Aus Anlass des
Aus Anlass des 140. Geburtstags von Adolf Loos:
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Presse10.12.2010
Einblick in die Loos-Möbel-Sammlung des Hofmobiliendepots (im Vordergrund: „Knieschwimmer“-Fauteuil, im Hintergrund: Speisezimmer Eugen Stössler) Alle Rechte: SKB/BMobV/Lois Lammerhuber
Loostag im Hofmobiliendepot am 10. Dezember 2010
mit Architektur-Spaziergang – Spezialführungen - Abendvortrag
Am 10. Dezember 2010 jährt sich der Geburtstag von Adolf Loos (1870 - 1933) zum 140. Mal. Aus diesem Anlass bietet das Hofmobiliendepot erstmals ein Sonderprogramm mit Architektur-Spaziergang, Sonderführungen im Hofmobiliendepot sowie einem Abend- Vortrag zu Leben und Werk des Wiener Architekten an. Adolf Loos war Wegbereiter des „Neuen Bauens“ und wirkte als kulturkritische Stimme in der „Wiener Moderne“ um 1900.
Esstisch und Kaffeehaus-Stuhl Das Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien beherbergt die bedeutendste Loos-Möbel- Sammlung weltweit. 2008 wurde dieser Sammlungsbereich neu gestaltet und mit wichti- gen Loos-Möbeln ergänzt. Um 14.00 und um 18.00 Uhr führt Dr. Eva B. Ottillinger zu den „Loos-Schätzen“ des Hauses. Zu sehen ist die 1899 entworfene Speisezimmer-Einrichtung aus der Wohnung Eugen Stössler, die 1995 direkt aus Familienbesitz angekauft werden konnte. Anrichte, Esstisch und Stühle sind aus Nussbaumholz mit massiven Messingbeschlägen gefertigt und tragen als einzige Möbelstücke im Oeuvre von Loos die Entwerfer-Signatur „AL“.
Weitere „Highlights“ der Sammlung sind der leichte Bugholzstuhl aus dem 1899 von Loos eingerichteten „Café Museum“ am Wiener Karlsplatz, hergestellt von der Firma J. & J. Kohn, der bequeme Stuhl, 1913 für das „Café Capua“ in der Johannes-Gasse gestaltet, der „Elefantenrüssel“- Tisch oder der „Knieschwimmer“-Fauteuil.
Architekturspaziergang zu Adolf Loos Um 15.00 Uhr unternimmt die Architektur-Expertin Dr. Iris Meder einen Architektur- Rundgang zu bekannten Loos-Bauten in der Wiener Innenstadt. Der Weg beginnt mit einem besonderen Highlight, der Wohnung Löwenbach (heute Bridge Club) in der Reischachstraße und führt zum Haus am Michaeler-Platz, der Buchhandlung Manz am Kohlmarkt, dem Herrenmodegeschäft Kniže am Graben und zur Loos Bar bei der Kärnt- ner Straße.
Adolf Loos kulinarisch Um 19.00 Uhr hält Dr. Markus Kristan, Kurator des „Adolf Loos Archivs“ in der Albertina, im Hofmobiliendepot einen Vortrag über „Loos und das Essen“. Wir werden u.a. vom legen- dären pot-o-feu hören und vom sogenannten „Feing’spritzten“, einer Mischung aus Cham- pagner und Sodawasser.
Einblick in die Loos-Möbel-Sammlung des Hofmobiliendepots (im Vordergrund: „Knieschwimmer“-Fauteuil, im Hintergrund: Speisezimmer Eugen Stössler) Alle Rechte: SKB/BMobV/Lois Lammerhuber
Kurzinformation:
Adolf-Loos-Tag im Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien
Freitag, 10. Dezember 2010
14.00 und 18.00 Uhr: Sonderführungen im Hofmobiliendepot durch
die Loos-Möbel-Sammlung (Loos und die Wiener Moderne) mit
der Kuratorin, Dr. Eva B. Ottillinger
15.00-16.50 Uhr: Architektur-Spaziergang mit Dr. Iris Meder,
Architekturhistorikerin, zu wichtigen Bauten von Adolf Loos (u. a.
Wohnung Löwenbach - Herrenkleidergeschäft Kniže - Loos Haus
- Buchhandlung Manz - Loos Bar)
Treffpunkt: 15.00 Uhr pünktlich vor der Urania
19.00 Uhr: Vortrag im Hofmobiliendepot „Loos und das Essen" mit
Dr. Markus Kristan, Kurator des Adolf-Loos-Archivs in der
Albertina.
Führung im Hofmobiliendepot: € 8,40 / € 7,00
Architektur-Spaziergang:
€ 12,50 / € 11,00 - Bezahlung direkt vor Ort
Vortrag im Hofmobiliendepot: € 7,00 / € 5,50
Informationen zu den einzelnen Führungsstationen
ehem. Wohnung Löwenbach, Reischachstraße 3 / Schallautzergasse 4, 1913
Erhalten sind von der Einrichtung des Kaufmanns Emil Löwenbach der Speisesalon mit Marmor- vertäfelung sowie das Wohn-/Herrenzimmer mit Zitronenholzvertäfelung. Die Wohnung, von deren Existenz bis vor kurzem kaum jemand wusste, wird heute vom Bridgeclub Wien genutzt. Der Architekt ist für Loos eher Dienstleister an der Menschheit als Künstler: „Die Architekten sind dazu da, um die Tiefe des Lebens zu erfassen, das Bedürfnis bis in die äußersten Konsequenzen durchzudenken, den sozial Schwächeren zu helfen, eine tunlichst große Anzahl von Haushaltun- gen mit vollkommenen Nutzgegenständen auszustatten, und niemals sind die Architekten dazu da, um neue Formen zu erfinden. (Ich liebe es), wenn die Menschen ihre Möbel so umstellen, wie sie (nicht ich!) es brauchen, und es ist durchaus natürlich und ich billige es, wenn sie ihre alten Bilder, ihre Erinnerungen hineinbringen, die sie lieb haben, mögen die Sachen geschmackvoll oder geschmacklos sein. Darauf kommt es mir doch wenig an. Für sie aber ist es ein Stück emp- findsamen Lebens und vertraulicher Intimität." (Von der Sparsamkeit, 1925)
Herrenausstatter Kniže, Graben 13, 1905-13