Ausbauchungen an der Außen- und Innenschale aufweisen und die obere Mauerkrone auszubrechen droht, besteht dringender Handlungsbedarf. Am Dienstag, den 23. April 2013 um 11.00 Uhr überbringt daher die Ortskuratorin Marburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), Elisabeth Maaß, in Anwesenheit von Oberbürgermeister Thomas Brunner und Gerhard Schulz von Lotto Hessen vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro für die Sanierung des Mauerwerks an den Ersten Vorsitzenden des Gleiberg-Vereins e.V., Günter Feußner.
Burg Gleiberg wurde vermutlich schon im 10. Jahrhundert auf dem gleichnamigen 308 Meter hohen Basaltkegel errichtet. Heinrich V. zerstörte die Stammburg der Gleiberger Grafen 1103. Im darauffolgenden Jahrhundert bauten die Herren von Merenberg an der Veste, die 1328 an die Grafen von Nassau-Weilburg fiel. 1646 zerstörten niederhessische Truppen die Burg. Die Oberburg wurde nicht mehr aufgebaut und ist seither Ruine. Die Unterburg restaurierte Hugo von Ritgen 1879 im Auftrag des Gleibergvereins.
Noch heute wird die Anlage allseitig von Mauern umschlossen und ist nur von Süden her über einen Weg zugänglich. Hinter dem Mauermantel aus dem 14. und 15. Jahrhundert erhebt sich der runde, 30 Meter hohe und 12 Meter im Durchmesser messende Bergfried, der vermutlich aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert stammt. Etwa in halber Höhe springt der Schaft sockelartig zurück. Hier war einst das Verlies untergebracht. Ein wenig höher gelegen befindet sich der einzige Zugang zum Turm über eine Rundbogentür auf der Westseite. Darüber erheben sich drei weitere flachgedeckte Geschosse.
Die Gebäude der Ruine lassen sich weiterhin erkennen. Westlich des Bergfrieds sind noch die Fundamente eines quadratischen Turmes aus Quadermauerwerk erhalten, die vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, also von der Gründungsanlage stammen. Nördlich lässt sich der im späten 15. Jahrhundert erweiterte Palas und Reste der spätstaufischen Burgkapelle aus der Zeit um 1250 erkennen. Östlich verläuft die Wehrmauer aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Im Norden und Westen hat man der Anlage im 15. Jahrhundert Zwinger mit Türmen vorgelagert. Die wiederaufgebaute und weiterhin genutzte Unterburg aus zwei rechtwinklig angelegten Flügeln, dem Albertus- und dem Nassauer Bau stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Die Ruine von Burg Gleiberg ist heute ein beliebtes Ausflugsziel und gehört nunmehr zu den über 130 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.
Bonn, den 19. April 2013