Die erfolgreichste Auktion, die je im Kinsky stattgefunden hat, brachte einen Gesamt-Umsatz von mehr als 6,7 Millionen Euro. Der Jugendstil trug dazu mit fast 1,3 Millionen Euro bei.
Den Top-Preis des Abends brachte ein goldener Anhänger mit Kette nach einem Entwurf von Kolo Moser, nur ein Mal ausgeführt von der Wiener Werkstätte 1905. Geschätzt auf € 120.000 – 180.000 sicherte sich ein amerikanischer Sammler das Schmuckstück gegen starke Konkurrenz um € 190.000 (Verkaufspreis € 268.200).
Dass die Preise steigen, erwies sich beim autorisierten Gipsabguss des „Knienden Jünglings“ von Georg Minne. Bei der letzten Auktion war ein gleiches Objekt um € 80.000 zu geschlagen worden, diesmal stieg es auf € 90.000 (111.600) und kann künftig bei einem renommierten Kunsthändler in den USA besichtigt werden.
Das Steigen der Preise dokumentiert auch eine Kaminuhr von Adolf Loos. 1998 war eine gleiche Uhr im Kinsky noch um € 36.000 zu haben gewesen, 2002 mussten dafür bereits € 48.000 bewilligt werden. 2003 war das gute Stück nicht mehr unter € 64.000 zu haben, und heute musste ein deutscher Händler € 95.000 (117.800) bieten, um sie sich zu sichern.
Herausragend auch das Meistbot von € 76.000 für einen Dagobert Peche Spiegel, Wiener Werkstätte 1922, der an einen Sammler in den USA ging.
Der Speisezimmerschrank von Adolf Loos erzielte schätzwertkonforme € 27.000 und geht in den französischen Handel, der Josef Hoffmann Schrank muss nach einem Zuschlag über € 31.000 über den großen Teich verschifft werden. Dafür bleiben die Gudrun Baudisch Doppelköpfe um
€ 27.000 in Wien.
Die extrem gute Nachfrage bei zeitgenössischer Kunst – jede der letzten drei Auktionen brachte einen Umsatzrekord, der jeweils um 40 % höher war als der vorhergehende – wird ab Herbst dazu führen, dass Kunst nach 1945 bei jeder Auktion, und nicht mehr nur zwei Mal im Jahr, angeboten wird.