Max Sauerlandt
Im Kampf um die Moderne Kunst Künstler der Ära Max Sauerlandt
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Ausstellung14.06.2013 - 28.01.2014
Die Neupräsentation der Sammlung der Hamburger Sparkasse im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) widmet sich den Künstlern, mit denen Max Sauerlandt (1880-1934), zweiter Direktor des MKG, einen besonders intensiven Austausch pflegt. Hierzu zählen vor allem Richard Haizmann, Rolf Nesch, Karl Ballmer und Karl Kluth, die in den 1920er Jahren maßgeblich die lokale Hamburger Kunstszene prägen. Sauerlandt gehört zu den wichtigen Förderern der modernen Kunst in Hamburg. Unter seiner Leitung entwickelt sich das MKG in den 1920er und frühen 1930er Jahren zu einem der bedeutenden Häuser für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Während seiner Amtszeit zwischen 1919 und 1933 kauft er etwa 300 zeitgenössische Werke an. Ein Großteil wird 1937 im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt. Diese empfindliche Lücke kann in der Nachkriegszeit durch Schenkungen oder Neuankäufe nur teilweise geschlossen werden. Dank der Dauerleihgabe der Hamburger Sparkasse ist die als Hamburger Sezession bekannte Kunstperiode, die durch Sauerlandt entscheidende Impulse erhält, im MKG wieder vertreten. Die rund 40 in der Haspa-Galerie gezeigten Werke werden ergänzt durch Arbeiten dieser und weiterer Künstler wie Moissey Kogan, Hans Martin Ruwoldt oder Naum Slutzky aus der Sammlung des MKG. Sie werden im neu eingerichteten Ausstellungsbereich „Hamburger Moderne“ gezeigt.
Max Sauerlandt sieht eine der wesentlichsten Aufgaben eines Museumsdirektors darin, als Mäzen zeitgenössische Künstler zu unterstützen und sie durch Ankäufe und Ausstellungen in ihrem Schaffen zu motivieren. Sein 1929 gehaltener Vortrag über Museen und Gegenwartskunst stößt auf große Resonanz. „Die Vertretung der Gegenwartskunst in unseren Museen erscheint mir als eine innere Notwendigkeit nicht nur um ihrer selbst und der Künstler willen, sondern auch mit Rücksicht auf die richtige Beurteilung der Kunst der Vergangenheit“, fordert er. Mit dieser Haltung brüskiert er aber auch einige Kollegen, darunter den Direktor der Hamburger Kunsthalle, Gustav Pauli. Museen seien Orte für kunsthistorisch legitimierte Kunst, so die bisherige Meinung. Sauerland, der auch die Trennung von freier Kunst und Kunsthandwerk nie akzeptiert, ist dagegen der Ansicht, „Museen bedürfen, um lebendig zu bleiben, der zündenden Sprengkraft einer neuen Idee.“
1930 wird Max Sauerlandt außerdem zum kommissarischen Leiter der Landeskunstschule am Lerchenfeld – der heutigen Hochschule für Bildende Künste Hamburg – ernannt und versucht, die Ausbildung nach dem pädagogischen Klassenkonzept des Bauhaus zu reformieren. In zahlreichen Ausstellungen, die er im MKG kuratiert, verschafft er der Hamburger Kunstszene eine Öffentlichkeit. Eine zusätzliche Aufmerksamkeit erfahren die Künstler durch Vorträge, Aufsätze und Besprechungen in zahlreichen kunstwissenschaftlichen Fachzeitschriften, darunter in der für Hamburg so wichtigen Zeitschrift „Der Kreis“.
Nach der Übernahme der Leitung des MKG 1919 widmet sich Max Sauerlandt zunächst der Neuordnung der Sammlungen in sogenannten Stilräumen, die das „Kunstwollen“ der jeweiligen Epoche zum Ausdruck bringen sollen. Äußerst innovativ wirkt die bewusste Konfrontation von historischer mit zeitgenössischer Kunst. Durch diesen Dialog will Sauerlandt den Besuchern den Zugang zu Kunstwerken und ihrem Wirkungskontext ermöglichen. In seinen Augen ist das Museum „ein Bezirk, in dem eine Art von geistigem Allgemeinbesitz Wirklichkeit geworden ist.“
Richard Haizmann (1895-1963), Rolf Nesch (1893-1975) und Karl Ballmer (1891-1958) prägen in den 1920er Jahren maßgeblich die Hamburger Kunstszene. Sie verbindet das Interesse an einer abstrahierenden Formensprache, die sich von der rein abbildhaften Wiedergabe des Geschehens weit entfernte. Den jungen Karl Kluth (1898-1972) versuchte Sauerlandt als Lehrer an der Landeskunstschule zu etablieren. Er sollte nach dem Krieg als Professor dorthin zurückkehren und später, 1957, den renommierten Edwin-Scharff-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg erhalten. Ergänzt wird die Präsentation durch Schmuckarbeiten des ehemaligen Bauhausmitgliedes Naum Slutzky (1894-1965) und Gemälde von Fritz Kronenberg (1901-1960). Ebenso zu sehen sind Skulpturen des in Paris lebenden Moissey Kogan (1879-1943), des Berliner Bildhauers Gustav Heinrich Wolff (1886-1934), des Richard Luksch-Schülers Hans Martin Ruwoldt (1891-1969) sowie von Friedrich Wield (1883-1940).
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14.06.2013 - 28.01.2014
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
Eintrittspreise: 10 € / 7 €, Do ab 17 Uhr 7 €, bis 17 Jahre frei