VAN HAM
Nachbericht Auktion The Kasper König Collection – His Private Choice
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Presse03.10.2024
Keine andere Auktion hat dieses Jahr so ein großes und positives Feedback erhalten, wie die Versteigerung der Sammlung des legendären Ausstellungsmachers Professor Kasper König. Die hochkarätige Abendauktion wurde zum White Glove Sale – alle Werke wurden verkauft, zum Teil mit bemerkenswerten Preissteigerungen. Auch der Day Sale verlief mit einer Verkaufsquote von ca. 94 Prozent äußerst erfolgreich. Insgesamt spielten die 250 Lose rund € 6 Mio. ein – was eine starke Verkaufsquote nach Wert von 234 Prozent bedeutet. Bereits im Jahr 2023 initiierte Kasper König das Projekt, seine Privatsammlung bei Van Ham in Köln zu präsentieren und zu versteigern, plante den Katalog sorgfältig und formulierte seine Vision für die Ausstellung. Tragischerweise verstarb er, bevor die Auktion stattfinden konnte.
Den höchsten Zuschlag des Abends erhielt das leuchtend rote Gemälde „MAY 7, 1967“ von On Kawara, das auch im Vorfeld mit dem höchsten Schätzpreis dotiert war. Der Zuschlag in Höhe von € 800.000 – den ein britischer Sammler bewilligte – bedeutet den neuen internationalen Auktionsrekord für ein Date Painting in diesem Format, das inklusive Aufgeld die Millionenmarke knackte (Ergebnis: € 1.056.000). Für insgesamt € 290.000 gelangte On Kawaras schwarzes Datumsgemälde „21 NOV. 2003“ in die Schweiz. Kasper König erhielt es von seinem langjährigen Freund zu seinem 60. Geburtstag an eben jenem 21. November 2003.
Auch zwischen William Nelson Copley und Kasper König bestand seit 1972 eine Freundschaft. Die Arbeit „Lady Be Good“ von 1953 kann eine eindrucksvolle Ausstellungshistorie aufweisen: Es wurde im Centre Pompidou in Paris, im Museum Frieder Burda in Baden-Baden sowie in der Fondazione Prada in Mailand ausgestellt. Dies wusste eine Berliner Privatsammlung zu schätzen, die sich das Werk in einem spannenden Bietgefecht für insgesamt € 172.000 sicherte.
Thomas Schütte war ein langjähriger Wegbegleiter von Kasper König. Auch seine rote Girlande begleitete König spätestens seit der berühmten „Westkunst“-Ausstellung 1981, bei der sie sein Kuratorenbüro schmückte. Nach zahlreichen weiteren Ausstellungen hing sie zuletzt repräsentativ in Königs Berliner Wohnung und wurde nun erfolgreich für € 132.000 versteigert. Das Pendant in Schwarz wird aktuell in der großen Thomas Schütte-Retrospektive in Museum of Modern Art in New York gezeigt.
Mit der Ausstellung „Skulpturer och teckningar, 1963-1966“ im Moderne Museet Stockholm im September 1966 beginnt die lebenslange Freundschaft zwischen Claes Oldenburg und Kasper König, in deren Verlauf zahlreiche weitere Kooperationen entstehen. Oldenburgs Arbeit „Ghost Wardrobe for M. M.“ wurde im Dezember 1967 in der Sidney Jannis Gallery in New York präsentiert, stand später in Kasper Königs Schlafzimmer und wird nun für € 343.000 Teil einer Privatsammlung in Großbritannien.
Kasper König lernt Richard Artschwager Ende der 1960er in New York kennen und eine enge Freundschaft etabliert sich zwischen den beiden. Die große Wertschätzung, die Kasper König den Werken Richard Artschwagers entgegenbrachte, zeigt sich auch darin, dass der amerikanische Künstler mit gleich drei wichtigen und charakteristischen Arbeiten in der Sammlung vertreten war. Artschwagers kombinierte Arbeit „Portrait I“ gelangt nun für insgesamt € 211.000 in eine Privatsammlung aus Nordrhein-Westfalen. Das ambivalente Werk „Handle I“ von 1962 wurde auf ein Ergebnis von € 198.000 gehoben und wird nun Teil einer Berliner Privatsammlung.
Thomas Bayrle und Kasper König kennen sich aus der Frankfurter Zeit, in der sie an der Städelschule zusammenarbeiten. Bayrles Arbeiten sind durch die Auseinandersetzung mit Massenproduktion und der Konsumkultur geprägt. Diese Pop Art Inspiration ist in dem Werk „Glückskleedosenturm“ von 1969 erkennbar. Die verwendeten Glückskleedosen – ähnlich den Campbell-Dosen von Andy Warhol – stießen auf reges Interesse und kletterten von geschätzten € 20.000 auf insgesamt € 112.000. Die zahlreichen Gebote führten zum neuen internationalen Auktionsrekord für eine Skulptur Thomas Bayrles – eine Privatsammlung aus Nordrhein-Westfalen darf sich nun über diesen Neuzugang freuen.
Einen internationalen Auktionsrekord stellte Van Ham auch für den Konzeptkünstler Stanley Brouwn auf. Die vier Zeichnungen aus der 12-teiligen Serie „This Way Brouwn“ von 1964 lockten internationale Interessenten an, die den Preis von geschätzten € 6.000 auf insgesamt € 79.000 hoben. Das letzte Wort hatte ein Sammler aus New York, der sich gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte.
Sigmar Polkes Arbeit „Meisterwerk als Ramsch versteigert“ nahm in der Privatsammlung Kasper Königs eine Sonderrolle ein und wurde von Kasper König als Titelbild des Auktionskataloges ausgesucht. 2008 erwarb König die Arbeit auf der Art Cologne am Stand von Erhard Klein. Damit schnappte er einem Sammler das Werk unter der Nase weg, als dieser noch dabei war, den Preis runterzuhandeln. In der Auktion ging der Preis deutlich nach oben: erst bei € 73.000 setzte sich ein deutscher Sammler gegen die anderen Bieter durch.
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