Rennertshofen
Das einzige freistehende Barockschloss an der deutschen Donau
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Presse11.07.2012
Starke statische Schäden gefährden die barocke Anlage von Schloss Bertoldsheim in Rennertshofen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Insbesondere die schwerwiegenden Fäulnis- und Systemschäden am Dachwerk des Hauptgebäudes und der Seitenflügel bereiten große Sorgen. Das eindringende Dachflächenwasser gefährdet zudem die hochwertigen Räume im Inneren des Gebäudes. Bei einem Pressegespräch am Mittwoch, den 11. Juli 2012 um 14.00 Uhr vor Ort, zu dem Schlossherrin Dr. Erina Schumann-Späth einlädt, sollen die anstehenden Sanierungsarbeiten erläutert werden. An der Dachsanierung beteiligt sich dank der Lotterie GlücksSpirale, die Beatrix Numberger von Lotto Bayern vertritt, auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 150.000 Euro. Für die private Stiftung steht bei dem Termin deren Ortskurator München, Peter-Christian von Taysen, Rede und Antwort. Neben der DSD beteiligen sich auch das Land, der Bezirk und die Bayerische Landesstiftung an der Restaurierung des bedeutenden Barockensembles.
Von 1714 bis 1730 errichtete der Schweizer Fürstbischöflich Eichstätter Hofbaudirektor Gabriel de Gabrieli das einzige freistehende Barockschloss entlang der deutschen Donau für General Freiherr Fortunat von Ysselbach. Bis heute hat sich im Inneren und Äußeren der Erbauungszustand glücklicherweise original erhalten. Selbst die barocke Küche mit offenem Kamin ist noch vorhanden.
Die zweigeschossige Dreiflügelanlage mit dreigeschossigem Walmdach erhebt sich weithin sichtbar am Rande eines vorspringenden felsigen Hügels, eines südlichen Ausläufers des schwäbisch-fränkischen Juragebirges. Das heutige Schloss steht an der Stelle eines ursprünglichen Kropfquaderturms, an dem sich später eine Burg anschloss, deren Besitzer die Grafen von Graisbach waren. Turm und Burg sind noch bis zum Ende des 16. Jahrhunderts bezeugt.
1790 ging das Mann- und Ritterlehen an die Freiherrn von Hornstein über. Freiherr Adam Bernhard von Hornstein-Göffingen ließ noch einige Innenräume im Zeitgeschmack verschönern, gestaltete den Park neu und ließ die heute noch in Teilen erhaltene Lindenallee anlegen. 1856 kam das gesamte Areal in den Besitz des Grafen Karl Marcell Du Moulin-Eckart, dessen Familie das Schloss bis 2008 besaß.
Schloss Bertoldsheim gehört nunmehr zu den über 200 Projekten, die die Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte. Dazu gehören im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen das Hesseloher Schlösschen in Neuburg, das Kaplanhaus in Bergen und das Bürgerhaus Marktstraße 21 in Rennertshofen.
Bonn, den 9. Juli 2012/Schi