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Alfons Walde

Alfons Walde Selbstporträt um 1940 Fine Art Print vom Originaldia © Alfons Walde / Bildrecht, 2014, Wien

Alfons Walde wurde am 8. Februar 1891 in Oberndorf bei Kitzbühel geboren. Bereits im folgenden Jahr übersiedelten die Eltern nach Kitzbühel, wo der Vater, selbst passionierter Zeichner und Waldes erster künstlerischer Einfluss, eine Stellung als Schulleiter angenommen hatte. Zwischen 1903 und 1910 besuchte Walde die k.k. Realschule in Innsbruck, Studien und lavierte Zeichnungen aus der Zeit zeigen sein künstlerisches Talent.

Nach dem Abschluss zog es ihn 1910 nach Wien, wo er ein Studium an der Technischen Hochschule begann. In dem Architekten Robert Oerley fand Walde einen Förderer, der ihn in die Wiener Kunstszene einführte und die Verbindung zu deren Protagonisten, wie Egon Schiele oder Gustav Klimt, herstellte. Es folgten Waldes erste Ausstellungen in Innsbruck (1911) und in der Wiener Secession (1913). 1914 meldete er sich freiwillig zum k.k. Landesschützenregiment II. Aus der Kriegszeit sind vereinzelte Fotografien überliefert, die er bei seinen Einsätzen an der Südfront und in Bosnien aufnahm. Waldes erste Berührung mit dem Medium Fotografie datiert allerdings noch aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, möglicherweise angeregt durch seinen Onkel und Verleger Sepp Ritzer. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg nahm Walde mit dem Wintersemester 1917/18 seine Studien an der Technischen Hochschule wieder auf.

In der Innsbrucker Kunsthandlung Unterberger brachte er 1921 erstmals auch seine Aktdarstellungen an die Öffentlichkeit, die auf gemischte Reaktionen stießen. Der in der Zwischenkriegszeit boomende Skitourismus und die mondänen Wintergäste in Kitzbühel bescherten Walde nicht nur eine potente Käuferschicht, sondern schlugen sich auch in seiner Motivwahl nieder. 1924 gewann Walde die beiden ersten Preise in einem Wettbewerb des Tiroler Landesverkehrsamtes, Rubrik „Winterbilder“. Im Jahr darauf gründete er einen eigenen Kunstverlag, der seine bekanntesten Motive als Postkarten, später auch als Kunstdrucke anbot und Walde auch international eine enorme Popularität verschaffte. Auf Einladung des mit ihm befreundeten Wiener Bildhauers Gustinus Ambrosi beteiligte sich Walde 1925 an der Biennale Romana und war dort mit drei Gemälden in der Überblicksschau österreichischer Kunst vertreten. 1925 heiratete er zum ersten Mal, die Ehe mit der Kitzbühlerin Hilda Lackner zerbrach vier Jahre später, 1930 vermählte er sich mit seiner zweiten Frau Lily Walter.

Im Laufe der zwanziger Jahre hatte Walde begonnen, intensiver zu fotografieren. 1929 errichtete er sich nach eigenen Plänen das Berghaus auf dem Hahnenkamm, in dem das Gros der Aufnahmen in diesem Buch entstand, insbesondere die Farbfotografien, die er ab Mitte der dreißiger Jahre mit dem neuen Agfacolor-Film und seiner Leica fotografierte. 1932 erschien Waldes erstes offizielles Tirol- Plakat, für das er sein Gemälde Der Aufstieg (1930) verwendete. Die nachfolgenden Jahre waren durch eine intensivierte überregionale Ausstellungstätigkeit geprägt, gleichzeitig tauchte eine Reihe von Fälschungen seiner Gemälde auf. Nach der Trennung von Lily Walter heiratete Walde 1940 in dritter Ehe Ida Troppschuh. Im selben Jahr wurde er als Pionier nach Salzburg einberufen, aber bereits kurze Zeit später krankheitsbedingt entlassen. Trotz kritischer Distanz zum NS-Regime wurde Walde aufgrund einer in den Ersten Weltkrieg zurückreichenden Freundschaft mit Kajetan Mühlmann, SS-Oberführer und NS-Kunstbeauftragter, 1946 für zwei Monate in Innsbruck inhaftiert.

Die Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre bedeuteten für Walde einen Rückzug ins Private und eine Besinnung auf vor allem architektonische Projekte. 1956 wurde ihm die Professorenwürde verliehen, eine späte offizielle Anerkennung seines künstlerischen Werks. Alfons Walde starb am 11. Dezember 1958 im Haus seiner Schwester Berta in Kitzbühel.



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