WELTREKORDE
Erfolgreiches erstes Auktions-Halbjahr 2015 für das Dorotheum
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Presse29.06.2015
Das erste Halbjahr 2015 war für das Dorotheum, größtes Auktionshaus im deutschsprachigen Raum, besonders erfolgreich. Alles übertraf die „zeitgenössische“ Auktionswoche im Juni: Sie punktete nicht nur mit den bis dato besten Dorotheum-Auktionen von zeitgenössischer Kunst, von Juwelen und von Uhren, sondern war insgesamt die beste Auktionswoche in der Geschichte des Versteigerungshauses.
Starke Zeitgenossen
Bei der zeitgenössischen Kunst fanden besonders Werke aus Italien großen Anklang: Weit über den Erwartungen reüssierte ein Werk von Enrico Castellani: 965.000 Euro bedeuteten Rekord für eine ganz frühe „Superficie“ (Oberfläche) des Künstlers von 1960. Auch die weiteren Protagonisten der Mailänder Avantgarde der 1960er Jahre, Piero Manzoni, Agostino Bonalumi und Paolo Scheggi, machten bei der Auktion mit Spitzenpreisen auf sich aufmerksam.
Von Lucio Fontana wurden seltene frühe Skulpturen versteigert, darunter eine „Frauenbüste“ von 1949, die ausgezeichnete 588.533 Euro erreichte. Fontanas kleinformatiger „Concetto spaziale“ von 1963 – 1964 wurde auf 405.600 Euro angesteigert. Fausto Melottis Skulptur „Linee“ konnte mit 369.000 Euro die Erwartungen mehr als verdoppeln. Eine unbetitelte, mit Nägeln und Handausschnitten versehene Kiste von ZERO-Künstler Günther Uecker fand für 295.800 Euro einen neuen Besitzer. Die „Landschaft mit Pionierlager 1973“, ein anspielungsreiches Gemälde von Ilya Kabakov, erreichte 491.000 Euro.
Hohe Ansteigerungen gab es auch für österreichische Kunst: Für Max Weilers “Welt des Wachstums” konnte mit rund 400.000 Euro ein Weltrekord erzielt werden Ebenfalls einen Weltrekord für den Künstler bedeuteten die 204.300 Euro für die Stahlskulptur „Ellisse“ von Mauro Staccioli.
Zeitlose Bildnisse
Mehr als das Zehnfache der Erwartungen, 575.516 Euro, erreichte Frans Pourbus II. „Bildnis des Prinzen Philipp Wilhelm von Oranien im Brustharnisch mit dem Orden vom Goldenen Vlies“ bei der Auktion von Gemälden Alter Meister im April. Bei Pieter Brueghel II. erotisch konnotiertem Tondo „Das Paar beim Angeln“ läutete die Auktionsglocke bei 552.000 Euro, bei Jan Brueghel I. „Rast an der Windmühle“ bei 523.446 Euro. Den Schätzwert mehr als verdoppeln konnte die „Madonna mit den Nelken“ von Giovan Battista Salvi, gen. Il Sassoferrato (€ 417.000).
Bei der Auktion „Gemälde des 19. Jahrhunderts“ am 23. April 2015 waren 149.400 Euro der Weltrekordpreis für Gabriel Ritter von Max. Er malte „Die Gelehrten“ als zwei Affen, beide offenbar im wissenschaftlichen Disput. Friedrich Gauermanns wilddramatischer „Überfall“ auf eine Kutsche erreichte 173.800 Euro. Ivan Constantinowich Aivazovskys Seestück konnte mit 106.250 Euro die Schätzung mehr als verdoppeln. Bei der Klassischen Moderne reüssierte Alfons Waldes „Almen im Schnee“ bei 393.400 Euro, Fernando Boteros Ölbild „Ein Dieb“ bei 283.600 Euro.
Seltenheiten bei Juwelen und Uhren
Besonders stark zeigten sich in diesem Halbjahr die Auktionen von Juwelen und Uhren. Spitzenpreise gab es für einen seltenen Kaschmir-Saphir-Ring (€ 515.400) sowie für ein Armband mit 53 ct Diamanten und Brillanten (€ 173.800). Ein „Fancy Yellow Natural Color“-Brillantsolitär-Ring (16,98 ct) wechselte für 320.200 Euro den Besitzer. Bei den Uhren punkteten vor allem zwei Rolex Cosmographen Daytona „Paul Newman“ aus den 1970er Jahren (€ 87.500, € 81.250)
Preisrekorde
Mehr als das Dreifache des Schätzwertes erzielte eine 1922/25 von Josef Hoffmann und Julius Zimpel entworfene silberne Besteckgarnitur bei der Jugendstil-Auktion im Mai: 344.600 Euro war dem Käufer das 168-teilige Service wert.
Beim teuersten Schriftwerk, das je im Dorotheum versteigert wurde, handelt es sich um ein Rituale, eine Handschrift aus dem 11. Jahrhundert. Bei der Autographen-Auktion kletterten die Gebote für diesen wissenschaftlich und liturgiegeschichtlich hoch bedeutenden Codex auf sensationelle 356.800 Euro. Preisrekord auch in der Kategorie Briefmarken: Die einzig bekannte Drittelungsfrankatur einer 9-Kreuzer-Marke, Österreich 1850, auf einer Faltbriefhülle war mit 145.000 Euro das bis dato teuerste Objekt bei einer Dorotheum-Briefmarkenauktion.
Die Kategorie Klassische Fahrzeuge und Automobilia konnte heuer die zweitbeste Dorotheum-Auktion der Geschichte vorweisen. Der erste Platz ging mit 291.500 Euro an den 1938 BMW Sport Roadster, zweitplatziert war mit 165.000 Euro der 1963 Alfa Romeo 2600 Spider.
Eine spezielle Single Owner Collection konnte das Dorotheum im Mai erfolgreich veräußern: Fahrrad-Enthusiasten aus aller Welt wetteiferten in der Auktion „Bicycles from the Embacher Collection“ um außergewöhnlichem Vintage-Radmodelle aus den 1920er Jahren bis heute.
„Eine starke Saison für unser Auktionshaus“, so Dorotheum-Geschäftsführer Martin Böhm, „das zeigen die hohen Verkaufsquoten, die hohen Ansteigerungen und die vielen Best-Of-Ergebnisse. Der zeitgenössischen Kunst gilt weiter unser spezielles Augenmerk.“
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