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altes Glas Geschichte von Altertum bis zum 19. Jahrhundert

Collection of French glass vases Legras, early 1900's : acid etched, enamelled, painted...... Verrerie & Cristalleries de Saint Denis, LEGRAS & Cie. Bildmaterial: www.users.telenet.be

Deutsches und böhmisches Antikes Pottaschenglas

Im 13. und 14. Jh. entstanden Glashütten in den waldreichen Gebirgsgegenden des bayrischen Grenzgebietes des Böhmerwaldes, des Thüringer Waldes, des Fichtelgebirges und des Grenzgebietes im Riesengebirge.

Sie erzeugten das sog. Waldglas, das infolge des Anteils von Eisen und Chemikalien in dem verschieden gefärbten Sand vorwiegend grün war.

Neben Nutzgefäßen wie zylinderförmigen Tintenfässern, Apotheker- und Alchimistenglas waren zunächst Glasbecher der Haupartikel. Sie wurden mit aufgeschmolzenen Fäden, Noppen oder manchmal fast schon bizarren Reliefmustern geschmückt.

Altes Glas mit Emailmalerei.

Es ist aus der Forderung der mitteleuropäischen Feudalherren entstanden, mit einheimischen Material das künstlerische Niveau und den Komfort der italienischen Renaissance zu erreichen.

In den Gefäßformen ist jedoch ein Unterschied festzustellen. Das wurde beeinflußt durch den unterschiedlichen Konsum an Getränken.

In Mitteleuropa wurde Bier getrunken, das an die Form des Gefäßes andere Forderungen stellte als der Wein, dessen Genuss in Italien vorherrschte.

 

Deutsches und böhmisches Altes Kali-Kalkglas (geschnittenes Antikes Glas)

Am Ende des 16. Jhs. wurde in Süddeutschland die antike römische Technik des Glasschnittes wieder aufgenommen. Direkter Anlass dazu war die Beliebtheit geschnittener Bergkristallgefäße, die sich aus Norditalien, speziell aus Mailand über die Alpen verbreitet hatten.

Da es jedoch wenig Bergkristall gab und dieses Material auch teuer war, begann man, die Technik des Bergkristallschneidens auch bei Antikes Glas anzuwenden.

Auf diesem Gebiet ragte vor allem der Hofkristallschneider Rudolfs II., Casper Lehmann, hervor, der bis vor kurzer Zeit mit Unrecht als Erfinder des Glasschnittes angesehen wurde.

 

Altes Glas - Zwischengoldgläser

Die böhmischen Glasfabriken befassten sich in der Glanzzeit des Barocks aber nicht nur mit geschnittenem Antikes Glas.

Um 1725 bereicherten die böhmischen Glasmacher das Glassortiment um eine weitere Art - das Zwischen-goldglas, das allerdings bereits den alten Römern bekannt war und mit dem sich am Ende des 17. Jhs. auch Knuckel befasst hatte.

Die gleichen Bild- und Ornamentmotive, die den zeitgenössischen Glasschnitt beherrschten, wiederholten sich hier auf gravierten vergoldeten oder versilberten, häufig farbig lasurierten Blatt, das zwischen zwei zu dünnen Facetten geschliffene, ineinander gelegte und verkittete Antike Gläser eingelegt wurde.

 

Altes Bleiglas, sog. englisches Kristall

In der Mitte des 18. Jhs. eroberte sich ein neuer Faktor das Feld der europäischen Glaserzeugung, das Bleikalkglas. Mit dem Auftreten des Klassizismus in der bildenden Kunst wurden die einfachen konstruktiven Formen des schweren Bleiglases besonders beliebt.

Seit der Mitte des 18. Jhs. finden wir hier eine besondere Gruppe von hartem, mit einem Diamant punktiertem Glas. Es sind massiven Pokale mit Baluster-, Zylinder- oder auch facettiertem Fuß, die zum Teil direkt aus England eingeführt wurden.

Altes Glas - Das 19. JAHRHUNDERT

Im englischen geschliffenen Bleiglas, dessen einfache Form und absolute Vollkommenheit des klaren Materiales der zeitgenössischen klassizistischen Mode und dem Geschmack dieser Zeit entsprach, erstand dem böhmischen Kristall ein gefährlicher Konkurrent.

Die böhmischen Glasmacher eigneten sich zwar bald die Technik des englischen geschliffenen Glases an, die Qualität des böhmischen Kali- Kalkglases war jedoch für die optische Wirkung des Schliffs im Bleikristall nicht geeignet.



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  • Kurfürstenhumpen mit Kaiser Rudolf II. und den sieben Kurfürsten. Nordböhmen, 1650.
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  • Gebräuchliche deutsche Gefäße aus dem 16. und 17. Jahrhundert zum Trinken und Servieren von Getränken. Antiquitaeten nach rechts: Kuttrolf mit verdrehten Halsröhren, die das Gießen erschweren; Willkommenhumpen, ein Trinkglas, um einen Gast willkommen zu heißen, mit Porträts und Begrüßungsinschriften dekoriert; Nuppenbecher, dekoriert mit angebrachten Glastropfen; Paßglas mit Emailbemalung, mit Bänderrn oder Pässen; Stangenglas mit Wappenbemalung.
    Gebräuchliche deutsche Gefäße aus dem 16. und 17. Jahrhundert zum Trinken und Servieren von Getränken. Antiquitaeten nach rechts: Kuttrolf mit verdrehten Halsröhren, die das Gießen erschweren; Willkommenhumpen, ein Trinkglas, um einen Gast willkommen zu heißen, mit Porträts und Begrüßungsinschriften dekoriert; Nuppenbecher, dekoriert mit angebrachten Glastropfen; Paßglas mit Emailbemalung, mit Bänderrn oder Pässen; Stangenglas mit Wappenbemalung.
  • Deckelpokal und ein Flakons mit Schwarzlot- und Goldmalerei. Ignaz Preissler, Krontstadt (Kunstát) in Böhmen, 1725- 1730.
    Deckelpokal und ein Flakons mit Schwarzlot- und Goldmalerei. Ignaz Preissler, Krontstadt (Kunstát) in Böhmen, 1725- 1730.
  • Vase aus Antikes Opalinglas. René Lalique, Frankreich, um 1920
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