Hofrat i. R. Dr. Odo Burböck im 81. Lebensjahr verstorben
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Presse08.03.2023
Das Universalmuseum Joanneum trauert um den ehemaligen Direktor des Joanneums Odo Burböck, welcher am 5. März 2023 nach langer Krankheit im 81. Lebensjahr verstorben ist.
Sein berufliches Leben war vom Stiftungsgedanken Erzherzog Johanns geprägt. 1971 trat der promovierte Historiker als wissenschaftlicher Assistent an der damaligen Abteilung für Vor- und Frühgeschichte des Landesmuseums Joanneum in den Museumsdienst ein, wo ihm die die Münzensammlung zur fachlichen Betreuung übergeben wurde. 1977 wurde er zum Sekretär des Kuratoriums ernannt – eine Funktion, die er bis 1999 und damit länger als jeder vor ihm dienende Sekretär dieses ehrenamtlichen Gremiums ausübte, das in Angelegenheiten des Landemuseums Joanneum für die Steiermärkische Landesregierung beratend und für die Leitung des Museums unterstützend tätig ist. Im März 1999 wurde er zum stellvertretenden Direktor des Landesmuseums Joanneum bestellt, ab Jänner 2000 leitete er das Joanneum als geschäftsführender Direktor, bis er mit 1. Jänner 2002 zum Hofrat und als Leiter der damaligen Abteilung 21 des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung zum Direktor des Landesmuseums Joanneum ernannt wurde. In dieser Funktion übergab er am 1. Jänner 2003 den Geschäftsführern der neuen Landesmuseum Joanneum GmbH Peter Pakesch und Wolfgang Muchitsch die Verantwortung über das aus der Landesverwaltung ausgegliederte Museum.
Unter der Fülle von Odo Burböcks Ausstellungsprojekten zur Münz- und Geldgeschichte der Steiermark kommt der Aufstellung der ständigen numismatischen Schausammlung in Schloss Eggenberg im Jahr 1982 besondere Bedeutung zu, nachdem die Münzensammlung wie auch die archäologischen Sammlungen in den 1970er-Jahren aus dem Stammhaus des Joanneums in der Raubergasse in der Grazer Innenstadt nach Schloss Eggenberg übersiedelt worden waren. Die Dauerausstellung bot vielen Tausend Besucher*innen eine Zusammenfassung der Entwicklung des steirischen und österreichischen Münzwesens und exemplarische Einblicke in die allgemeine Münz- und Geldgeschichte, bis sie 2007 durch eine Neugestaltung ersetzt wurde. Ein schönes Beispiel für ein internationales Ausstellungsprojekt von Odo Burböck war die Übernahme einer Gastausstellung des Münzkabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Jahr 1984 – eine Schau, mit der erstmals Münzen und Medaillen aus der damaligen DDR in Österreich gezeigt wurden.
Von Odo Burböcks zahlreichen schriftlichen Arbeiten zu archäologischen, historischen und numismatischen Themen seien stellvertretend die Monografie „Ein römerzeitlicher Münzschatz aus Judenburg – Strettweg“ (1984/85) und der Beitrag „Das Steirische Münzwesen seit dem 13. Jahrhundert bis zum Beginn der Neuzeit. Prägestätten – Verbreitung – Münzwert“ genannt, der im Teilband „Die Steiermark im Spätmittelalter“ der neuen Landesgeschichte der Steiermark erschienen ist. Wie in den Ausstellungen ging es Odo Burböck auch in seinen Publikationen immer darum, das Erkennen von Zusammenhängen in den Vordergrund zu stellen.
Odo Burböcks Wirken am Joanneum war davon geprägt, dass er seine Arbeitskraft nicht nur der ihm anvertrauten Münzensammlung, sondern immer auch dem Gesamthaus zur Verfügung stellte. So war er zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Kuratoriumssekretär lange Zeit vor seiner Bestellung zum stellvertretenden Direktor als Mitglied verschiedener Projektgruppen für die Verbesserung der Verwaltungsstruktur und der inneren Abläufe im Joanneum verantwortlich. In seiner leitenden Funktion als Direktor wirkte er schließlich an der Ausgliederung des Joanneums aus der Landesverwaltung mit, durch die ein über zehn Jahre andauernder intensiver Diskussionsprozess um die Verselbstständigung und die Rechtsform des Joanneums zu einem erfolgreichen Abschluss gelangte. Die Seelenmesse für Dr. Burböck findet am Freitag, dem 10. März, um 14.00 Uhr in der Pfarrkirche Kalvarienberg-Graz statt. _____________________
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