Ketterer Kunst
Bieteransturm bei Ketterer
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Presse08.12.2014
München, 6. Dezember 2014, (kk) – Zahlreiche Interessenten gingen leer aus, denn der Andrang war extrem groß. „Wir hatten rund 1300 Aufträge (ohne Saalbieter) für 870 Objekte. Insgesamt wurden 70% der Objekte verkauft, wovon jedes eine durchschnittliche Steigerung von 100%** erfuhr“, so Robert Ketterer. Und weiter: „Die € 100.000-Marke wurde 31 mal übersprungen, dreimal sogar die € 1.000.000-Marke. Das hervorragende Gesamtergebnis von € 21,6 Millionen* für unsere Herbstauktionen*** übertrifft somit sogar das Top-Ergebnis desselben Zeitraums 2013 um 3 Millionen*.“
Top 5
Los 820: Kazuo Shiraga – Chijikusei Gotenrai € 1.825.000* Aufruf: € 580.000
Los 316: August Macke – Unter den Lauben von Thun (Ein Spaziergängermotiv) € 1.081.000* Aufruf: € 380.000
Los 848: Günther Uecker – Weißer Wind € 925.000* Aufruf: € 300.000
Los 328: Egon Schiele – Liegender weibli € 817.000* Aufruf: € 200.000
Los 312: Gabriele Münter – Der blaue Berg € 817.000* Aufruf: € 250.000
Die thematischen Schwerpunkte der Auktion waren:
1. Klassische Moderne & Sonderkatalog „Ehemalige Slg. Laaff“
2. NACH 1945 & Sonderkatalog “Warhol” & Zeitgenössische Kunst
Zu 1. Klassische Moderne
An der Spitze dieser Abteilung steht August Mackes Aquarell “Unter den Lauben von Thun (Ein Spaziergängermotiv” (Los 316). Ein Sammler aus Süddeutschland bewilligte den Erlös von € 1.825.000* für das prachtvolle Aquarell aus der besten Schaffenszeit des Künstlers. Damit ließ er einen ebenfalls am Telefon zugeschalteten Liebhaber aus dem Norden des Landes hinter sich zurück und sorgte für mehr als eine Verdreifachung des Aufrufpreises von € 580.000. Dieses Ergebnis war charakteristisch für die gute Stimmung im Ebenfalls für eine Verdreifachung des Aufrufs sorgte nur wenig später Egon Schieles “Liegender weiblicher Akt mit angezogenen Beinen” (Los 328). Neben dem Saal wetteiferten hier alleine an den Telefonen neun Interessenten aus ganz Europa. Trotz starker Beteiligung aus Deutschland und natürlich auch aus Österreich gelang es schließich einem Neukunden aus Belgien das äußerst begehrte Blatt zu ergattern. Er honorierte es mit dem Erlös von € 925.000* Das bereits im Vorfeld der Auktion hoch gehandelte Werk von Gabriele Münter “Der blaue Berg” (Los 312), das nicht nur für ihre eigene Entwicklung, sondern auch als Wegbereiter des “Blauen Reiters” eine richtungsweisende Rolle einnimmt, fand zuverlässig seinen Liebhaber in Süddeutschland. Bei einem Aufruf von € 200.000 musste dieser jedoch einen langen Atem beweisen, um neben dem Saal auch das gut gefüllte Auktionsbuch sowie fast ein halbes Dutzend Konkurrenten an den Telefonen auf die Plätze zu verweisen. Dies gelang ihm schließlich mit dem Erlös von € 817.000*, womit er gleichzeitig einen neuen Weltrekord für ein Werk dieser Künstlerin erzielte. Ebenfalls im bayerischen Raum verblieb Alexej von Jawlenskys “Variation: Frühling” (Los 315). Das Ölgemälde sicherte sich ein im Saal anwesender Privatsammler bei aufgerufenen € 120.000 für den Erlös von € 362.500* gegen hartnäckige Konkurrenz vor allem aus dem Rheinland und aus Franken. Gut beboten wurde auch ein halbes Dutzend Arbeiten Emil Noldes, wobei ein ganz besonderes Augenmerk auf seinem “Dampfer auf See” (Los 356) lag. Das kleinformatige Aquarell war vor allem in den deutschsprachigen Ländern heiß begehrt, doch auch England und die Schweiz sahen nicht untätig zu und ließen es von aufgerufenen € 77.000 in die Höhe schnellen. Erst bei € 256.000 kam das Bietgefecht zum erliegen. Das leuchtend rote Blatt blieb dann aber doch in des Künstlers Heimatland. Zur Überraschung geriet gleich zu Anfang des Auktionstages Alfred Kubins “Der Adler” (Los 6). Die Tuschfederzeichnung schwang sich bei lebhafter internationaler Beteiligung von aufgerufenen € 8.000 bis auf den äußerst beachtlichen Erlös von € 137.500*. Ein Händler aus Großbritannien verweis damit nicht nur den Saal und neun telefonisch zugeschaltete Interessenten aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz auf die Plätze, sondern sorgte zudem für die höchste Steigerung des Abends und für einen neuen deutschlandweiten Rekord für ein Werk dieses Künstlers.
Sehr gut veräußert, und dies meist mit schönen Steigerungen, wurde das üppige Angebot von rund 20 Werken Ernst Ludwig Kirchners. An erster Stelle ist hier sein „Stehender weiblicher Akt“ (Los 334) zu nennen, der es einem extra aus England angereisten Händler angetan hatte. Er hob die Kohle- und Farbkreidezeichnung von aufgerufenen € 40.000 bis auf den Erlös von € 137.500*. Neben dem Saal hatte sein Landsmann am Telefon ebenso das Nachsehen wie mehrere Sammler und Händler aus deutschen Landen.
Auch der Sonderkatalog mit 35 Werken aus der ehemaligen Sammlung Wilhelm Laaff sorgte mit einer durchschnittlichen Steigerung pro verkauftes Objekt von 249%** für hervorragende Ergebnisse, an deren Spitze Conrad Felixmüllers Ölgemälde „Der Maler Otto Schubert und Frau“ (Los 221) mit dem Erlös von € 412.500* steht. Es verblieb in Deutschland, wie auch Georg Schrimpfs „Mädchen mit Hunden“, (Los 216), das für € 162,500* abgegeben wurde. Beide Werke konnten ihren Aufrufpreis mehr als verfünffachen.
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Schließlich nimmt Rembrandts mit dem Amsterdamer Kunsthändler Hendrik van Uylenburgh...
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08.12.2014Presse »
2014_12_05+06 NACHBERICHT Dezember-Auktion KM+NACH1945_Z