Nachbericht Auktionen 266 Teil I: Bedeutende Privatsammlung Glas, Schmuck & Kunsthandwerk
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Presse24.10.2018
Das Auktionswochenende startete mit der Versteigerung einer bedeutenden Privatsammlung, deren Schwerpunkt auf ausgewählten Jugendstil-Stücken sowie einer breiten Vielfalt an Biedermeier-Gläsern liegt. Ein herausragendes Stück ist die in zartem Grau und Violett gestaltete Vase "Pensée Melusin mit Opalviolett". Die von Adolf Beckert um 1909/10 entworfene Vase wurde von Loetz Wwe. in Klostermühle ausgeführt und besticht besonders durch eine harmonische Farbauswahl korrespondierend mit der ausgewogenen Form- und Dekorgestaltung. Außergewöhnlich an diesem Stück ist die gravierte Signatur des Entwerfers Beckert selbst, was äußerst selten bei Vasen aus der Zeit zu finden ist. Dieses einzigartige Merkmal und der ausgewogene Entwurf erlöste bei der Auktion 15.000 €.
Eine kleine, aber feine Auswahl an Schmuckstücken krönte das füllige Angebot des Glases und erzielte das höchste Ergebnis des Auktionstages. Dieser Diamantring greift nicht nur die ganze Pracht und Gestaltung des Art Déco auf, sondern ist auch aus äußerst kostbaren Materialien gefertigt. So funkelt in einer dezenten Krappenfassung ein Diamant von 10,01 ct, der seine Strahlkraft durch den antiken Kissenschliff noch verstärkt. Flankiert wird dieser prächtige Edelstein von edlen kolumbianischen Smaragden. Alles in allem ein Glanzstück seiner Zeit, welches den stolzen Preis von 83.000 € erzielen konnte.
Teil II und III: Europäisches Glas & Studioglas / Internationales Studioglas aus einer Schweizer Privatsammlung
Am Samstag ging es dann mit der bewährten Glasauktion weiter und gleich zu Beginn überzeugte die vielfältige, mit Spitzenstücken gefüllte Sparte des Formglases und erzielte gleich mehrere Höchstpreise im vier- und fünfstelligen Bereich. So auch die eines Museums würdige grüne Flasche aus dem 15. Jahrhundert, die zunächst unscheinbar und schlicht in ihrer Gestaltung wirkt. Erstaunlich ist, dass ein solch zerbrechliches Material lange Zeit in der Erde überdauert und nach Jahrhunderten bei Ausgrabungen entdeckt wird. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass ein deutscher Sammler seine Kollektion mit einer solchen Rarität komplettieren möchte und bereit war 12.800 € zu bezahlen.
Auch im 20. Jahrhundert spielt Tradition selbst für moderne Künstler noch eine große Rolle. So auch bei Dino Martens, der traditionelle, venezianische Glastechniken für seine außergewöhnlichen Entwürfe benutzte und damit neue, originelle Effekte produzierte. Bei der seltenen Vase "Zanfirico" wendete Martens die sogenannte Filigranatechnik an, deren Wurzeln im 16. Jahrhundert zu finden ist. Die in das farblose Glas eingeschmolzenen, verschiedenfarbigen Glasfäden werden vorher zu Spiralen gedreht und vermitteln ein filigranes Gesamtbild. Die um 1957/58 bei Aureliano Toso in Murano hergestellte Vase erlöste damit absolut zurecht 12.800 €.
Ein absolutes Highlight des Auktionstages waren 37 Einzelstücke bedeutender, internationaler Glaskünstler, die aus einer Schweizer Privatsammlung stammen und die Facettenvielfalt gläserner Skulpturen veranschaulicht. Ein telefonisches Bietgefecht mit internationaler Beteiligung entbrannte bei Michael Glancys Objekt "Oscillating Echo Cipher", welches im Jahr 2002 im Atelier des Künstlers gefertigt wurde. Der Schätzpreis dieses Eyecatchers wurde schließlich verdoppelt und erlöste 33.000 €.
Zuschläge inkl. Aufgeld
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Auktionsdaten
Titel Europäisches Glas & Studioglas
Datum 13.10.2018, 10:00 Uhr
Besichtigung Montag, 8. Oktober bis Donnerstag, 11. Oktober 2018 von 11 Uhr bis 17 Uhr Freitag, 12. Oktober 2018 von 9 Uhr bis 12 Uhr