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Kleine Serien große Folgen. Horst Janssen zum Achtzigsten

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1979 wurde Janssen fünfzig und er suchte sein Leben noch einmal neu zu ordnen, enthaltsam zu werden – in mehr als einer Hinsicht – diszipliniert zu arbeiten und sich in seiner Kunst weiter zu entwickeln. Im folgenden Jahr tat er seine guten Vorsätze in zwei entblößenden großen Zeichnungen kund, die er als Offsetdrucke veröffentlichen ließ: „Ich kann nicht mehr“. Zur gleichen Zeit entstanden weitere, an die Bilderbögen der sechziger Jahre anschließende, nun aber als farbige Offsetdrucke veröffentlichte, bekenntnishafte Arbeiten, die das Spätwerk des Künstlers einleiten.

Die achtziger Jahre bringen wunderbare Einzelwerke – gerade auch bei den Plakatentwürfen –, jedoch nicht grundsätzlich Neues. Die Farbe, die in den siebziger Jahren zunehmend wichtiger wurde, wird nun in fließenden, oft großformatigen Aquarellen zum ständigen Ausdrucksmittel. 1990 kam es zu dem berüchtigten Balkonsturz, bei dem Janssen vorübergehend durch die Ätzflüssigkeit, die für Radierungen benötigt wird, sein Augenlicht verlor. Janssen dokumentierte das allmählich wiederkommende Sehen mit Zeichnungen, die oft großflächig und nicht mehr von der früheren Feinheit sind. Dennoch bilden sie einen abschließenden Höhepunkt der Kunst von Horst Janssen, der am 31. August 1995 an einem Schlaganfall stirbt. Die Sammlung des MKG, seit den frühen sechziger Jahren aufgebaut, umfasst über achthundert Blatt von sehr unterschiedlichem Charakter. Im Zentrum stehen sicher die großen Plakatentwürfe aus den fünfziger bis neunziger Jahren; darunter ragen beispielsweise ein großes Porträt des Protestsängers Franz Josef.

Degenhart von 1968 oder ein erstaunlich weiches Selbstporträt von 1979 hervor. Bemerkenswert sind auch der große Totentanz von 1974 oder umfangreichen Folgen von Zeichnungen, Collagen und Fotos, die für Buchprojekte in den siebziger Jahren entstanden. Durch diese Schwerpunkte der Sammlung, aber auch durch die große Zeitspanne, die die Ausstellung umfasst, erscheint zum 80. Geburtstag ein Horst Janssen, wie man ihn so nicht auf den ersten Blick erwarten würde: großformatiger und abwechslungsreicher in jeder Hinsicht.

Kurator: Dr. Jürgen Döring, Telefon: 040/428 134 - 27 34

Pressekontakt: Michaela Hille, Telefon: 040/428 134 – 53 53, Telefax: 040/428 134 – 28 34
E-Mail: michaela.hille@mkg-hamburg.de oder presse@mkg-hamburg.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 11 – 21 UhrHorst Janssen. Kunst der Freundschaft
Gute und böse Blätter
13. November 2009 bis 11. April 2010
Eröffnung 12. November, 19.30 Uhr
im Janssen- und im Hegewisch-Kabinett der Hamburger Kunsthalle
Gemeinsam mit dem Museum für Kunst und Gewerbe ehrt die Hamburger Kunsthalle Horst Janssen. Die
Ausstellung Horst Janssen. Kunst der Freundschaft. Gute und böse Blätter zeigt mehr als 80 Werke aus
den Sammlungen von Klaus Hegewisch und Gerhard Schack. Sie spiegeln die jahrelange, enge und
mitunter stürmische Freundschaft zwischen Janssen und den beiden Sammlern. Zu sehen sind
Meisterzeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte, Collagen und Radierungen, aber auch intimere Porträts,
witzig illustrierte Briefe sowie Skizzen, die zum Teil erstmals ausgestellt werden.

Eintrittspreise: 8 € / 5 €, Mittwoch und Donnerstag ab 17 Uhr immer 5 €
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre frei

Kuratorinnen: Dr. Petra Roettig und Ursula Sdunnus


Ausstellung






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