Nachbericht
ZEITGENÖSSISCHE KUNST HEINZ MACK DOMINIERTE
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Presse30.11.2015
An der Spitze stand Heinz Mack mit zwei bedeutenden Werken. Das aus der Sammlung Dobermann kommende Lichtrelief von 1964 führte zu zahlreichen Geboten von Saal und Telefonen. Die mit 100/150.000 bewertete Arbeit wurde von einem Schweizer Händler bis auf 310.000 hochgetrieben „Lichtreliefs“ entwickeln ihre besondere Dynamik aus der Lichteinwirkung auf das Material Aluminium und bilden seit Ende der 1950er Jahre eine zentrale Werkgruppe in Macks Œuvre. Sie boten dem Künstler die Möglichkeit, ästhetische Bewegung sichtbar zu machen und mittels Lebendigkeit und Vibration den reinen Ausdruck des Lichts zu formulieren (Lot 625). Macks seit 1956 entstandene „Dynamische Strukturen“ gelten als Schlüsselwerke auf dem Weg zu den Lichtreliefs und -kuben aus Aluminium. Gleichzeitig sind sie Ausdruck der künstlerischen Auflehnung gegen den seinerzeit vorherrschenden Tachismus. Die vorliegende Dynamische Struktur Schwarz auf Weiß aus dem Jahr 1962 konnte von demselben Händler erst bei 248.000 übernommen werden (Lot 620, 160/180.000).
Mit 320.000 wurde Günther Ueckers aus Ästen, Nägeln, Asche, Leim und Kohle gefertigter Wald von 1992 unter Vorbehalt zugeschlagen. Ab den 1970er Jahren begann der Künstler sich intensiv mit der Verwundbarkeit der Natur und des Menschen auseinanderzusetzen und ihre Beziehungen zueinander darzustellen. Anschaulich präsentiert das Werk die Gegensätzlichkeit der Materialität, die zugleich erst in ihrer Vereinigung eine eindrückliche Wirkung erzeugt (Lot 638, 450/500.000).
Äußerst gesucht waren vier Weltempfänger von Isa Genzken. Zwei größere Arbeiten aus dem Jahr 1987 wurden von je 20/25.000 bis auf den Rekordpreis von 74.400 (norwegischer Handel) und 29.800 getrieben (Lots 642/643). Zwei kleinere Exemplare sprangen von 10/15.000 resp. 8/12.000 bis auf 52.000 (deutscher Privatsammler) und 34.700 (Lots 933/934). Blech, eine kleine, 20 x 27 cm messende monochrome Leinwand von Gerhard Richter aus dem Jahr 1988 ging für 86.800 in eine deutsche Privatsammlung (Lots 647, 70/90.000).
Sehr umkämpft war eine Pliage, einFaltbild Simon Hantaïs aus dem Jahr 1971. Allein sieben Telefone rangen um den Zuschlag, der schließlich bei 142.600 einem südfranzösischen Sammler erteilt wurde. Der ungarische Künstler Simon Hantaï kam 1949 nach Paris und stand im engen Kontakt zu den Philosophen André Breton und dessen Umkreis. Nachdem er sich ab 1950 vom Surrealismus distanzierte, entstanden seine ersten Faltbilder, die zum Markenzeichen des Künstlers wurden (Lot 613, 70/90.000). Jean-Paul Riopelle war mit Éole von 1956 präsent. Die ist aus einer deutschen Privatsammlung eingelieferte Leinwand ging für 136.400 an Schweizer Handel (Lot 605, 100/150.000). Ein deutscher Sammler trieb Piero Dorazios Gemälde Desiderata von 1958 bis auf 124.000. Die Leinwand war charakteristisch für seine Gemälde, die Dank des mit Strukturen überzogenen Bildträgers rhythmisiert werden (Lot 630, 50/60.000). Auf 111.600 wurde Cy Twomblys Sperlonga collage von 1959 von deutschem Handel emporgehoben (Lot 619, 50/70.000).
47.000 spielte Eugène Leroys Leinwand Marina Jaune aus dem Jahr 1990, die zu den späteren, zwischen Abstraktion und Abbildung changierenden Arbeiten des Künstlers gehörte (Lot 641, 40/50.000). Corneilles Leinwand Jeune paysage von 1960 ging für 43.400 in neue Hände (Lot 608, 30/35.000). Eine Mischtechnik auf Leinwand von Bram Bogart kam auf 32.200 (Lot 628, 25/30.000). Andy Warhols Goethe spielte 43.400 ein (Lots 654, 35/45.000).
Banga, eine 1964 entstandene Leinwand Emil Schumachers, ging für 80.600 in deutschen Handel. Das Gemälde lässt sich einer Reihe von roten Bildern zuordnen, die ab 1961 entstehen. In dieser Werkphase lässt sich eine Reduktion auf wenige Farben erkennen, deren Struktur und Beschaffenheit dadurch an Bedeutung gewinnen. Einzelne Farbnuancen entfalten ihren eigenen Charakter und werden facettenreich aufgegliedert (Lot 602, 80/120.000). Ernst Wilhelm Nays Frau mit Hahn von 1949/1949 ging bei 74.400 in eine deutsche Privatsammlung (Lot 603, 60/80.000). Amazone, eine Beuys-Zeichnung aus dem Jahr 1959 sprang von 18/22.000 bis auf 34.700 (Lot 600).
Von Jonas Burgert war mit Potsdam-Zyklus Teil I (5) erfolgreich; die 275 x 130 cm messende Leinwand ging für 99.000 an einen norddeutschen Sammler (Lot 666, 60/80.000). Zu den aktuellen zeitgenössischen Werken gehörte auch Naked (Institution), eine Installation von Jorinde Voigt aus dem Jahr 2010, die bei 24.800 übernommen wurde (Lot 665, 25.000). Bis auf 39.700 stieg Norbert Biskys Leinwand Klassenkämpfer Nummer 1 von 2002 (Lot 963, 18/22.000).
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